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Zwölf Monate, siebzehn Kerle und ein Happy End: Das Single-Experiment (German Edition)

Zwölf Monate, siebzehn Kerle und ein Happy End: Das Single-Experiment (German Edition)

Titel: Zwölf Monate, siebzehn Kerle und ein Happy End: Das Single-Experiment (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juli Rautenberg
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Tragweite seiner Antwort zu begreifen. Ich bin fassungslos. Ist das wahr? Passiert das wirklich mir? Und mache ich mir wirklich Gedanken darüber, ob ich dieses Würstchen noch einmal wiedersehen will, lange Wimpern hin oder her?
    Ich breche in schallendes Gelächter aus. Dann lege ich einen Zwanzig-Euro-Schein auf den Tisch (knapp etwas weniger als meinen Anteil), stehe auf und sage, immer noch glucksend, in sein verwirrt blickendes Gesicht: »Danke für den Abend. Ich verzichte gerne auf die Rückrunde.«
    Und dann mache ich mich hoch erhobenen Hauptes vom Acker.
    Arnes Triumph
    Samstag, 13. März um 14:34 Uhr
    Ich bin immer noch wahnsinnig stolz auf mich, dass ich dieser Flachpfeife Patrick keine Chance gegeben habe, in meinem Leben Chaos anzurichten. Mona findet meinen mondänen Triumph weniger spektakulär, sie fragt, und das leider vollkommen zu Recht, warum ich mich überhaupt mit ihm getroffen habe. Ich antworte ehrlich: »Na, warum wohl. Weil Ulf ein Schlafmittel und Arne ein unerzogenes ADHS-Kind ohne Tranquilizer ist.«
    Mona möchte von Tranquilizern nichts hören und überredet mich, noch heute Abend dem Ausführgesuch von Arne nachzukommen. Weil Mona bisher den richtigen Riecher hatte, schreibe ich ihm eine kurze, zielorientierte Mail. Keine drei Minuten später ist mein Date klar. Zwei Dates an einem Wochenende. Na, wenn das mal kein Grund zum Feiern ist.
    La dolce vita
    Sonntag, 14. März um 16:03 Uhr
    Ich stelle mich, zugegeben, auf das Schlimmste ein. Für Patrick habe ich mich noch angemessen aufgebrezelt; da Arne mir mit seiner Ungeduld bisher sowieso eher auf den Keks ging, gibt’s nur die Aufbrezel-Sparversion. Chucks statt High Heels, und Haare wasche ich auch nicht mehr extra.
    Okay, ich muss fair bleiben. Arne ist ausgesprochen witzig. Und als er mich anrief, um mit mir zu besprechen, wo wir uns treffen, klang er auch wirklich richtig nett und gar nicht mehr so Adrenalin-vollgepumpt wie in den E-Mails. Er freut sich. Aufrichtig. Sofern ich das bei jemandem, den ich noch gar nicht kenne, beurteilen kann.
    Wieder ein Restaurant. Ein Italiener. Ich treffe Arne vor dem Lokal und bin ehrlich überrascht. Ein gestandener Mann! Gut aussehend. Gut angezogen. Gut riechend. Und er hält mir – Trommelwirbel – beim Reingehen sogar die Tür auf! Meine Jacke muss ich natürlich auch nicht alleine ausziehen, den Tisch sucht er auch aus. Prima, ich muss hier wirklich gar nichts machen, kann mich sehr entspannt zurücklehnen und gucken, was da kommt.
    Es wird richtig, richtig nett. Ich bin ganz ich selbst (muss an den Chucks liegen), bekleckere mich mit Spaghetti und mache eine Eins-a-Loriot-Nummer daraus. Arne kugelt sich und sammelt Pluspunkte. Ich trinke mehr als ich sollte, denn das hier ist lustig! Das hier soll lustig bleiben! Schenk nach, alter Freund! Natürlich bestelle ich Dessert. Ich bin ja ganz ich selbst. Ich nehme Tiramisu mit viel Sahne und kratze danach sogar noch Arnes Panna-Cotta-Schälchen leer. Mona hatte recht, der Typ ist klasse!
    Ich lehne mich zurück und kann einen satten Zufriedenheitsrülpser gerade noch zurückhalten. Schön, dass ich mich wohl fühle, aber zu privat tut nicht immer gut. Arne räumt die Dessertteller zur Seite. Und die Weingläser. Und die Wasserflaschen. Nur noch Salz und Pfeffer stehen zwischen uns. Aus glasigen Augen schiele ich in seine Richtung.
    Arne sieht mich an, nimmt Salz- und Pfefferstreuer, stellt beide zur Seite und legt seine Hand in die Mitte des Tisches. Er greift nach meiner, die mittlerweile zu matt und satt ist, um sich erschrocken in Sicherheit zu bringen. Er beginnt, meine Finger zu streicheln.
    »Ich wusste gleich, dass du die Richtige bist«, lächelt er verlegen.
    Ich? Die Richtige? Wofür? Beschämt starre ich auf die Stelle, auf der ich noch vor der Hauptspeise ein halbes Glas Rotwein verschüttet habe.
    »Ich weiß nicht, ich hatte irgendwie gleich ein gutes Gefühl bei uns«, legt Arne nach.
    Immer noch hypnotisiere ich den Rotweinfleck, Arne beugt sich langsam über den Tisch. Schaut mich an, sehr intensiv. Beugt sich weiter nach vorne, die Hälfte der Strecke hat er schon geschafft. Ich muss mich entscheiden. Jetzt!
    Innerhalb weniger Millisekunden beschließe ich, dass gegen ein wenig Rumknutschen wenig einzuwenden ist. Gut, ich habe mindestens 2,5 Promille. Ich hatte aber einen unerwartet witzigen Abend und mir gegenüber sitzt ein gutaussehender, humorvoller Mann, der über meine schlechten Witze lacht, sogar über den mit der

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