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Zwischen uns die halbe Welt: Sommerflirt 2 (German Edition)

Zwischen uns die halbe Welt: Sommerflirt 2 (German Edition)

Titel: Zwischen uns die halbe Welt: Sommerflirt 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Elkeles
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sage?«
    »Halt die Klappe.« Ich schlage mein Trigonometrie-Buch auf und beuge mich darüber. Echt, wenn der weiter so auf meine Brüste glotzt, dann könnte es auf meine Kappe gehen, wenn er beim nächsten Basketballspiel ausfällt.
    »Miss Barak, würden Sie uns liebenswürdigerweise an Ihrem Gespräch teilhaben lassen?«, bellt Mr Hennesey von vorne. Mr Hennesey ist nicht nur Sportlehrer, sondern hat auch die Aufsicht im Silenzraum. Silenzraum-Polizist wäre die richtige Bezeichnung für ihn.
    Wenn Kyle hier vor allen eine Bemerkung über meine Dingdongs macht, dann bring ich ihn um … und Nathan Keener auch gleich.
    »Nö«, sage ich.
    »Dann würde ich vorschlagen, Sie hören auf zu schwätzen, oder ich muss Sie auseinandersetzen.« Gern.
    Zehn Minuten später geht Mr Hennesey aus dem Zimmer. Jeder weiß, dass es eine Einladung zum Reden ist, wenn ein Lehrer den Raum verlässt. Aber danach steht mir gerade nicht der Sinn.
    »Brauchst du noch eine Begleitung für den Valentinstanz?«, fragt Kyle – ziemlich laut, darf ich hinzufügen.
    Ich drehe den Kopf zur Seite und frage mit süßlicher Stimme zurück: »Warum? Willst du mich wohl einladen?« Ha! Jetzt hab ich’s ihm aber gegeben. Es geht nichts über eine kleine Schülerin aus der vorletzten Klasse, die einen beliebten Jungen aus dem Abschlussjahrgang auf den Topf setzt.
    Ich könnte schwören, dass alle im Raum unser Gespräch mitverfolgen. Das Kichern und die Blicke in unsere Richtung sprechen Bände. Ich glaube, schon allein das Wort »Valentinstanz« würde dafür sorgen, dass alle die Ohren spitzen. Es ist das Thema Nummer eins, seit letzte Woche das Plakat aufgehängt wurde.
    »Gern, wenn du Lust auf einen Dreier hast. Ich habe bereits Caroleen Connors gefragt, aber ich bin Manns genug, es mit euch beiden gleichzeitig aufzunehmen.«
    Kyle zwinkert mir zu. Igitt! Der hat vielleicht Nerven! Dem Kerl müsste dringend mal jemand den Kopf zurechtrücken.
    Mr Hennesey kommt ins Zimmer zurück, sodass ich nicht antworten kann. Da sitze ich also, stinksauer auf Kyle, weil er so ein Chauvinistenschwein ist, und auf Nathan, weil er Gerüchte über mich verbreitet.
    Nach der Studierzeit mache ich mich auf den Weg zu Sozialkunde und stelle mir dabei vor, wie ich diesen Volltrottel, der bei mir im Haus eingezogen ist, zur Rede stelle. Ist er sozial so eine Nullnummer, dass er es nötig hat, irgendwelchen Mist über mich in die Welt zu setzen, um sich interessant zu machen?
    »Hast du schon den Neuen gesehen?«
    Ich blicke auf. Vor mir steht meine Freundin Raine, die keine Ahnung hat, dass sich bei seiner Erwähnung meine Herzfrequenz erhöht und meine Adern verkrampfen. Ich setze mein berühmtes Hohnlächeln auf.
    »Hab ich was falsch gemacht?«, fragt Raine mich mit großen Augen.
    »Nichts«, sage ich. »Aber bitte kein Wort über Nathan Keener.«
    Hinter mir höre ich eine Stimme. »Nur zur Information, ich heiße Nathan Greyson.«
    Mit weit aufgerissenem Mund starre ich meinen Nachbarn und seine überdimensionale Brille mit dem dicken dunklen Gestell an, die gerade seine Nase hinunterrutscht.
    »Schicke Hose«, sagt Raine und zieht kichernd ab.
    »Du und deine Freunde, ihr wisst echt, wie man jemanden herzlich aufnimmt«, meint Nathan mit einem unechten Lächeln. »Privatschulen sind der Nährboden für gekünstelte Plastikmenschen. Diese Schule macht da keine Ausnahme.«
    Ich werde aus diesem Typ nicht schlau. Er ist ein Idiot, aber er hat so eine Art an sich, die irgendwie nicht zu seinem Äußeren passt.
    »Wer bist du?«, frage ich.
    »Weiß der Teufel«, erwidert er und lässt mich ohne ein weiteres Wort stehen.
    Stellt sich mir die Frage, ob er ein Vampir oder ein Alien in menschlicher Gestalt ist.
    Ich gehe zum Sozialkundekurs. Das aktuelle politische Geschehen reißt mich nun echt nicht vom Hocker, aber Mrs Moore fährt total auf lebhafte Diskussionen über den Präsidenten und seine Politik ab und ist davon besessen, dass wir mitbekommen, was in unserem großartigen Land gerade so abgeht. Ich könnte mir vorstellen, dass allein der Anblick der amerikanischen Flagge sie zu Tränen rührt.
    Als die Glocke das Ende des Schultages einläutet, stopfe ich alle Unterlagen in meine Tasche und stapfe mit Jessica, Cami und Raine durch den Schneematsch zur Bushaltestelle. Dort steht schon Mitch, und als Jessica sich zu ihm gesellt, legt er ihr lässig den Arm um die Schulter. Es ist ihr anzumerken, dass sie sauer ist, weil er sie noch immer nicht gefragt hat,

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