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Zyklus der Erdenkinder 02 - Ayla und das Tal der Pferde

Zyklus der Erdenkinder 02 - Ayla und das Tal der Pferde

Titel: Zyklus der Erdenkinder 02 - Ayla und das Tal der Pferde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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sie zusammen. Wahrscheinlich hat einer von den Flachköpfen, die sie hänselten, einen von ihnen erwischt, woraufhin die anderen ihrem Freund zu Hilfe sprangen. Jedenfalls machen sie das jetzt gewohnheitsmäßig, aber selbst wenn mehrere gegen einen Flachkopf standen, sind sie nicht ohne Schrammen davongekommen.«
»Das kann ich mir vorstellen«, sagte Thonolan.
»Was sie danach taten, ist womöglich noch schlimmer«, fügte Filonia hinzu.
»Filonia! Das ist abscheulich! Ich dulde nicht, daß du darüber sprichst!« polterte Laduni, und sein Zorn war nicht gespielt.
»Was haben sie gemacht?« fragte Jondalar. »Wenn wir auf unserer Reise durch das Gebiet von Flachköpfen kommen, sollten wir das wissen.«
»Da hast du wohl recht, Jondalar. Ich mag bloß nicht vor Filonia darüber reden.«
»Ich bin eine erwachsene Frau«, erklärte sie, doch klang das nicht sehr überzeugt.
Nachdenklich sah er sie an, überlegte und schien dann zu einem Entschluß zu kommen. »Die Männer gingen nur noch zu zweit oder in Gruppen aus, und das war zuviel für Charolis Bande. Folglich fingen sie an, jetzt ihre Frauen zu hänseln. Aber Flachkopffrauen streiten nun mal nicht. Es bringt keinen Spaß, sie aufzuziehen; sie ducken sich einfach und laufen weg. Deshalb kam diese Bande auf den Gedanken, sie zu einer Art von Sport zu benutzen. Ich weiß nicht, wer es als erster gewagt hat – vermutlich steckt dieser Charoli dahinter. Jedenfalls ist ihm so was durchaus zuzutrauen.«
»Steckt hinter was?« fragte Jondalar.
»Sie fingen an, Flachkopffrauen zu zwingen …« Laduni konnte den Satz nicht beenden. Erregt sprang er auf. Er kochte innerlich. »Es ist eine Schande! Damit wird die Mutter entehrt, wird Ihre Gabe mißbraucht! Tiere! Schlimmer als die Tiere! Schlimmer als diese Flachköpfe!«
»Willst du etwa sagen, sie hätten mit einer Flachkopffrau der Lust gepflogen? Sie gezwungen? Eine Flachkopffrau?« sagte Thonolan.
»Sie haben damit großgetan«, sagte Filonia. »Ich würde keinen Mann an mich heranlassen, der mit einer Flachkopffrau der Lust gepflogen hat.«
»Filonia! Ich verbiete dir, über solche Dinge zu reden! Ich dulde nicht, daß eine solche schändliche Sprache aus deinem Mund kommt!« erklärte Laduni. Das war schon kein Zorn mehr, der ihn bewegte; seine Augen waren steinhart.
»Ja, Laduni«, sagte sie und senkte beschämt den Kopf.
»Ich möchte mal wissen, was dabei in ihnen vorgeht«, meinte Jondalar nachdenklich. »Vielleicht ist das der Grund, warum der Junge auf mich losgegangen ist. Ich könnte mir vorstellen, daß sie wütend sind. Ich habe manche Leute sagen hören, sie könnten Menschen sein, und wenn sie das wären …«
»Solche Redereien habe ich auch gehört!« sagte Laduni, der immer noch versuchte, seine Erregung in den Griff zu bekommen. »Schenk dem keinen Glauben!«
»Der Anführer der Horde, der wir in die Arme liefen, war schlau; und aufrecht gehen können sie genauso wie wir.«
»Auch Bären gehen manchmal auf den Hinterbeinen. Flachköpfe sind Tiere! Intelligente Tiere, aber Tiere!« Laduni mußte an sich halten, um nicht aus der Haut zu fahren; er war sich wohl bewußt, daß der ganzen Gruppe nicht wohl in ihrer Haut war. »Für gewöhnlich sind sie harmlos, es sei denn, man reizt sie«, fuhr er fort. »Ich glaube nicht, daß die Frauen – ich bezweifle, daß sie begreifen können, in welchem Maße das die Mutter entehrt. Es liegt alles nur an der Fopperei und am Zusammenschlagen. Wenn man Tiere genug reizt, schlagen sie eben zu.«
»Ich glaube, Charolis Bande hat uns einiges an Problemen aufgehalst«, sagte Thonolan. »Wir wollten den Fluß überqueren und aufs rechte Ufer überwechseln, damit wir uns später, wenn der Große Mutter Fluß aus ihm geworden ist, keine Sorgen zu machen brauchen, wie wir hinüberkommen.«
Laduni lächelte. Jetzt, wo sie bei einem anderen Thema waren, verflüchtigte sich sein Zorn so rasch, wie er gekommen war. »Der Große Mutterfluß hat Nebenflüsse, die selbst große Ströme sind, Thonolan. Wenn ihr seinem Lauf wirklich bis ganz ans Ende folgen wollt, müßt ihr euch ans Flußüberqueren gewöhnen. Laß mich einen Vorschlag machen. Haltet euch bis zum großen Strudel auf diesem Ufer. Sobald der Fluß über Flachland fließt – und das kommt mehrere Male vor –, teilt er sich in verschiedene Arme, und es ist leichter, über die kleineren überzusetzen, als über einen großen breiten Strom. Außerdem wird es bis dahin auch noch wärmer sein. Wenn ihr den Sarmunai

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