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Zyklus der Erdenkinder 02 - Ayla und das Tal der Pferde

Zyklus der Erdenkinder 02 - Ayla und das Tal der Pferde

Titel: Zyklus der Erdenkinder 02 - Ayla und das Tal der Pferde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Wesen durch Ayla nicht zu stören. »Wo hast du das gelernt? Das war aufregend, Ayla So nahe bin ich lebendigen Vögeln noch nie gewesen.«
Zwar war sie sich nicht ganz sicher, was er gesagt hatte, doch lächelte sie, da er beeindruckt schien. Sie ließ noch einen Vogelruf ertönen in der Hoffnung, daß er ihr den Namen des Vogels nennen würde, doch lächelte er nur anerkennend zu ihrem Können. Sie versuchte es mit einem anderen und dann noch mit einem, dann gab sie es auf. Er verstand nicht, was sie wollte, doch ein anderer Gedanke ließ ihn die Stirn runzeln. Sie konnte die Vogelstimmen besser nachmachen als der Shamud mit seiner Flöte. Stand sie womöglich mit Muttergeistern in Vogelform in Verbindung? Ein Vogel kam herabgeschossen und landete vor ihren Füßen. Mißtrauisch sah er ihn an.
Das flüchtige bangvolle Gefühl wurde bald von der Freude vertrieben, endlich wieder draußen zu sitzen und die Sonnenwärme in sich aufzunehmen, sich vom Wind umfächeln zu lassen und über das Tal hinzuschauen. Auch Ayla war voller Freude – sie genoß seine Gesellschaft. Wie schwer zu glauben, daß er neben ihr auf dem Sims saß; sie mochte kaum die Lider bewegen aus Angst, wenn sie die Augen schloß, könnte er beim Wiederaufmachen fort sein. Als sie endlich überzeugt war, daß er keine Einbildung war, schloß sie die Augen, um herauszufinden, wie lange sie es schaffte, sich seinen Anblick zu versagen – und hinterher die Freude zu haben, beim Augenaufmachen festzustellen, daß er immer noch da war. Der tiefe Klang seiner Stimme, wenn er zufällig etwas sagte, während sie die Augen geschlossen hatte, war eine unerwartete Freude.
Als die Sonne höherstieg und ihre Wärme spürbarer wurde, erregte der glitzernde Fluß unten Aylas Aufmerksamkeit. Außerstande, Jondalar allein zu lassen aus Furcht, er könnte irgend etwas benötigen, hatte sie auf ihr übliches morgendliches Schwimmen verzichtet. Aber jetzt ging es ihm viel besser, und er konnte sie ja rufen, falls er sie brauchte.
»Ayla gehen Wasser«, sagte sie und machte Schwimmbewegungen.
»Schwimmen«, sagte er und machte ähnlich Bewegungen. »Es heißt: schwimmen. Ich wünschte, ich könnte mitkommen.«
»Sfimmen«, sagte sie langsam.
»Schwimmen«, verbesserte er.
»Schfimmen«, versuchte sie es noch einmal, und als er nickte, machte sie sich an den Abstieg. Es wird einige Zeit dauern, ehe er diesen Pfad hinunter schafft – ich werde ihm Wasser hinaufbringen. Aber sein Bein heilt gut. Ich nehme an, er wird es wieder gebrauchen können. Vielleicht wird er ein wenig humpeln, doch hoffentlich nicht so schlimm, daß es ihn arg behindert.
Als sie unten auf dem Uferstreifen stand, löste sie den Riemen ihres Überwurfs und beschloß, sich auch die Haare zu waschen. Auf der Suche nach Seifenwurzeln ging sie flußaufwärts. Sie blickte auf, sah Jondalar, winkte ihm zu und ging dann zurück zum Uferstreifen, wo er sie nicht mehr sehen konnte. Sie setzte sich auf den Rand eines riesigen Felsens, der bis zum letzten Frühjahr noch ein Teil der Wand gewesen war, und begann, ihr Haar zu lösen. Eine tiefe Stelle, die vor der Neuverteilung der Felsen nicht dagewesen war, war ihr Lieblingsbadeplatz geworden. Der Fluß war hier tiefer als an den anderen Stellen, und im Felsen in der Nähe fand sich eine kleine beckenähnliche Mulde, die sie benutzte, um das Saponin aus der Seifenwurzeln herauszuklopfen.
Jondalar sah sie wieder, nachdem sie die Haare gespült hatte und stromaufwärts schwamm. Er bewunderte ihre sauberen und kraftvollen Schwimmzüge. Träge paddelte sie zu dem Felsen zurück, setzte sich darauf und ließ sich von der Sonne trocknen. Mit einem Zweig versuchte sie, sich kleine Verfilzungen aus dem Haar zu zupfen; danach bürstete sie es mit einer Kardendistel. Als ihr dichtes Haar trocken war, fühlte sie sich wieder durchwärmt und fing an, sich Sorgen um Jondalar zu machen, obwohl dieser nicht nach ihr gerufen hatte. Er muß allmählich müde werden, dachte sie. Ein Blick auf ihren Überwurf sagte ihr, daß sie einen sauberen brauchte. Folglich hob sie den alten auf und trug ihn den Pfad hinauf.
Jondalar spürte die Sonne weit mehr als Ayla. Es war Frühling gewesen, als Thonolan und er sich auf den Weg gemacht hatten, und das bißchen Sonnenbräune, das er sich zugelegt hatte, nachdem sie das Mamutoilager verlassen hatten, war in Aylas Höhle längst wieder verloren gegangen. Seine Haut war immer noch winterlich blaß – oder war es zumindest gewesen, bis er

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