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Zyklus der Erdenkinder 02 - Ayla und das Tal der Pferde

Zyklus der Erdenkinder 02 - Ayla und das Tal der Pferde

Titel: Zyklus der Erdenkinder 02 - Ayla und das Tal der Pferde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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nicht dahinterzukommen, warum er eigentlich das Bedürfnis hatte, besser zu sein als alle anderen; dabei hatte er früher nie das Gefühl gehabt, andere bei der Jagd übertreffen zu müssen. Sein ganzes Interesse galt der Steinschlägerei; einzig darin hatte er je etwas Besonders leisten wollen. Dabei ging es ihm gar nicht um irgendwelchen Wettbewerb. Es verschaffte ihm nur eine tiefe persönliche Befriedigung, sein Können in dieser Kunst zu vervollkommnen. Später hatte der Shamud unter vier Augen mit Dolando gesprochen und ihm erklärt, der große Zelandonii müsse vor sich selbst beweisen, daß er voll akzeptiert werde.
Serenio und er hatten jetzt solange zusammengelebt, daß er meinte, dies Band auch förmlich besiegeln zu müssen. Sie war so gut wie seine Gefährtin. Für die meisten Menschen galten sie als Ehepaar. Er begegnete ihr mit Achtung und behandelte sie rücksichtsvoll, und für Darvo war er der Mann des Herdfeuers. Doch nach dem Abend, da Tholie und Shamio sich verbrüht hatten, schien immer irgendwie das eine oder das andere dazwischenzukommen und war er nie ganz in der richtigen Stimmung. Es war leicht, das Leben zusammen mit ihr einfach seinen Gang nehmen zu lassen. Spielt es wirklich eine Rolle, fragte er sich.
Serenio bedrängte ihn nicht – sie stellte immer noch keine Forderungen an ihn – und bewahrte ihre abwehrende Zurückhaltung. Doch in letzter Zeit hatte sie ihn mit einem ganz aus der Tiefe ihrer Seele kommenden Blick angestarrt, der ihn überrascht und nicht mehr losgelassen hatte. Er war es, der sich durch diesen Blick verunsichert fühlte und sich als erster abwandte. So nahm er sich vor, sich selbst zu beweisen, daß er ein vollwertiger Sharamudoi-Mann sein konnte, und ließ diese Absicht auch durchblicken. Manche nahmen das als Bekundung des Versprechens, obwohl kein Fest des Versprechens abgehalten wurde.
»Fahr diesmal noch nicht so weit«, sagte Carlono, als er aus dem kleinen Boot stieg. »Nimm das ganze als Versuch, allein mit dem Einbaum fertigzuwerden.«
»Die Harpune nehme ich aber trotzdem mit. Wo ich einmal dabei bin, kann es ja nichts schaden, mich auch im Umgang damit zu üben«, sagte Jondalar und griff nach der Waffe, die auf dem Bootssteg lag. Er legte den langen Schaft unter die Sitze auf den Boden, rollte die Leine daneben auf und steckte die mit Widerhaken versehene Knochenspitze in eine seitlich am Boot angebrachte Halterung und verschloß sie. Der wichtigste Teil der Harpune mit der scharfen Spitze und den zurückgebogenen Haken war nichts, was man einfach im Boot herumliegen ließ. Kam es zu einem Unglücksfall, war es ebenso schwierig, sie aus einem Menschen herauszubekommen wie aus einem Fisch – ganz zu schweigen davon, wie schwierig es war, dem Knochen mit Steinwerkzeugen diese besondere Form zu geben. Ein Einbaum, der kenterte, sank selten, lose herumliegendes Gerät hingegen tat das.
Jondalar ließ sich auf dem Rücksitz nieder, während Carlono das Boot festhielt. Nachdem die Harpune gesichert worden war, nahm er das Doppelpaddel und stieß ab. Ohne die Last eines zweiten, weiter vorn sitzenden Mitfahrers, lag das Boot höher im Wasser und war schwieriger zu handhaben. Doch nachdem er sich dem veränderten Auftrieb etwas angepaßt hatte, glitt er rasch mit der Strömung flußabwärts und benutzte das Paddel seitlich vom Heck als Ruder. Dann beschloß er, gegen die Strömung flußaufwärts zurückzupaddeln. Bestimmt war es leichter, gegen die Strömung anzukommen, solange er noch frisch war, und sich dann später zurücktragen zu lassen.
Er war aber bereits weiter flußabwärts gekommen, als ihm klargeworden war. Als er die Bootslände endlich vor sich sah, wäre er fast gelandet, besann sich dann jedoch eines Besseren und paddelte vorbei. Er war entschlossen, die Kunst des Bootfahrens zu erlernen, und dazu gehörte eine ganze Reihe Fertigkeiten. Nichts und niemand, am allerwenigsten er selbst, sollte ihm vorwerfen können, er habe die Besiegelung der zwischen ihm und Serenio bestehenden Bande hinausgeschoben. Er lächelte dem winkenden Carlono zu, legte jedoch nicht an.
Stromaufwärts verbreiterte der Fluß sich und es nahm die Kraft der Strömung ab, so daß es leichter fiel, gegen sie anzupaddeln. Er erkannte den gegenüberliegenden Uferstreifen und hielt darauf zu. Es handelte sich um einen kleinen, abgeschlossenen Strand unter einer überhängenden Weide. Er fuhr dicht heran und das jetzt vergleichsweise leichte Boot glitt mühelos über seichte

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