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Zwischen Vernunft und purem Verlangen

Zwischen Vernunft und purem Verlangen

Titel: Zwischen Vernunft und purem Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly Hunter
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wagen, die vertraute Kollegenrunde zu sprengen und Evie für sich zu beanspruchen? Bestand dann nicht die Gefahr, ihre Autorität zu untergraben? Das konnte er nicht verantworten.
    Andererseits könnte er so tun, als wäre er zufällig in der Gegend gewesen und sich zwanglos in die Runde fügen, ohne Evie sofort mit Beschlag zu belegen.
    Sozusagen in seiner Eigenschaft als Max’ Bruder, nicht als Evies Lover. Alles ganz lässig. Wenn es ihm gelang, seine Eifersucht zu unterdrücken und seine Besitzansprüche zu verbergen, dann konnte eigentlich nichts schiefgehen.
    Oder?
    Logan war noch immer dabei, das Für und Wider seiner Taktik abzuwägen, als sein Handy klingelte. Erschrocken zuckte er zusammen.
    ‚Was, um alles in der Welt, tust du da draußen?‘, lautete Max’ SMS. Logan sah auf und bemerkte, wie Max mit seinem Handy hantierte und Evie mit dem Riesen herumalberte, der ihr gegenüber stand. „Wartest du auf eine Extraeinladung?“, hakte Max nach.
    Ja, das traf den Nagel auf den Kopf. Logan atmete tief durch, verdrängte alle Zweifel, steckte sein Handy wieder ein und zog die Kneipentür auf. Gleich würde er wissen, ob er einen Riesenfehler machte oder nicht.
    Der Geräuschpegel in dem Pub war immens. Eine Bierwolke schlug Logan entgegen. Besonders hochklassig war dieses Etablissement jedenfalls nicht. Doch für einen Rückzieher war es zu spät, denn Max winkte seinen Bruder heran und flüsterte Evie was ins Ohr. Blitzschnell wirbelte sie auf dem Barhocker herum und verriet Logan mit ihrem strahlenden Lächeln, dass sie sich sehr freute, ihn zu sehen.
    Sein ganzes bisheriges Leben lang hatte Logan auf so eine Begrüßung gewartet.
    Max brachte geistesgegenwärtig ihr Champagnerglas in Sicherheit, als Evie vom Hocker rutschte und sich einen Weg zwischen den sie umringenden Männern hindurch zu Logan bahnte. Stürmisch warf sie sich ihm an den Hals und küsste ihn überschwänglich. Sie schmeckte nach Erdbeeren und Champagner.
    Überwältigt vor Glück erwiderte Logan ihren leidenschaftlichen Kuss und hätte sie am liebsten nie wieder losgelassen. In diesem Moment existierten in seiner Welt nur Evie und er.
    Bewundernde Pfiffe drangen schließlich in sein Bewusstsein und erinnerten ihn daran, wo er sich befand.
    Evies übermütiges Lächeln verriet ihm, dass sie genau wusste, wo sie war, und dass es ihr überhaupt nichts ausmachte, in aller Öffentlichkeit deutlich zu machen, wem ihr Herz gehörte. Zärtlich strich sie ihm über die Lippen, bevor sie ihn erneut küsste. Erst dann zog sie ihn mit sich zu der Gruppe, mit der sie feierte.
    „Das ist Logan Black“, stellte sie vor. „Er greift uns gelegentlich finanziell unter die Arme. Außerdem ist er Max’ Bruder.“
    Max drückte Logan ein Glas Whisky in eine Hand, Bier in die andere. „Du musst einiges aufholen“, erklärte er lächelnd.
    Bei dieser Begrüßung entspannte Logan sich sofort, denn sie bedeutete, dass Max bereit war, ihn in seiner Mitte aufzunehmen. So nahe hatte er seinem Bruder noch nie gestanden.
    „Besonders klug ist das wohl nicht.“ Skeptisch betrachtete Logan die Gläser in seinen Händen, kippte dann jedoch den Whisky in einem Zug hinunter und stellte das Bierglas für später auf den Tresen. „Herzlichen Glückwunsch! Ich freue mich, dass ihr den Zuschlag bekommen habt.“
    „Danke.“ Max klatschte Logan ab. „Ohne deine Hilfe hätten wir das nicht geschafft. Kommst du direkt vom Flughafen?“
    „Ja.“
    „Du wusstest, dass er kommt?“ Evie klang überrascht.
    „Klar. Wir wollten dich überraschen.“ Max grinste verschwörerisch. „Du hättest wohl nicht gedacht, dass ich dichthalten kann, oder?“
    „Es war ein ganz spontaner Entschluss“, erklärte Logan. „Ich wusste nicht, ob ich rechtzeitig hier sein würde. Ich habe mich so beeilt herzukommen, dass ich nicht einmal Zeit hatte, mich zu rasieren.“ Reumütig fuhr er sich über die Bartstoppeln. „Schlimm?“
    „Nein, der Look ist erst recht sexy. Hast du wenigstens was gegessen?“, fragte Evie lächelnd.
    „Nein.“
    „Länger als eine Stunde werden wir hier sicher nicht mehr bleiben. Ich hatte geplant, mit deinem Bruder noch eine Kleinigkeit essen zu gehen. Das ist natürlich kein Date, falls du dir deswegen Sorgen machst“, fügte sie hastig hinzu.
    „Gut zu wissen.“ Ihre Unsicherheit gefiel ihm.
    „Kommst du mit?“, fragte sie hoffnungsvoll.
    „Klar.“
    „Was ist klar?“, wollte Max wissen.
    „Dass ich auch was essen

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