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Zwischen Vernunft und purem Verlangen

Zwischen Vernunft und purem Verlangen

Titel: Zwischen Vernunft und purem Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly Hunter
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Nacht so energiegeladen sein?
    „Wusstest du, dass er gestern ein Vier-Augen-Gespräch mit einem russischen Stahlmagnaten abgesagt hat? Er hat vorgeschlagen, das Treffen um zwei Wochen zu verschieben oder eine Videokonferenz abzuhalten.“
    „Willst du Logan unterstellen, er hätte keine Ahnung vom ganz großen Geschäft?“ Evie richtete sich auf und musterte Max. „Vielleicht will er einfach nicht mit dem Mann zusammenarbeiten.“
    „Vielleicht ist er nicht in Form.“
    „Es passt dir nicht, dass er Zeit mit mir verbringt, oder?“
    „Das habe ich nicht gesagt, Evie. Ich habe lediglich den Eindruck, dass er sich vorübergehend aus seinem wirklichen Leben zurückgezogen hat. Nicht sehr förderlich für eine dauerhafte, funktionierende Beziehung, wie ich finde.“
    „Dein Bruder hat es nicht auf eine dauerhafte Beziehung abgesehen, Max. Er will sich beweisen, dass er über mich hinweg ist, dass er keinen Grund hat, Angst vor mir zu haben. Logan wird verschwinden, sowie der Beweis erbracht ist.“
    Max musterte sie aus zusammengekniffenen Augen. „Und was springt dabei für dich heraus?“
    „Ich freue mich über einen faszinierenden Gast und fantastischen Sex mit ihm.“ Das wollte Max wohl nicht hören, aber schließlich hatte er ja gefragt. Warum sollte sie ihm die Wahrheit vorenthalten?
    Tatsächlich zuckte Max peinlich berührt zusammen. „Ist das alles?“
    „Das genügt doch, oder?“
    „Klingt gefühllos, Evie.“
    „Kann schon sein.“ Sie ließ den Kopf hängen. „Aber ich habe nun mal beschlossen, mich nicht in deinen Bruder zu verlieben, Max. Ich helfe ihm, über ein paar Dämonen hinwegzukommen, aber Liebe ist ausgeschlossen. Es wäre dumm, mich in ihn zu verlieben.“
    „Und ich habe mir eingebildet, deine Beziehung zu Logan würde romantisch erblühen, wenn ich dich freigebe. Ich dachte, ihr würdet eines Tages heiraten.“
    „Ach, das ist doch altmodisch und hoffnungslos überbewertet.“
    „Du machst dir was vor, Evie. Übrigens ist meine Mutter gestern in Sydney eingetroffen und möchte gern mit dir lunchen.“
    „Wie bitte?“
    „Ich wollte dich ja nur vorwarnen. Sie müsste in …“ Max sah auf seine Armbanduhr, „… einer Minute hier aufkreuzen.“
    „Sie kommt her?“ Evie hätte sich am liebsten sofort aus dem Staub gemacht. „Ich bin dann mal weg.“ Suchend sah sie sich nach ihrer Handtasche um. „Die warten auf der Baustelle schon auf mich“, behauptete sie.
    „Auf welcher Baustelle?“
    „Das Rogers-Projekt.“
    „Mick ist bereits vor Ort.“
    „Er braucht Hilfe.“
    „Die hat er.“
    „Meine Hilfe.“ Auf gar keinen Fall wollte Evie Caroline Carmichael begegnen. „Was will deine Mutter überhaupt von mir? Wenn sie den Ring zurückhaben möchte, hat sie Pech gehabt. Ich habe ihn nicht mehr.“
    „Den habe ich längst gefunden und ihr ausgehändigt, Evie. Einen halben Tag lang habe ich nach dem dämlichen Klunker gesucht.“
    „Aha. Und was hat sie damit gemacht?“
    „Vermutlich liegt er wieder im Tresor. Ich habe keine Ahnung.“
    „Sie hat Logan verletzt.“
    „Manchmal provoziert er das richtiggehend.“
    „Jetzt verteidigst du sie auch noch!“
    „Tue ich nicht!“ Max’ Miene verfinsterte sich. „Oder vielleicht doch. Schließlich ist sie meine Mutter, Evie. Was soll ich sagen?“
    Gute Frage. „Weißt du, was Logans Vater den beiden angetan hat? Was er sich selbst angetan hat?“
    „Weißt du es denn?“, fragte Max leise. „Du weißt nur, was Logan dir erzählt hat, Evie. Das ist aber nicht die ganze Geschichte. Wenn du auch die andere Seite hören willst, solltest du dich mit meiner Mutter unterhalten. Sie ist kein schlechter Mensch. Es kann nicht schaden, sich ihre Version anzuhören.“
    „Sie hat ihm wehgetan, Max. Und dich hat sie dazu benutzt, indem sie dir den Ring für mich gegeben hat. Ich war völlig durcheinander, und dem armen Logan hat sie das Herz gebrochen. Wenn sie etwas zu sagen hat, dann soll sie es Logan sagen, nicht mir.“
    „Er hört ihr aber nicht zu, Evie. Vielleicht hört er aber auf dich. Du stehst ihm näher als jeder andere Mensch.“
    „Und das ist sehr, sehr weit weg.“ Frustriert fuhr Evie sich durchs Haar. „Ich kann das nicht für euch in Ordnung bringen, Max. Ich schaffe es ja kaum, geradezubiegen, was zwischen Logan und mir schiefgelaufen ist. Du erwartest zu viel, Max. Genau wie deine Mutter.“
    „Und doch bin ich hier.“
    Beim Klang der überaus kultivierten Frauenstimme zuckte Evie zusammen.

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