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Zwischen uns die halbe Welt: Sommerflirt 2 (German Edition)

Zwischen uns die halbe Welt: Sommerflirt 2 (German Edition)

Titel: Zwischen uns die halbe Welt: Sommerflirt 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Elkeles
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Zitrone.« Es gibt nichts Schlimmeres als verwässerte Cola.
    »Gern. Und die Herren?«
    Die Herren gurgeln und räuspern ein äußerst angeregtes Gespräch. Wahrscheinlich geht es um Avis militärische Ausbildung, weil mein Dad so konzentriert bei der Sache ist und beeindruckt davon scheint, was Avi zu sagen hat. Jungs und ihre Gewehre …
    Ich würde die Waffen und die Armee und die Eliteeinheiten für die nächsten sieben Tage gern aus meinem Gedächtnis streichen. Ich werde seinen Militärdienst behandeln, als gäbe es ihn nicht. Manchmal ist Verdrängen ein gutes Mittel gegen das Durchdrehen. »Wenn ihr bereit seid, Englisch zu sprechen, dann weckt mich einfach auf«, sage ich und lege meinen Kopf auf die Tischplatte.
    »Sorry, mein Schatz«, meint Dad. »Ich habe Avi nur erzählt, dass deine Mom schwanger ist.«
    »Danke, Aba «, sage ich ironisch zu ihm. »Ich bin sicher, das hätte ich selbst nicht hinbekommen.« Ich kann nicht verstehen, warum die anderen nicht einfach ihren Mund halten können.
    Während meine Temperatur steigt und mein Herzschlag sich beschleunigt, spüre ich, wie Avis Hand unter dem Tisch nach meiner tastet. Sobald sich unsere Finger berühren, hole ich tief Luft und beruhige mich ein wenig. Als hätte Avi gewusst, dass ich wegen dem ganzen Mist kurz vor einer Panikattacke stand. Das bringt ihm massig Pluspunkte bei mir ein.
    Obwohl ich sonst auf eine kohlenhydratarme Ernährung achte, kann ich dem Brot im Rosebud nicht widerstehen. Es ist außen knusprig und innen weich und warm. Ich nehme die Karaffe mit dem Olivenöl, gieße ein wenig von der goldenen Flüssigkeit auf meinen kleinen Vorspeisenteller und löffle Parmesankäse obendrauf.
    Avi schaut mich komisch an. »Was tust du da?«
    »Sag nicht, du hast noch nie Brot in Öl und Parmesankäse gedippt.«
    »Ich habe Pita in Hummus gedippt«, sagt er.
    »Nicht dasselbe.« Ich breche ein Stück Brot ab und reiche es ihm. »Hier, probier mal.«
    Er versucht es und nickt. »Das ist lecker. Total ungesund, aber superlecker.«
    Als unser Essen kommt, stürzt sich Avi mit Heißhunger auf seinen Teller.
    Essen kann man in Chicago wirklich super – da schmeckt es einem hinterher nicht mehr überall. Wir haben hier die besten Restaurants des Landes, die größten Portionen und wahrscheinlich die höchste Fettleibigkeitsquote.
    »Beobachtest du mich beim Essen?«, fragt Avi und verlangsamt sein Kautempo.
    »Ich wollte nur gucken, ob es dir schmeckt.«
    »Amy, beim Militär gibt es Eier, Schinken, Brot und Schmorfleisch. Wenn ich mal was anderes als dieses Zeug vorgesetzt bekomme, bin ich im Himmel.«
    Mein Dad lacht und gibt dann eine lange, ausführliche Schilderung darüber zum Besten, wie scheußlich das Essen zu seiner Militärzeit damals war. Als er von Bienen anfängt, die in der Marmelade klebten, höre ich schnell weg. Der Rest des Abends verläuft ganz gut, bis auf die Tatsache, dass fast die ganze Zeit Dad und Avi die Unterhaltung bestreiten, während ich mich frage, wann ich meinen Nicht-Freund mal ein bisschen für mich alleine haben kann.
    Wahrscheinlich ist jetzt auch der beste Moment, um Dad die Sache mit Köter zu beichten, noch ehe er es von jemand anderem erfährt. »Es gab heute Nachmittag im Hundepark einen kleinen Zwischenfall mit Köter.«
    Die beiden sehen mich an.
    »Was für eine Art von Zwischenfall?«, fragt mein Vater.
    Ich beginne, den Lack von meinen erst kürzlich manikürten Fingernägeln abzuzuppeln. »Er hat Princess irgendwie geschwängert. Na ja, ich bin nicht hundertprozentig sicher, aber Mr Obermeyer scheint davon auszugehen, und der kennt sich mit so was besser aus als ich.«
    Mein Dad schlägt sich eine Hand vors Gesicht und schließt die Augen. »Bitte sag, dass das nicht wahr ist.«
    »Mr Obermeyer wollte schon die Polizei rufen. Aber er hat es dann doch sein lassen«, füge ich noch hinzu. »Also wird es schon okay sein.«
    »Okay? Okay? Amy, ich habe dir gesagt, dass Köter kastriert werden muss.«
    Ich ringe die Hände. »Ich lasse es ja machen, Dad.«
    »Ein bisschen spät, findest du nicht?«
    Froh, dass das Essen beendet ist, stehe ich auf und laufe in Richtung Ausgang. Das hat mir gerade noch gefehlt, dass mein Vater und ich uns vor Avi rumstreiten. Er hält mich bestimmt sowieso schon wie alle anderen auch für die totale Drama Queen.
    An der Eingangstür holt Avi mich ein. »Amy«, ruft er.
    Ich bleibe stehen und wirble herum. »Ich bin nicht das Mädchen, für das du mich hältst, Avi. Mein

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