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Zwischenwelten (German Edition)

Zwischenwelten (German Edition)

Titel: Zwischenwelten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mariëtte Aerts
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Weile fühlen sich die Kleinen unbehaglich. Wer ist das Mädchen, das sie so böse anstarrt?
    »Hör mal, so vertreibst du sie nur«, sagt Tio leise.
    »Na und?«
    Tio nimmt sie am Arm und zieht sie zu einer Bank. »Die Kinder können doch nichts dafür. Dann hab zumindest den Mut und beklage dich bei der Maile – oder was sie jetzt hier haben –, aber schau nicht diese Knirpse so böse an.«
    »Ist gut«, erwidert Ayse und steht wieder auf.
    Aber Tio hält sie fest. »Ich mein doch nicht jetzt sofort!«
    Ayse lässt sich wieder neben ihn fallen. Sie lümmelt sich auf die Bank, schlägt die Beine übereinander und wippt zornig mit dem linken Fuß.
    »Wo die Maile wohl inzwischen wohnt?«
    Tio stöhnt. »Lass es doch gut sein.«
    »Jawohl«, Ayse steht wieder auf, »so ein hohes Tier kriegen wir natürlich nicht zu sprechen, aber vielleicht Hala.«
    »Na ja, dann kriegen wir bestimmt noch Kivan gratis dazu.« Tio macht ein unwilliges Gesicht, steht aber auf, um Ayse zu folgen.
    Sie laufen auf gut Glück weiter in der Hoffnung, ein eindrucksvolles Gebäude zu entdecken, das so aussieht, als ob eine Maile darin wohnen könnte. Dabei kommen sie an einer Frau vorbei, die in ein braunes Tuch gehüllt ist, das ihr von Kopf und Schultern bis zu den Füßen reicht. Ayse fragt sich, wozu bei dieser Hitze ein solches Tuch gut sein soll. Da erkennt sie das Gesicht der Frau. Sie wartet, bis die verhüllte Gestalt vorbei ist, und stößt Tio dann den Ellbogen in die Seite. »Das war Sirpa!«
    »Ich hab’s gesehen.«
    Ayse schaut der Frau noch eine Weile nach, mustert das braune Tuch und den Tonkrug auf der Schulter und sagt dann mitleidig: »Ob das die Arbeit ist, von der Sirje gesprochen hat? Sie ist Wasserträgerin.«
    »Na ja, vielleicht ist das hier ein guter Arbeitsplatz.«
    »Mann, so ein großer mit Wasser gefüllter Krug ist total schwer. Die Runji sollen sich gefälligst selbst einen Bruch heben!«
    »Brauchen sie nicht, weil sie doch ihre Leitungen haben«, antwortet Tio.
    Schweigend gehen sie der Frau eine Weile nach. Ein Stück weiter wird sie von einem Jungen erwartet, der bei einem Handwagen steht. Der Wagen ist voller Eimer und Krüge, die mit Wasser gefüllt sind. Ayse und Tio erkennen in dem Jungen Thorje, Sirpas älteren Sohn.
    »Vielleicht haben sie einfach Wasser für zu Hause geholt«, meint Tio.
    Die Frau und der Junge gehen zusammen in Richtung Sandbuche.
    »Oder sie verkauft es in Sandbuche. Nicht jeder will jeden Tag nach Terrasa hin und zurück laufen, nehme ich an. So wie Thorpa Käse verkauft hat, verkauft sie jetzt Wasser.«
    »Müssen sie den Karren den ganzen Weg bis Sandbuche ziehen?«, fragt Ayse ungläubig. »Sie haben nicht mal mehr so einen Wagen, der von selbst fährt, sondern nur noch das Ding da, das sie zu zweit ziehen müssen.«
    »Was für eine Armut.«
    »Und was für eine Arbeit! Vielleicht müssen sie das jeden Tag machen.«
    Ayse rennt hinter ihnen her. »Hallo!«, ruft sie, als sie den Karren fast eingeholt hat.
    Thorje und Sirpa bleiben stehen.
    »Darf ich Sie was fragen? Haben Sie das Wasser gekauft?«
    »Ja, natürlich«, antwortet Sirpa freundlich. Dann runzelt sie die Brauen. »Behauptet da vielleicht jemand was anderes?«
    »Nein, nein, ich wollte nur wissen, äh … wo Sie das kaufen.«
    Sirpa streckt den Arm aus. »Bei dem Becken.«
    »Und ist es teuer?«
    Sirpa macht schon den Mund auf, um zu antworten, dann blickt sie das Mädchen einen Moment fragend an. »Oh … warte mal … Habt ihr kein Geld?« Sie beugt sich vor, nimmt einen Becher vom Wagen und schöpft etwas Wasser aus einem der Eimer. »Hier«, sagt sie und nickt Ayse freundlich zu. »Nimm einen Schluck.«
    Ayse macht eine abwehrende Geste. »Aber nein, so hab ich das nicht gemeint. Wir haben Geld. Ich wollte nur wissen, ob es wirklich so teuer ist, wie wir gehört haben.«
    »Es ist total teuer«, ruft Thorje. »Die blöden Runji sind Halsabschneider!«
    »Pst!«, sagt seine Mutter und legt ihm die Hand auf den Mund. »Nicht so laut, Thorje. Wir sind noch nicht ganz aus Terrasa draußen. Jemand könnte uns hören.«
    »Ich möchte, dass es mal wieder regnet«, brummt Thorje. »Und zwar kräftig. Dann stelle ich alle Becher und Töpfe und Krüge und Eimer nach draußen, bis sie ganz voll sind. Und dann können die blöden Runji vor Hitze umkommen mit ihrem teuren Wasser.«
    »Thorje!«, zischte Sirpa und schlägt mit dem Zipfel ihres braunen Tuchs in seine Richtung. Doch trotz ihrer Angst muss sie über

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