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Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Titel: Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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wollte
sie jetzt, daß Ranec Winnies Füllen ritt.
»Ich habe daran gedacht, aber ich wußte nicht … ja, wie es
anfangen«, sagte Jondalar.
»Meiner Meinung nach solltest du damit fortfahren, womit
wir im Tal begonnen haben. Gewöhne ihn daran, daß er etwas
auf dem Rücken trägt. Laß ihn irgend etwas tragen. Ich weiß
nicht, wie du ihm beibringst, hinzugehen, wo du ihn haben
möchtest. Er wird dir zwar an einer Leine folgen, aber ich weiß nicht, wie er dir an einer Leine folgen soll, während du auf seinem Rücken sitzt«, sagte Ayla Sie stieß das rasch hervor, sagte, was ihr gerade so einfiel, denn es war ihr vornehmlich
daran gelegen, ihn in ein Gespräch verwickelt zu halten. Danug beobachtete erst sie und dann Jondalar. Könnte er
doch nur etwas sagen oder tun, was alles wieder in die Reihe
brachte, nicht nur zwischen ihnen, sondern für alle. Ein
Augenblick verlegenen Schweigens zwischen ihnen machte sich
breit, als Ayla aufhörte zu reden. Danug beeilte sich, die Lücke
auszufüllen.
»Vielleicht könnte er das Seil von hinten halten, während er
dem Pferd auf dem Rücken sitzt, statt sich an Renners Mähne
festzuhalten«, sagte der junge Mann.
Gleichsam als hätte jemand in der dunklen Erdhütte plötzlich
mit einem Pyritwürfel gegen einen Feuerstein geschlagen,
konnte Jondalar sich Danugs Vorschlag genau vorstellen. Statt
sich zurückzuziehen, aber immer noch so aussehend, als sei er
bereit, bei erster Gelegenheit davonzulaufen, schloß Jondalar die
Augen und runzelte die Stirn, so konzentriert dachte er nach.
»Weißt du, das könnte gehen, Danug!« sagte er. Erregt und von
der Vorstellung gepackt, vielleicht eine Lösung für das Problem
gefunden zu haben, das ihn so lange geplagt hatte, vergaß er
einen Moment seine Unsicherheit in bezug auf seine Zukunft.
»Vielleicht könnte man etwas an Renners Kopfhalfter befestigen
und es von hinten halten. Eine starke Schnur … oder einen
dünnen Lederriemen … vielleicht sogar zwei.«
»Ich habe ein paar dünne Riemen«, sagte Ayla und bemerkte,
daß er weniger verspannt schien. Sie freute sich, daß er sich
immer noch dafür interessierte, den jungen Hengst auszubilden,
und war neugierig, wie das wohl ausgehen würde. »Ich werde sie
dir holen, sie sind drinnen.«
Jondalar folgte ihr durch den inneren Eingangsbogen in das
Herdfeuer des Mammut hinein. Doch als sie zur
Vorratsplattform hinüberging, um die Riemen zu holen, blieb er
wie angewurzelt stehen. Ranec unterhielt sich mit Deegie und
Tronie und wandte den Kopf, um Ayla sein einnehmendes
Lächeln zu schenken. Jondalar spürte, wie sich ihm der Magen
verkrampfte; er schloß die Augen und knirschte mit den
Zähnen. Schon schickte er sich an, zum Eingangsbogen
zurückzuweichen, da drehte Ayla sich um und reichte ihm eine
Rolle geschmeidiger Lederriemen.
»Das sind kräftige Riemen«, sagte sie und reichte ihm die
Rolle. »Ich habe sie letzten Winter gemacht.« Sie blickte auf und
sah in die bekümmerten blauen Augen, die seinen ganzen
Schmerz, seine Verwirrung und die Unentschlossenheit
verrieten, die ihn quälten. »Ehe du in mein Tal kamst, Jondalar.
Ehe der Geist des Großen Höhlenlöwen dich erwählte und dich
zu mir führte.«
Er nahm die Rolle und machte, daß er hinauskam. Es war ihm
unmöglich dazubleiben. Jedesmal wenn der Bildschnitzer ans
Herdfeuer des Mammut kam, mußte er fortgehen. Er konnte
nicht bleiben, wenn der dunkelhäutige Mann und Ayla
zusammen waren, was in der letzten Zeit immer häufiger
geschah. Aus der Ferne hatte er zugesehen, wenn die jüngeren
Leute sich in dem größeren Zeremonialbereich trafen, um ihre
Arbeitsgeräte auszubreiten, Gedanken auszutauschen und einer
vom anderen zu lernen. Er hörte sie Musik üben und singen,
lauschte ihren Späßen und ihrem Gelächter. Und jedesmal
wenn er hörte, wie Aylas Lachen sich mit dem Ranecs
vermischte, versetzte ihm das einen Stich.
Jondalar legte die Rolle Riemen neben dem Kopfhalfter des
jungen Pferdes nieder, nahm seinen Überwurf vom Pflock im Anbau und ging hinaus, wobei er Danug unterwegs freudlos zulächelte. Er zog sich den Überwurf über, zog die Kapuze fest um den Kopf und stopfte die Hände in die Fäustlinge, die aus
den Ärmeln herausbaumelten. Dann machte er sich auf. Der kräftige Wind, der zerrissenes Gewölk über den Himmel
scheuchte, war normal für die Jahreszeit; die Sonne, die
manchmal zwischen den hoch treibenden Wolkenfetzen
hindurchschien, besaß noch nicht Kraft genug, um richtig zu
wärmen, und so

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