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Zyklus der Erdenkinder 02 - Ayla und das Tal der Pferde

Zyklus der Erdenkinder 02 - Ayla und das Tal der Pferde

Titel: Zyklus der Erdenkinder 02 - Ayla und das Tal der Pferde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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merkwürdiger, undeutbarer Ausdruck malte sich auf seinem Gesicht. »Es war schon das beste, daß ich fortging.«
Dann lächelte er. »Das war, als ich meine Base, Joplaya, kennenlernte. Sie ist Jerikas Tochter, Tochter von Dalanars Herdfeuer, nachdem sie zusammengegeben worden waren. Sie war zwei Jahre jünger als ich. Dalanar hat uns beide gleichzeitig die Flintbearbeitung gelehrt. Wir lagen ständig im Wettstreit miteinander – das ist der Grund, warum ich ihr nie sagen wollte, wie gut sie war. Sie weiß es aber. Sie hat ein gutes Auge und eine sichere Hand – irgendwann wird sie so gut sein wie Dalanar.«
Ayla schwieg eine Zeitlang. »Etwas verstehe ich nicht ganz Jondalar. Folara hat dieselbe Mutter wie du, dann ist sie doch deine Schwester, oder?«
»Ja.«
»Du wurdest an Dalanars Herdfeuer geboren und Joplaya wurde auch an Dalanars Herdfeuer geboren. Trotzdem ist sie deine Base. Was ist der Unterschied zwischen Schwester und Base?«
»Schwestern und Brüder stammen von derselben Mutter ab. Vettern und Basen sind sich nicht so eng. Ich wurde Dalanars Herdfeuer geboren, und wahrscheinlich bin ich seines Geistes. Die Leute sagen, wir sehen einander ähnlich. Und ich glaube, auch Joplaya ist seines Geistes. Ihre Mutter ist untersetzt, doch sie ist groß, wie Dalanar. Nicht ganz so groß, aber ein bißchen größer als du, glaube ich.
Niemand weiß genau, wessen Geist die Große Mutter erwählt, daß er sich mit dem einer Frau vermischt. Deshalb können Joplaya und ich Dalanars Geistes sein, aber wer weiß? Deshalb sind wir Vetter und Base.«
Ayla nickte. »Vielleicht wäre Uba eine Base, aber für mich war sie eine Schwester.«
»Eine Schwester?«
»Wir sind keine echten Geschwister. Uba war Izas Tochter und kam auf die Welt, nachdem ich gefunden worden war. Iza sagte, wir wären beide ihre Töchter.« Aylas Gedanken kehrten sich nach innen. »Uba wurde mit einem Mann zusammengegeben, aber nicht mit dem, den sie gewählt hätte. Nur, der andere Mann hätte dann nur seine Schwester zur Gefährtin nehmen können, und im Clan sollen Geschwister sich nicht zu Gefährten nehmen.«
»Wir heiraten nicht unsere Brüder und Schwestern«, sagte Jondalar. »Im allgemeinen heiraten wir auch unsere Vettern und Basen nicht, wenn das auch nicht regelrecht verboten ist. Man sieht es nur nicht gern. Manche Vettern und Basen sind annehmbarer als andere.«
»Und was für Vettern und Basen sind das?«
»Viele Arten, manche sind enger miteinander verwandt als andere. Die Kinder der Schwester deiner Mutter sind deine Vettern und Basen; die Kinder des Gefährten des Bruders deiner Mutter; die Kinder von …«
Ayla schüttelte den Kopf. »Das ist mir zu verwirrend. Woher willst du wissen, wer Vetter oder Base ist und wer nicht? Fast jeder könnte Vetter oder Base von jedem sein … Wer bleibt in eurer Höhle denn noch, mit dem man sich zusammentun könnte?«
»Die meisten heiraten keine Angehörigen ihrer eigenen Höhle. Für gewöhnlich ist es jemand, den man auf einem Sommertreffen kennenlernt. Ich glaube, die Heirat zwischen Vetter und Base wird manchmal deshalb gestattet, weil man gar nicht weiß, daß derjenige, den man heiraten will, Vetter oder Base von einem ist, bis man seine Bande bekanntgibt … die Verwandtschaftsbande, meine ich. Im allgemeinen kennen die Menschen ihre engeren Verwandten, selbst wenn diese in einer anderen Höhle leben.«
»Wie Joplaya?«
Jondalar nickte zustimmend. Er hatte den Mund voller Himbeeren.
»Jondalar, was ist, wenn es gar nicht die Geister sind, die die Kinder machen? Was, wenn es ein Mann ist? Würde das nicht bedeuten, daß die Kinder genausoviel vom Mann abstammen wie von der Frau?«
»Das Baby wächst aber in der Frau, Ayla. Es stammt von ihr.«
»Warum paaren dann Mann und Frau sich so gern?«
»Wozu hat Die Mutter uns das Geschenk der Wonnen gemacht? Das ist eine Frage, die man einem Zelandoni stellen müßte.«
»Warum sagst du immer ›Geschenk der Wonnen‹? Es gibt viele Dinge, die die Menschen glücklich machen und ihnen Wonne bereiten. Bereitet es einem Mann Wonne, sein Glied in eine Frau hineinzustecken?«
»Nicht nur dem Mann, der Frau auch … aber das weißt du nicht, nicht wahr? Du hast die Riten der Ersten Wonnen nicht erlebt. Ein Mann hat dich geöffnet und dich zu einer Frau gemacht, doch das ist nicht dasselbe. Schändlich war das. Wie konnten diese Leute das nur zulassen?«
»Sie haben es nicht anders gewußt. Sie haben nur gesehen, was er tat. Und was er tat, war nicht

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