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Zyklus der Erdenkinder 02 - Ayla und das Tal der Pferde

Zyklus der Erdenkinder 02 - Ayla und das Tal der Pferde

Titel: Zyklus der Erdenkinder 02 - Ayla und das Tal der Pferde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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lassen.«
Das Lachen griff auf die anderen über; alle waren erleichtert.
»Bedeutet das, daß er jetzt ein halber Ramudoi ist?« sagte Markeno.
»Wer weiß, vielleicht bringt er eine halbe Gemse mit, wenn wir ihn auf die Jagd mitnehmen«, sagte Thonolan. »Dann kann die andere Hälfte von mir aus Shamudoi sein.«
»Aber welche Hälfte wird Serenio haben wollen?« sagte Barono augenzwinkernd.
»Die Hälfte von ihm ist mehr, als die meisten anderen vorzuweisen haben«, erklärte Carolio energisch, und ihr Gesichtsausdruck ließ keinerlei Zweifel, daß es nicht seine Größe war, die sie meinte. Da man in den Unterkünften auf kleinstem Raum beieinander lebte, war sein Können unter den Fellen nicht unbemerkt geblieben. Jondalar errötete, doch wirkte das lüsterne Lachen endgültig befreiend. Die Spannung legte sich, sowohl in bezug auf die Sorgen, die sie sich um ihn gemacht hatten, als auch, was Dolandos Reaktion auf die Flachschädel betraf.
Sie brachten ein aus Pflanzenfasern geknüpftes Netz zum Vorschein, das sich auch im Wasser gut hielt, breiteten es neben der blutigen Hälfte des Störs aus und schoben den halben Fisch unter Ächzen und Stöhnen darauf und dann ins Wasser. Dort befestigten sie das Netz am Heck des Bootes.
Während alle anderen sich mit dem Fisch abmühten, wandte Carolio sich Jondalar zu und sagte ruhig: »Rosharios Sohn ist von Flachschädeln umgebracht worden. Er war ein junger Mann, noch nicht versprochen, aber sehr lustig und waghalsig und Dolandos ganzer Stolz. Kein Mensch weiß, wie es geschehen ist, aber Dolando hat dafür gesorgt, daß die ganze Höhle hinter ihnen herjagte. Ein paar haben sie erlegt – dann verschwanden sie. Er war ohnehin nicht sonderlich gut auf sie zu sprechen, aber seither …«
Jondalar nickte verständnisvoll.
»Wie hat denn dein Flachschädel seinen halben Fisch fortgeschafft?« fragte Thonolan, als sie ins Boot stiegen.
»Er hat ihn hochgehoben und getragen«, sagte Jondalar.
»Was? Einfach hochgehoben und getragen?«
»Ganz allein. Dabei war er noch nicht einmal voll ausgewachsen.«
    Thonolan näherte sich der Holzunterkunft, die sich sein Bruder, Serenio und Darvo teilten. Sie bestand aus Planken, die an einem Firstbalken lehnten, der sich seinerseits sanft zu Boden neigte. Das Ganze nahm sich aus wie ein Zelt aus Holz, dessen dreieckige Vorderfront höher und breiter war als die Hinterwand und dessen Seitenwände Trapezform aufwiesen. Wie die Wanten des Bootes waren auch die Planken befestigt: so, daß das leicht dickere Ende mit dem etwas dünneren Ende der nächsten Planke überlappte und dann zusammengenäht wurde.
    Es handelte sich um behagliche und solide Unterkünfte, deren Planken so fest übereinanderlagen, daß nur bei den älteren Helligkeit durch die Risse im getrockneten Holz hindurchschien. Da der Sandsteinüberhang sie vor den schlimmsten Unbilden der Witterung schützte, brauchten die Unterkünfte nicht ausgepicht oder kalfatert werden wie die Boote. Im Inneren wurden sie vornehmlich durch die steingesäumte Feuerstelle oder durch die Vorderöffnung erhellt.
    Der Jüngere warf einen Blick hinein, um nachzusehen, ob sein Bruder noch schlief.
»Komm nur herein«, sagte Jondalar schniefend. Er saß auf der fellbedeckten Lagerstatt, hatte weitere Pelze um sich gehäuft und hielt einen Becher mit einer dampfenden heißen Flüssigkeit darin in Händen.
»Was macht deine Erkältung?« erkundigte Thonolan sich und setzte sich auf das erhöhte Lager.
»Der Erkältung geht’s schlechter, mir selbst aber besser.«
»An deine nasse Kleidung hat kein Mensch gedacht, und als wir hierherkamen, wehte der Wind wirklich tüchtig durch die Flußenge.«
»Ich bin ja so froh, daß ihr mich gefunden habt.«
»Und ich freue mich, daß es dir besser geht.« Thonolan schien sonderbarerweise nicht recht zu wissen, was er sagen sollte. Er zappelte herum, stand auf und ging auf die Türöffnung zu, kehrte dann zu seinem Bruder zurück. »Kann ich dir nicht irgend etwas holen?«
Jondalar schüttelte den Kopf und wartete. Irgend etwas bedrückte seinen Bruder, und er versuchte dahinterzukommen, was. Er brauchte nur Zeit dazu.
»Jondalar …«, hob Thonolan an, sprach dann jedoch nicht weiter. »Du lebst jetzt schon lange mit Serenio und ihrem Sohn zusammen.« Im ersten Augenblick dachte Jondalar, er würde jetzt darauf anspielen, daß ihre Beziehung noch nicht förmlich besiegelt war, doch darin irrte er sich. »Wie kommst du dir so vor, als Mann des Herdfeuers?«
»Du

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