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Zyklus der Erdenkinder 02 - Ayla und das Tal der Pferde

Zyklus der Erdenkinder 02 - Ayla und das Tal der Pferde

Titel: Zyklus der Erdenkinder 02 - Ayla und das Tal der Pferde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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der Mitte offen. Jondalar und Thonolan sahen, wie sie das Wort an einen Mann richtete und auf sie zeigte.
»Vielleicht will sie, daß du dein großes Verlangen nach ihr nochmals unter Beweis stellst«, stichelte Thonolan, als der Mann sie heranwinkte.
»Da müßten sie mich erst umbringen.«
»Soll das heißen, du stirbst nicht vor Verlangen, mit dieser Schönheit zusammenzuliegen?« fragte Thonolan und tat mit geweiteten Augen, als könnte er kein Wässerchen trüben. »Gestern hat das aber durchaus so ausgesehen.« Wieder gluckste er in sich hinein. Jondalar drehte sich um und marschierte auf die Gruppe zu.
Man geleitete sie in die Mitte und forderte sie mit Hilfe von Gesten auf, wieder vor der alten Frau Platz zu nehmen.
»Ze-lan-don-jii?« wandte sie sich an Jondalar.
»Ja.« Er nickte. »Ich bin Jondalar von den Zelandonii.«
Sie tippte dem alten Mann neben ihr auf den Arm.
»Ich … Tamen«, sagte er. Dem folgten ein paar Worte, die Jondalar nicht verstehen konnte. »… Hadumai. Lange Zeit … Tamen …« – abermals Unverständliches – »Westen … Zelandonii.«
Jondalar war ganz Ohr. Plötzlich ging ihm der Sinn einiger der Worte des alten Mannes auf. »Du heißt Tamen. Etwas über Hadumai. Es ist lange her … vor langer Zeit, du … Westen … hast eine Reise in den Westen gemacht? Zu den Zelandonii? Sprichst du Zelandonii?« fragte er aufgeregt.
»Reise, ja«, sagte der Mann. »Nicht sprechen … lange her.«
Die alte Frau packte den Mann am Arm und redete auf ihn ein. Daraufhin wandte er sich wieder den beiden Brüdern zu.
»Haduma«, sagte er und zeigte auf sie. »… Mutter …« Tamen zögerte, dann streckte er den Arm aus und zeigte auf jeden einzelnen.
»Du meinst wie Zelandoni, Einer Der Der Mutter Dient?«
Tamen schüttelte den Kopf. »Haduma … Mutter …« Er dachte einen Augenblick nach, winkte dann ein paar Leute heran und ließ sie neben sich in einer Reihe Aufstellung nehmen. »Haduma … Mutter … Mutter … Mutter … Mutter«, sagte er, zeigte erst auf sie und dann auf sich und dann auf einen der Aufgereihten nach dem anderen.
Nachdenklich betrachtete Jondalar die Leute und versuchte, dahinterzukommen, was dies zu bedeuten habe. Tamen war alt, aber nicht so alt wie Haduma. Der Mann neben ihm hatte die mittleren Jahre gerade hinter sich. Neben ihm stand eine jüngere Frau, die die Hand eines Kindes hielt. Plötzlich stellte Jondalar die Verbindung her. »Willst du mir sagen, Haduma ist fünfmal Mutters Mutter?« Er hielt die Hand mit den fünf ausgestreckten Fingern in die Höhe. »Die Mutter von fünf Generationen?« sagte er ehrfurchtsvoll.
Nachdrücklich nickte der Mann. »Ja, Mutters Mutter … fünf Generationen«, sagte er und zeigte nacheinander abermals auf jeden einzelnen.
»Große Mutter! Weißt du, wie alt sie sein muß?« wandte Jondalar sich an seinen Bruder.
»Große Mutter, ja«, sagte Tamen. »Haduma … Mutter.« Er klopfte sich leicht auf den Bauch.
»Kinder?«
»Kinder.« Er nickte. »Haduma Mutter Kinder …« Er zog Striche im Sand.
»Eins, zwei drei …« Bei jedem Strich sprach Jondalar das Zahlwort laut aus. » … sechzehn. Haduma hat sechzehn Kinder geboren?«
Tamen nickte und zeigte nochmals auf die Striche auf dem Boden.
»… Viel Sohn … viel … Mädchen?« Zweifelnd schüttelte er den Kopf.
»Töchter?« sagte Jondalar versuchsweise.
Tamens Gesicht erhellte sich. »Viele Töchter …« Er überlegte. Dann:
»Leben … alle leben. Alle … viele Kinder.« Er hielt eine Hand und dazu noch einen Finger der anderen in die Höhe. »Sechs Höhlen Hadumai.«
»Kein Wunder, daß sie bereit waren, uns umzubringen, falls wir sie auch nur böse ansähen«, sagte Thonolan. »Sie ist die Mutter von allen, eine lebende Erste Mutter!«
Jondalar war nicht minder beeindruckt als sein Bruder, aber womöglich noch verwirrter als dieser. »Es ist mir eine Ehre, Haduma kennengelernt zu haben, aber ich verstehe nicht. Warum werden wir festgehalten? Und warum ist sie hierhergekommen?«
Der alte Mann zeigte auf ihr Fleisch, das in Streifen geschnitten an den Schnüren trocknete, dann auf den jungen Mann, der sie ursprünglich festgenommen hatte. »Jeren … jagen. Jeren machen …« Tamen zog einen Kreis auf dem Boden, dazu zwei Linien, die von einem kleinen, freigelassenen Teil ausgingen und V-förmig auseinanderliefen. »Zelandonii Mann machen … machen laufen …« Lange grübelte er, dann lächelte er und sagte: »Machen Pferd laufen.«
»Das ist es also«, sagte

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