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Zyklus der Erdenkinder 01 - Ayla und der Clan des Bären

Titel: Zyklus der Erdenkinder 01 - Ayla und der Clan des Bären Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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könnten wir sie je aufnehmen? Solches wird das freundliche Auge des Großen Bären verfinstern, glaube mir! Noch nie ist so etwas geschehen!" hielt Brun dem Zauberer entgegen. Er wollte sie nicht zu einer der Ihren machen, er wollte nur wissen, ob die Geister nichts dagegen hätten, wenn das Mädchen beim Clan bliebe, bis es größer geworden sei.
"Iza hat ihm das Leben gerettet, Brun. Sie trägt jetzt etwas von dem Geist des Mädchens in sich. Und dadurch ist es mit dem Groß-Clan verbunden. Es war nahe daran, in die and ere Welt hinüberzugehen, ist aber bei uns geblieben, hat ein neues Leben bekommen und wurde somit in den Clan hineingeboren."
Creb, der mit ernsten, eindringlichen Bewegungen seinem Bruder bedeutet hatte, wie sich die Sache verhielt, sah, dass sich die Miene Bruns bei dieser Vorstellung umwölkte, und er gab eilig weiteren Hinweis, ehe Brun Einwendungen machen konnte.
"Leute von einem Clan verbinden sich mit denen eines anderen Clans, Brun. Das geschieht oft. Es gab eine Zeit, als die jungen Leute vieler Cla ns sich zusammentaten, um neue Clans zu gründen. Auch du warst auf der letzten Zusammenkunft des Groß-Clans. Hast du's nicht mehr im Kopf, dass sich da zwei kleine Clans zu einem verbunden haben? Denn beide waren geschrumpft, nur wenige Kinder waren geboren worden, und fast alle starben bald darauf." Und demnach sei es wirklich nichts Neues, jemand anderen in den Clan aufzunehmen, war Crebs abschließende Vorhaltung gewesen.
Brun legte beschwichtigend die Hand auf des Bruders Schulter. Er gebe zu, manchmal gingen die Leute von einem Clan zu einem anderen. Und ob er, der Mog- ur, denn glaube, dass der Geist ihres Totems sich ihm mitteilen würde, und wenn es geschähe, wie er denn wissen wolle, ob er ihn auch richtig deute?
    Ihm, Brun, blieben Sinn und Verständnis der Sprache des Mädchens verborgen. Ob der Bruder denn wirklich glaube, ihr Totem zu entdecken, mit ihm sprechen zu können?
    Hoch auf richtete sich der Mog-ur nun. Das eine Auge blitzte Brun an, als er vorschlug, es versuchen zu wollen; mit Hilfe des Großen Bären, denn die Geister hätten ihre eigene Sprache, und wenn sie es wollten, dass das Kind ein Kind des Clans würde, dann würde das Totem, das sie beschütze, sich auch erklären wollen.
    Brun schluckte schwer. Doch dann trug er wieder seine Zweifel vor: "Aber selbst wenn du mit ihrem Schutzgeist sprechen kannst, welcher Jäger wird sie haben wollen?" Iza und ihr Kleines seien Bürde genug, und man habe nicht so viele Jäger, denn nicht nur der Verlust von Izas Gefährten sei zu beklagen, als die Erde wieder zur Ruhe gekommen war, auch der Sohn von Grods Gefährtin habe den Tod gefunden, ein junger, kräftiger Jäger, ebenso wie Agas Gefährte, und sie habe nicht nur zwei Kinder, sondern auch ihre Mutter am Feuer sitzen.
    Schmerz trübte Bruns Augen, als er der Toten des Clans gedachte.
"Und Oga?" klagte Brun weiter; den Gefährten ihrer Mutter hätten die Hörner eines Auerochsen durchbohrt, und ihre Mutter sei zu Tode gekommen, als die Höhle einstürzte. "Ich habe Ebra befohlen, das Mädchen aufzunehmen. Oga ist fast eine Frau. Wenn sie groß genug ist, will ich sie Broud geben." Einen Augenblick lang behielt Brun den Gedanken an seine eigene Familie im Kopf, schüttelte ihn jedoch ab und beendete seinen Vortrag: "Die Last ist schwer genug für die Männer, die noch übrig sind, Mog-ur. Wenn ich das Mädchen in den Clan aufnehme, wem kann ich dann Iza geben?"
"Du wolltest ihr das Mädchen lassen, bis es größer ist, Brun. Und wem wolltest du sie da geben?" fragte der Einäugige.
Brun kratzte sich im Nacken, und Creb fuhr fort:
"Du brauchst deinen Jägern nicht noch Iza und das Kind aufzubürden, Brun. Ich nehme sie an mein Feuer."
"Du?"
Crebs Auge funkelte. Beredt unterstrich des Zauberers Hand den Vorschlag. "Ja. Sie sind Frauen. Jungen brauchen die Unterweisung eines Mannes, aber es sind keine Jungen da. Steht mir als Mog- ur nicht der Anteil einer jeden Jagd zu?"
Er habe ihn noch nie gefordert. Und habe ihn noch nie gebraucht. Nun aber sollten alle Jäger den Anteil abtreten, der des Mog-urs sei, dann hätte die Last auch nicht auf einem zu ruhen. Ja, in der neuen Höhle wolle er sein eigenes Feuer entzünden und Iza Schutz und Nahrung geben, wenn kein anderer Mann sie begehrte. Lange Zeit schon teilte er ihr Feuer, und es käme ihn hart an, wenn es jetzt anders würde.
"Iza kann mich pflege n, wenn die Schmerzen wieder in mir bohren; und wenn ihr Kind ein Mädchen

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