Zyklus der Erdenkinder 02 - Ayla und das Tal der Pferde
wurden ihr weich, und Hitze ergoß sich über ihr Gesicht. Ihr Körper zitterte, und zwischen ihren Beinen wurde es plötzlich feucht.
Sie wußte nicht, wie ihr geschah. Sie gab sich einen Ruck und riß sich von den Augen los. Ihr Blick fiel auf das ragende Glied unter seinem Lendentuch, und sie hatte das überwältigende Verlangen, die Hand danach auszustrecken und es anzufassen. Sie schloß die Augen, holte vernehmlich Atem und bemühte sich, ihr Zittern in den Griff zu bekommen. Als sie sie wieder aufmachte, mied sie seinen Blick.
»Ayla Don-da-lah helfen Höhle gehen«, sagte sie.
Der Sonnenbrand schmerzte, und die Zeit draußen hatte ihn müde gemacht, doch als er sich bei dem kurzen Gang zurück auf sie stützte, war ihr nackter Körper ihm so nahe, daß sein heftiges Verlangen auch weiterhin brannte. Sie ließ ihn auf seine Lagerstatt gleiten, nahm eilends eine Bestandsaufnahme ihrer Kräuter vor und eilte dann hinaus.
Er fragte sich, wohin sie wohl gegangen sein mochte, und begriff das, als sie mit Händen voll großer graugrüner Klettenblätter zurückkam. Sie streifte die Blätter von den kräftigen Hauptstengeln und zerstückelte diese in einer Schale, fügte kaltes Wasser hinzu und zerstampfte das ganze mit einem Felsbrocken zu einem sämigen Brei.
Das Jucken und Brennen des Sonnenbrands hatte ihm schon arg zugesetzt, und als er die lindernde Wirkung des kühlen Breis auf dem Rücken spürte, war er doch wieder dankbar, daß sie eine Heilkundige war.
»Ah, das tut gut«, sagte er.
Als sie den Brei sanft mit den Händen verteilte, wurde er sich bewußt, daß sie sich nicht die Zeit genommen hatte, etwas anzuziehen. Sie kniete neben ihm, und er spürte ihre greifbare Nähe. Der Duft ihrer warmen Haut und andere geheimnisvolle weibliche Gerüche ermutigten ihn, nach ihr zu greifen. Von den Kniekehlen fuhr er ihr mit der Hand bis zum Gesäß über den Schenkel.
Ayla erstarrte bei der Berührung und hörte ihrerseits auf, ihre Hand zu bewegen. Sie war sich unendlich bewußt, daß er sie streichelte. Unsicher, was sie tun sollte oder was von ihr erwartet wurde, hielt sie sich ganz steif. Sie wußte nur, daß sie nicht wollte, daß er aufhörte. Doch als er die Hand hob und nach einer Brustwarze griff, holte sie erschrocken Luft bei dem unerwarteten Ruck, der durch sie hindurchging.
Jondalar überraschte der Schrecken, der sie durchfuhr. War es für einen Mann nicht völlig natürlich, daß er den Wunsch verspürte, eine schöne Frau anzufassen? Zumal sie so nahe war und sie sich ohnehin fast berührten? Da er nicht wußte, was er davon halten sollte, zog er die Hand fort. Sie reagiert, als ob sie noch nie berührt worden wäre, dachte er. Aber sie war eine Frau und kein junges Mädchen mehr. Und nach den Dehnungsnarben zu urteilen, hatte sie sogar schon ein Kind geboren. Auf ein Kind freilich wies nichts in der Höhle hin. Nun, sie wäre nicht die erste Frau, die ein Kind verloren hat, auf jeden Fall muß sie die Riten der Ersten Wonnen erlebt haben, sonst könnte sie des Segens der Mutter nicht teilhaftig geworden sein.
Ayla verspürte immer noch das kabbelnde Nachgefühl seiner Berührung. Sie wußte nicht, warum er aufgehört hatte, war verwirrt, erhob sich und ging fort.
Vielleicht mag sie mich nicht, dachte Jondalar. Nur, warum ist sie mir dann so nahe gekommen, zumal mein Begehren so deutlich erkennbar war. Sie konnte seinem Wunsch nicht entsprechen, sie hatte seinen Sonnenbrand behandelt. Und ihr Verhalten hatte nichts Aufreizendes gehabt, ja, sie schien blind zu sein für die Wirkung, die sie auf ihn ausübte. War sie es gewohnt, daß man so auf ihre Schönheit reagierte? Allerdings benahm sie sich nicht mit der Abgebrühtheit und Überlegenheit einer erfahrenen Frau; und dennoch: Wie konnte eine Frau, die so aussah, sich ihrer Wirkung auf Männer nicht bewußt sein?
Jondalar nahm ein zerstampftes Stück Blatt auf, das ihm von der Schulter gefallen war. Der Heilkundige der Sharamudoi hatte gleichfalls Kletten gegen Verbrennungen benutzt. Sie versteht etwas von der Heilkunst.
Aber selbstverständlich! Wie kann man nur so dumm sein, Jondalar, sagte er sich. Der Shamud hat dir doch von den Prüfungen derer erzählt, Die Der Mutter Dienen. Da muß sie auch auf die Wonnen verzichten. Kein Wunder, daß sie diese formlosen Felle trägt, um ihre Schönheit zu verbergen. Hättest du dir nicht diesen Sonnenbrand geholt, sie wäre dir nie so nahe gekommen. Und du hast zugegriffen wie ein Junge, der noch nicht
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