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Zyklus der Erdenkinder 02 - Ayla und das Tal der Pferde

Zyklus der Erdenkinder 02 - Ayla und das Tal der Pferde

Titel: Zyklus der Erdenkinder 02 - Ayla und das Tal der Pferde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Vergessen anheimgeben, das seinen Schmerzen ein Ende bereiten würde. Er spürte eine Berührung am Arm, und als er die Augen aufmachte, stand Ayla mit einem Becher vor ihm. Er schluckte den Sud, und es dauerte nicht lange, da legte der Schmerz sich und wurde er schläfrig. Da wußte er, daß sie ihm etwas eingegeben hatte, was das zur Folge hatte, und er war dankbar. Gleichwohl wunderte er sich, daß sie gewußt hatte, was er brauchte, ohne daß er ein Wort gesagt hatte.
Ayla hatte sein schmerzverzogenes Gesicht gesehen und wußte, wie schlimm es um seine Verletzungen bestellt war. Sie war eine erfahrene Medizin-Frau und hatte den Stechapfelsud bereits zubereitet, als er noch geschlafen hatte. Sie beobachtete, wie die Runzeln auf seiner Stirn sich glätten und sein Körper erschlaffte. Dann blies sie die Lampe aus und deckte das Feuer ab. Alsdann legte sie den Pelz, auf dem sie schlafen wollte, richtig hin, war aber alles andere als müde.
Beim Schimmer der abgedeckten Glut suchte sie sich den Weg zum Höhleneingang, doch als sie Winnie leise schnauben hörte, trat sie zu ihr. Sie freute sich darüber, daß die Stute sich hingelegt hatte. Die unbekannte Witterung des Mannes hatte sie nach dem Fohlen nervös gemacht. Jetzt, da sie sich hingelegt hatte, mußte sie sich mit der Anwesenheit des Fremden abgefunden haben. Ayla hockte sich unter Winnies Hals und vor ihre Brust hin, damit sie ihr den Kopf streicheln und sie hinter den Ohren kraulen konnte. Das Füllen, das neben den Zitzen seiner Mutter gelegen hatte, wurde neugierig und kuschelte sich zwischen sie. Ayla streichelte und kraulte auch das Hengstfohlen und streckte ihm dann die Finger hin. Sie spürte das Saugen, doch als das Füllen merkte, daß hier nichts zu holen sei, ließ es von Ayla ab.
Er ist ein wunderbares kleines Pferd, Winnie, und wird groß und stark werden, genauso wie du. Jetzt hast du jemand von deiner Art, genauso wie ich. Schwer zu fassen, nicht wahr? Nach all der Zeit nicht mehr allein zu sein! Tränen schossen ihr in die Augen, und das hatte sie nicht erwartet. Wie viele Monde sind nun vergangen, seit ich verflucht worden bin und keinen anderen Menschen gesehen habe? Und jetzt plötzlich ist jemand da. Ein Mann, Winnie. Ein Mann von den Anderen, und ich glaube, er bleibt am Leben. Mit dem Handrücken wischte sie sich die Tränen fort. Und seine Augen wässern genauso wie meine, Winnie, und angelächelt hat er mich auch. Und ich habe sein Lächeln erwidert.
Ich bin eine von den Anderen; Creb hat recht damit gehabt. Iza hat mir gesagt, ich soll Leute meiner Art suchen und mir einen Gefährten nehmen! Winnie! Ist er mein Gefährte? Ist er aus diesem Grunde hierhergebracht worden? Hat mein Totem ihn hierhergeführt?
Baby! Baby hat ihn mir gegeben. Er ist auserwählt worden, genauso wie ich auserwählt worden bin. Geprüft und für gut befunden, von Baby, von dem kleinen Höhlenlöwen, den mein Totem mir geschenkt hat. Und jetzt ist der Höhlenlöwe auch sein Totem. Das bedeutet, daß er mein Gefährte sein könnte. Ein Mann mit dem Totem eines Höhlenlöwen könnte stark genug sein für eine Frau mit dem Totem eines Höhlenlöwen. Ich könnte sogar noch mehr Kinder bekommen. Ayla legte die Stirn in Falten. Aber Babys wurden ja nicht wirklich von den Totems gemacht. Ich weiß, daß Broud den Anstoß dafür gegeben hat, daß Durc in mir wuchs – dadurch, daß er sein Glied in mich hineinsteckte. Männer sind es, die die Babys wachsen lassen, nicht die Totems. Don-da-lah ist ein Mann …
Plötzlich hatte Ayla im Geiste sein Glied vor sich, wie es sich versteifte, weil der Drang des Wasserlassens so groß war, und die blauen Augen, die sie ganz durcheinander brachten. Sie spürte ein merkwürdiges Pulsieren in sich, das sie ganz unruhig machte. Warum hatte sie diese sonderbaren Empfindungen? Angefangen hatten sie, als sie Winnie und den Fuchshengst beobachtet hatte …
Ein dunkelbraunes Pferd! Und jetzt hat sie ein dunkelbraunes Füllen. Dieser Hengst hat den Anstoß dafür gegeben, daß ein Baby in ihr wuchs. Don-da-lah könnte den Anstoß dafür geben, daß ein Baby in mir wächst. Er könnte mein Gefährte sein …
Und was ist, wenn er mich nicht will? Iza hat gesagt, Männer täten das, wenn eine Frau ihnen gefiele. Die meisten Männer jedenfalls. Broud hat mich nicht gemocht. Ich hätte nichts dagegen, wenn Don-da-lah … Plötzlich errötete sie. Ich bin so groß und häßlich! Warum sollte er das mit mir machen? Warum sollte er mich als

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