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Zyklus der Erdenkinder 02 - Ayla und das Tal der Pferde

Zyklus der Erdenkinder 02 - Ayla und das Tal der Pferde

Titel: Zyklus der Erdenkinder 02 - Ayla und das Tal der Pferde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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würde. Ich möchte mal wissen, was das alles sollte.«
»Ich bin mir zwar nicht sicher«, erwiderte Jondalar, »aber es könnte immerhin sein, daß der Junge etwas angefangen hat, was der Große nicht zu Ende bringen wollte, und zwar nicht, weil er Angst gehabt hätte. Jedenfalls glaube ich das nicht. Es hat schon verdammt viel Mumm dazu gehört, dazustehen und sich deinem Speer zu stellen – und dann zu tun, was er getan hat«
»Vielleicht wußte er es einfach nicht besser.«
»Doch wußte er das. Schließlich hat er gesehen, wie du den ersten Speer geschleudert hast. Warum sonst hätte er dem Jungen befehlen sollen, ihn zu holen und ihn dir zu bringen?«
»Meinst du wirklich, er hat ihm das befohlen? Wie denn? Sie können ja nicht sprechen.«
»Das weiß ich nicht, aber irgendwie hat der Große dem Jungen bedeutet, dir deinen Speer wiederzugeben und seinen Stein zu holen. Dadurch war alles wieder ausgeglichen. Niemand wurde verletzt, und damit waren wir wohl wirklich quitt. Du weißt ja, ich bin nicht so sicher, daß diese Flachköpfe Tiere sind. Das war schon sehr schlau. Und außerdem habe ich nicht gewußt, daß sie Felle tragen, Waffen dabei haben und aufrecht auf zwei Beinen gehen wie wir.«
»Nun, ich weiß jetzt jedenfalls, warum sie Flachköpfe genannt werden! Die konnten einem schon das Fürchten lehren. Mit denen würde ich bestimmt nicht gern zusammenstoßen.«
»Ich weiß – sie sehen aus, als könnten sie einem den Arm brechen wie einen dürren Ast. Außerdem hatte ich immer gedacht, sie wären klein.«
»Untersetzt vielleicht, aber nicht klein. Nein, das ganz gewiß nicht. Großer Bruder, ich muß zugeben, daß du recht hattest. Laß uns den Losadunai einen Besuch abstatten. Sie leben in der Nähe und sollten eigentlich mehr über die Flachköpfe wissen. Außerdem scheint der Große Mutter Fluß eine Art Grenze zu bilden, und mir ist so, als ob die Flachköpfe uns nicht gern auf ihrer Seite hätten.«
    Die beiden Männer wanderten weiter und hielten mehrere Tage lang nach auffälligen Landmarken Ausschau, die Dalanar ihnen genannt hatte. Sie folgten dabei dem Fluß, der sich in diesem Stadium in nichts von den anderen kleinen Flüssen, Bächen und Rinnsalen unterschied, die das abschüssige Gelände hinunterflossen. Man war nur übereingekommen, diesen bestimmten Wasserlauf als die Quelle des Großen Mutter Flusses anzusehen. Die meisten Flüsse vereinigten sich hier miteinander und bildeten den Anfang jenes großen Stroms, der sich über achtzehnhundert Meilen durch die Berge winden und durch Ebenen dahineilen sollte, ehe er seine Wassermassen weit im Südosten in das Binnenmeer ergoß.
    Das kristalline Gestein des Grundgebirges, das den mächtigen Strom entstehen läßt, gehört zu den ältesten der Erde überhaupt; die ausgedehnte Senke entstand aufgrund jenes ungeheuren Drucks, der die herrlich schimmernden schroffen Bergzüge im Süden aufwarf und -faltete. Über dreihundert Nebenflüsse, viele davon selber große Ströme, entwässern den ganzen langen Weg entlang die Hänge der Gebirgszüge und lassen auf diese Weise seine mächtigen Fluten entstehen. Eines Tages sollte sich der Ruhm dieses Stroms bis an die entferntesten Ränder der Erde ausbreiten; trotz des schlammigen Wassers sprach man von der »schönen blauen Donau«.
    Durch Bergketten und Grundgebirge leicht abgewandelt, machen sich der Einfluß sowohl des ozeanischen Westens als auch des kontinentalen Ostens bemerkbar. Flora und Fauna stellten eine Mischung der westlichen Tundra-Taiga und der östlichen Steppen dar. In den höheren Lagen lebten Steinbock, Gemsen und Mufflons, wohingegen in den tiefergelegenen Wäldern Rotwild vorherrschte. Das Tarpan, ein Wildpferd, das eines Tages gezähmt werden sollte, zog grasend durch die geschützteren Niederungen und Flußtäler. Wolf, Luchs und Schneeleoparden duckten sich lautlos in den Schatten. Allesfressende Bären erwachten taumelig aus dem Winterschlaf; die riesigen, pflanzenfressenden Höhlenbären kamen erst später auf. Viele kleinere Wildarten steckten die Nase aus dem Winternest heraus.
    Die Hänge waren zumeist mit Kiefern bewachsen, doch auch Fichte, Weißtanne und Lärche waren zu sehen. Erlen herrschten an Flußläufen vor, häufig zusammen mit Weiden und Pappeln, seltener mit noch in der Entwicklung begriffenen Eichen und Buchen, die so klein waren, daß sie kaum Strauchhöhe erreichten.
    Das linke Ufer stieg allmählich an. Jondalar und Thonolan folgten ihm aufwärts, bis sie

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