Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zwölf Monate, siebzehn Kerle und ein Happy End: Das Single-Experiment (German Edition)

Zwölf Monate, siebzehn Kerle und ein Happy End: Das Single-Experiment (German Edition)

Titel: Zwölf Monate, siebzehn Kerle und ein Happy End: Das Single-Experiment (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juli Rautenberg
Vom Netzwerk:
erklärt, dass Männer sich das nehmen, was sie möchten, da hilft keine Taktik. Wenn ein Mann eine Frau nicht will, dann wird sich das nicht ändern. Ins Bett kann er ja trotzdem mit ihr gehen. Und Moritz schafft es, Sabine zu erklären, dass der böse Mann sie nicht will. Sonst wäre er nämlich ausgezogen und hätte nicht gewartet, bis seine Frau das tut.
    Sabine ist geschockt und möchte nur noch nach Hause. Ich bin froh, dass zumindest eine Katastrophe abgewendet ist, und lächele Moritz dankbar an. Er lächelt zurück.
    An der Haltestelle, an der wir beide auf verschiedene Bahnen warten müssen, stubst er mich mit der Schulter an: »Hast du noch mehr verzweifelte Freundinnen, die ich geraderücken muss, oder können wir uns das nächste Mal über dich unterhalten?«
    Scheiße. Ich habe doch einen männerlosen Monat. Ich überlege kurz. Er ist nett, sensibel, gerade heraus, lustig und geht auf mich zu. Da kommt meine Bahn. Ich gebe ihm schnell meine Karte und rufe ihm aus der sich schließenden Tür zu: »Aber erst nächsten Monat! Erkläre ich dir dann!«
    Hoffentlich denkt er jetzt nicht … Nein! Er wird nicht groß darüber nachdenken. Das hat er mir beigebracht: Männer denken nicht halb so viel wie Frauen, sie nehmen die Dinge, wie sie sind. Manchmal haben es Männer leicht. Ich werde doppelt so viel nachdenken müssen, über Sabine und über Moritz. Aber erst morgen.
    Fallen gelassen
    Donnerstag, 29. Juli um 08:25 Uhr
    Still ist es geworden. Still in meinem Leben, still in meinen Gedanken. Die Gelassenheit macht sich bemerkbar, auch wenn meine Metamorphose in einen schillernden, ruhigen und entspannten Schmetterling immer noch ganz am Anfang steht. Ich bin immer noch eine Raupe, und der Kokon der Gelassenheit ist noch lange nicht um mich herum gesponnen. Was nicht heißt, dass ich so panisch wie vorher alles verschlinge, was sich mir in den Weg stellt. Ich sitze eher recht entspannt hier rum und harre der Dinge, die da kommen. Oder auch nicht kommen.
    Konrad zum Beispiel hüllt sich in Schweigen, von einigen freundlich-unverbindlichen Massenmails mal abgesehen. Ich antworte manchmal freundlich-unverbindlich zurück, und manchmal, wenn es mich so richtig packt, betrete ich die einschlägigen sozialen Netzwerke und streune zwischen seinen Fotos rum. Fotos mit Nadine. Fotos vor japanischen Gärten, japanischen Schnellrestaurants, japanischen Architekturwundern. Nadine vergisst nie, Konrad anzufassen, sobald sie vor der Linse stehen. Und Konrad hingegen vergisst immer, sich dagegen zu wehren. Dann kommt halt wieder zusammen und geht gemeinsam durch die Hölle, mir mittlerweile auch egal. So wie ihm wahrscheinlich auch. Okay.
    Okay? Darüber muss ich nachdenken. Wie kann es passiert sein, dass ich das mittlerweile »OKAY« finde? Sollte das wirklich der Einfluss des Monatsmottos sein? Warum macht es mir fast nichts mehr aus, dass Konrad sich nicht exklusiv bei mir meldet? Ganz ehrlich, ich fänd es schöner, wenn er es täte, aber da er es nicht tut, zucke ich mit den Schultern. Er fehlt mir nicht. Ich denke hin und wieder an ihn, lese die Mails, checke die Bilder. Aber ich habe nie das Bedürfnis, ihn anzurufen, er fehlt mir nicht, wenn ich etwas Lustiges erlebe, ich will ihm das nicht gleich erzählen, wie ich es normalerweise direkt dem erzählen will, dem ich mein Herz schenken mag. Und manchmal vergesse ich Konrad auch ganz.
    Und Moritz? Sagt auch nicht Piep. Streng genommen hält er sich nur an meine Anweisungen. Was für ein Idiot. Wer macht denn bitte, was ich ihm sage?! Das mache ja nicht einmal ich.
    Lass dich überraschen
    Sonntag, 01. August um 00:27 Uhr
    Ich hatte einen wunderbaren, entspannten Samstagabend mit den Mädels, habe guten Wein getrunken und lecker gegessen und mich anstands- und monatsmottogemäß verdrückt, als sich die Weiber zum Zappeln-Gehen verabschiedeten. Momentan vertragen sich kleine, stickige Clubkeller und literweise Sex on the Beach nicht mit meiner Stimmung. Ich hab keine Lust, mich aufzuhübschen, ich habe Lust, ich selbst zu sein. Deswegen müssen Cora, Mona und Co. den Weg in die Katakomben ohne mich gehen. Ich radele stattdessen um halb zwölf nach Hause, lasse eine halbe Tafel Zartbitterschokolade auf meiner Zunge zergehen und wühle aus meinem Kleiderschrank die unförmigste und bequemste Jogginghose heraus, die ich finden kann. Gelassen werden ist anstrengend, ich bin total erschlagen. Zähneputzen und dann ab in die Falle.
    Selbst das Zähneputzen nehme ich

Weitere Kostenlose Bücher