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Zyklus der Erdenkinder 01 - Ayla und der Clan des Bären

Titel: Zyklus der Erdenkinder 01 - Ayla und der Clan des Bären Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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ist mit dir, Mog-ur? Du könntest sie zur Gefährtin nehmen."
Der alte Zauberer hatte stumm und reglos zugesehen, wie er das häufig tat, wenn die Männer sich zankten.
"Ich habe es bedacht", holte der Mog-ur aus. "Ich glaube nicht, dass der Höhlenbär oder das Reh das Leben in Ayla gepflanzt haben. Und ich bin nicht sicher, ob es Brouds Totem war. Aylas Totem ist umhüllt von den geheimnisvollsten Nebeln. Wer weiß, was geschehen ist. Aber sie braucht einen Gefährten. Nicht nur, weil ihr Kind sonst Unheil zu erwarten hat; sie braucht einen Mann, der ihnen Schutz und Nahrung geben kann. Ich bin zu alt. Wenn das Kind ein Junge sein sollte, kann ich ihn nicht in der Jagd unterweisen - und auch nicht Ayla. Sie jagt nur mit der Schleuder. Ich kann sie auch gar nicht zur Gefährtin nehmen, nimmt sie doch den Platz ein in meinem Herzen, den bei einem anderen Mann die Tochter seiner Gefährtin innehat. Sie ist ein Kind von meinem Feuer, aber nicht eine Frau, die ich zur Gefährtin nehmen kann."
"Nur seine Schwester darf ein Mann nicht zur Gefährtin nehmen", hielt Dorv ihm entgegen.
"Gewiß, es gibt kein Clan-Gebot, das mir verbietet, sie zur Gefährtin zu nehmen. Doch die Geister nehmen es nicht günstig auf. Auch habe ich noch nie eine Gefährtin gehabt. Ich bin zu betagt, um jetzt einen Anfang zu machen. Iza sorgt für mich, und sie besorgt es gut." Einen Augenblick hielt des Mog-urs Hand inne, dann schloß sie sich zur Faust, öffnete sich wieder und kam dann zum Schluß: "Aber es kann sein, dass Ayla keinen Gefährten braucht. Von Iza weiß ich, dass es schwer werden wird für sie. Schon jetzt gibt es Zeichen, die Schlimmes befürchten lassen. Ich weiß, dass Ayla ihr Kind behalten möchte, aber es wäre besser für alle, wenn sie es verlöre."
Langsam ließ der Mog- ur die Hand sinken, drehte sich um und humpelte davon. Stumm blickten sich die Männer an und gingen auseinander.
In der Tat wurde es eine schwere Zeit für Ayla. Iza befürchtete, dass das Kind nicht heil zu gebären sei. Ständig musste sich die junge Frau erbrechen, und selbst, als die Blätter schon von den Bäumen fielen, kam es noch häufig vor, dass Ayla nichts im Magen behalten konnte. Als Iza bemerkte, dass Ayla immer noch blutig wurde, bat sie Brun, zu erlauben, Ayla von der Frauenarbeit zu befreien, und sorgte dafür, dass sie viel ruhte.
Izas Ängste wuchsen in dem Maße, wie das Leben in Ayla deren Bauch anschwellen ließ. Das Kind zehrte sie aus. Während ihr Leib sich immer mehr wölbte, wurden ihre Arme und Beine von Tag zu Tag dünner. Ayla verspürte keinen Hunger und zwang sich, das zu essen, was Iza nur für sie bereitete. Dunkle Ringe legten sich um die Augen der Trächtigen, und ihr dichtes, glänzendes Haar wurde strähnig und stumpf. Ständig war ihr kalt. Meist hockte sie in Pelze gehüllt zusammengekauert am Feuer. Doch als Iza ihr nahelegte, den Trank doch zu nehmen, der sie von dem Kindsweh befreien würde, wies das Ayla entsetzt zurück.
"Ich will es haben, Iza. Bitte, hilf mir!" flehte sie die Medizinfrau an und hob klagend die Arme. "Nur du kannst mir helfen. Und ich will alles tun, was du mir rätst, wenn du mir nur zur Seite stehst, dass ich ein Kind gebären kann."
Iza brachte es nicht übers Herz, sich ihr zu verweigern. Seit langem schon war sie nicht mehr nach Heilkräutern ausgezogen. Das lange Herumwandern löste wieder den krampfartigen Husten aus tief drinnen in ihrer Brust. Und täglich nahm sie Getränk und Feinzerstoßenes ein, um ihr Leiden, das von Mal zu Mal schlimmer wurde, vor den anderen zu verbergen. Doch für Ayla würde sie sich aufmachen und jene wundersame Wurzel suchen, die einem Fehlgebären entgegenwirkte.
Früh am anderen Morgen brach sie auf, um in den Bergwäldern und auf feuchten Wiesen danach Ausschau zu halten. Die Sonne stand leuchtend am blauen Himmel, ein herrlicher Tag später Wärme im Jahr.
Sie nahm einen Waldpfad unweit der Höhle unter die Füße, wanderte dann an einem Bach entlang weiter und stieg die steilen Hänge hoch. Oft musste sie anhalten, das Keuchen in der Brust beruhigen und warten, bis der heftige Husten sich wieder legte. Noch vor dem Mittag schlug das Wetter um. Ein kühler Wind trieb dunkle Wolken über das Land, die sich an den Hügeln abregneten. Im Nu war Iza bis auf die Haut durchnäßt.
Der Regen hatte etwas nachgelassen, als sie in einem Fichten wald endlich die Pflanzen entdeckte. Kältezitternde Finger gruben die Wurzeln aus der durchweichten Erde. Auf dem

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