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Zyklus der Erdenkinder 02 - Ayla und das Tal der Pferde

Zyklus der Erdenkinder 02 - Ayla und das Tal der Pferde

Titel: Zyklus der Erdenkinder 02 - Ayla und das Tal der Pferde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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häßlich.
Ayla bog den letzten Zopf auf der Stirn zurück und steckte ihn fest, dann ging sie das Feuer schüren und ein schmerzlinderndes Mittel für Jondalar bereiten. Als sie es ihm brachte, lag er auf der Seite und ruhte. Wo sie ihm das Mittel gegen den Schmerz brachte, damit er ruhen konnte, wollte sie ihn nicht stören, wenn er auch ohne das Mittel bereits Ruhe gefunden hatte. Mit gekreuzten Beinen hockte sie sich neben seinem Lager nieder und wartete ab, daß er die Augen aufmachte. Sein Atem ging unregelmäßig, und seine Stirn zeigte irgendein Unbehagen, das er nicht hätte, wenn er tief schliefe.
Jondalar hatte sie kommen hören und die Augen zugemacht, um so zu tun, als schliefe er. Verkrampft lag er da und kämpfte gegen den Wunsch an, die Augen aufzumachen und nachzusehen, ob sie wirklich da sei. Warum war sie so still? Warum ging sie nicht wieder fort? Der Arm, auf dem er lag, begann wegen mangelnder Durchblutung zu kribbeln. Wenn er ihn jetzt nicht bald bewegte, würde er einschlafen. In seinem Bein klopfte es. Es verlangte ihn danach, seine Lage zu verändern, denn es war anstrengend, es ständig in derselben Stellung zu belassen. Da sein Gesicht von jungen Bartstoppeln bedeckt war, juckte es ihn, und der Rücken brannte ihm. Vielleicht war sie gar nicht da? Vielleicht hatte sie sich entfernt, und er hatte sie nur nicht gehört. Oder saß sie einfach da und starrte ihn an?
Sie hatte ihn aufmerksam beobachtet. Sie hatte diesen Mann länger offen angesehen als je einen Mann zuvor. Für die Frauen im Clan gehörte es sich nicht, Männer anzusehen, doch hatte sie vielen Dingen gefrönt, die sich nicht gehörten. War sie nicht nur in der Pflege eines Schutzbefohlenen nachlässig gewesen, sondern hatte sie nun auch noch vergessen, sich so zu benehmen, wie Iza es ihr beigebracht hatte? Sie starrte auf ihre Hände und den Becher mit dem Stechapfeltrank. Wie hatte eine Frau sich denn einem Mann zu nähern? Auf dem Boden hockend und den Kopf gesenkt – solange, bis er ihr auf die Schulter klopfte und damit zu verstehen gab, daß er ihre Anwesenheit wahrgenommen hatte. Vielleicht wurde es Zeit, daß sie sich an das erinnerte, was ihr beigebracht worden war.
Jondalar machte die Augen einen Spalt weit auf. Er wollte sehen, ob sie da sei, ohne daß sie merkte, daß er wach war. Er sah einen Fuß und machte die Augen rasch wieder zu. Sie war da. Warum saß sie dort? Worauf mochte sie warten? Warum ging sie nicht fort und ließ ihn mit seinem Elend und seiner Demütigung allein? Nochmals spähte er unter den Lidern hervor. Ihr Fuß hatte sich nicht bewegt. Sie saß mit untergeschlagenen Beinen da. Sie hatte einen Becher mit irgendeiner Flüssigkeit in der Hand. Ach, Doni! Welchen Durst er hatte! Ob das für ihn sein sollte? Ob sie dort saß und nur auf sein Erwachen wartete, um ihm eine Medizin zu geben? Sie hätte ihn wachrütteln können; sie brauchte doch nicht zu warten.
Er schlug die Augen auf. Gesenkten Kopfes saß Ayla da und blickte vor sich nieder. Gekleidet war sie in einen dieser formlosen Überwürfe, und das Haar hatte sie zu vielen kleinen Zöpfen geflochten. Wie frisch geschrubbt sie aussah. Der Fleck auf ihrer Wange war fort, der Überwurf war sauber und bestand aus einem ungetragenen Fell. Es hatte so etwas Argloses, wie sie mit gesenktem Kopf dasaß. Nichts da von Ausgesetztem und Unnatürlichem, kein geziertes Getue und keine vielsagenden Blicke.
Daß sie die Zöpfe so fest geflochten hatte, verstärkte diesen Eindruck nur noch – genauso wie der Überwurf mit den sich bauschenden Falten, der sie so gut tarnte. Das war’s: den reifen Frauenkörper und das volle glänzende Haar kunstvoll zu verbergen. Zwar ließ sich ihr Gesicht nicht verbergen, doch lenkte ihre Gewohnheit, zu Boden oder zur Seite zu blicken, einen ab. Warum verbarg sie sich? Es mußte zu der Prüfung gehören, der sie sich unterzog. Die meisten Frauen, die er kannte, hätten ihren schönen Körper stolz gezeigt, eine solche goldene Herrlichkeit im vorteilhaftesten Licht glänzen lassen und alles für ein so wunderschönes Gesicht gegeben.
Reglos beobachtete er sie; sein ganzes Unbehagen war vergessen. Warum rührte sie sich nicht? Vielleicht mag sie mich nicht ansehen, dachte er, und das brachte ihm seine Verlegenheit und seinen Schmerz wieder zum Bewußtsein. Er konnte es nicht mehr aushalten; er mußte sich regen.
Als er den Kopf vom Arm herunternahm, blickte Ayla auf. Er konnte ihr nicht auf die Schulter klopfen, um ihre

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