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Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Titel: Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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ist er gewöhnt, Jondalar, und wer auch immer ihn
als erster reitet, es würde helfen, wenn zwei dabei wären. Einer
kann ihn beruhigen und dafür sorgen, daß er stehenbleibt,
während der andere aufsitzt.«
»Da hast du wohl recht«, sagte er mit gerunzelter Stirn. Er
wußte nicht, ob er mit ihr in die Steppe hinauf sollte, wußte
aber auch nicht, wie es ihr abschlagen; und außerdem reizte es
ihn ja seit langem, das Pferd zu reiten.
»Wenn du wirklich möchtest, daß ich es mache, sollte ich es
wohl tun.«
»Ich gehe und hole einen Führstrick und das Halfter mit den
Riemen zum Lenken, den du für ihn gemacht hast«, sagte Ayla
und stürmte in den Anbau, ehe er es sich wieder anders überlegte. »Warum gehst du nicht schon mal mit ihnen den
Hang hinauf?«
Ihm kamen Bedenken, doch ehe er etwas sagen konnte, war
sie schon fort. Er rief die Pferde herbei und machte sich auf den
Weg zu den weiten Ebenen oben. Sie waren noch nicht ganz
dort, da hatte Ayla sie schon eingeholt. Sie hatte nicht nur das
Halfter sowie einen Strick mitgebracht, sondern auch noch
Tasche und Wasserschlauch. Oben angekommen, führte sie
Winnie an einen Erdbuckel, den sie schon des öfteren benutzt
hatte, wenn sie jemand aus dem Löwen-Lager auf der Stute
hatte reiten lassen, insbesondere die jüngeren Mamutoi. Mit
einem geübten Satz war sie auf dem Rücken der falbfarbenen
Stute.
»Steig auf, Jondalar. Wir können zu zweit reiten.«
»Zu zweit?« sagte er fast wie in Panik. Daran hatte er nicht
gedacht, und er war drauf und dran wegzulaufen.
»Bis wir eine schöne offene Strecke finden. Hier können wir es
nicht versuchen, denn Renner könnte in eine Bodenspalte
geraten oder den Hang hinunterlaufen«, sagte sie.
Er saß in der Falle. Wie sollte er es ablehnen, eine kurze
Strecke zusammen mit ihr auf einem Pferd zu reiten? Er trat auf
den Erdbuckel, stieg dann vorsichtig auf die Stute und
versuchte, von Ayla abzurücken und sie vor allem nicht zu
berühren. Kaum daß er saß, signalisierte sie Winnie, in einen
scharfen Trab zu fallen.
Es ließ sich nicht verhindern. Er konnte auf dem trabenden
Pferd nichts dagegen machen, daß er auf sie zurutschte. Er
spürte ihre Körperwärme durch die Kleidung hindurch, roch
den leichten und angenehmen Duft der Reinigungsblüten, die
sie zum Waschen benutzte, und dazu den ihm so vertrauten weiblichen Duft. Bei jedem Schritt, den das Pferd machte, fühlte er ihre Beine, ihre Hüften, ihr Gesäß, das gegen ihn drückte – und spürte, wie seine Männlichkeit sich reckte. Ihm schwamm der Kopf, und er mußte sich halten, um sie nicht auf den Hals zu küssen und um sie herumzugreifen und eine volle, feste Brust
zu packen.
Warum hatte er sich hierauf eingelassen? Warum hatte er ihr
keine Abfuhr erteilt? Was machte es schon, ob er je auf Renner
ritt oder nicht? Gemeinsam würden sie nie zu Pferd unterwegs
sein. Er hatte gehört, was die Leute redeten; Ayla und Ranec
würden auf dem Frühlingsfest ihr Verlöbnis bekanntgeben, und
er würde dann zu seiner Heimreise aufbrechen.
Ayla gab Winnie das Zeichen anzuhalten. »Was meinst du,
Jondalar? Vor uns liegt eine schöne glatte Strecke.«
»Ja, die sieht gut aus«, sagte er, hob das Bein, schwenkte es
dem Pferd über die Kruppe und sprang zu Boden.
Ayla hob das Bein vorn über Winnies Hals und ließ sich auf
der anderen Seite heruntergleiten. Ihr Atem ging schnell, ihr
Gesicht war gerötet, und ihre Augen blitzten. Tief hatte sie
seinen Geruch eingeatmet, war hingeschmolzen in seiner
Körperwärme und erschauert, als sie den harten, heißen Knauf
seiner Männlichkeit fühlte. Ich habe gespürt, wie sehr er mich
begehrt, dachte sie. Warum hat er es so eilig, von mir
loszukommen? Warum will er mich nicht? Warum liebt er mich
nicht mehr?
Das Pferd zwischen sich, einander gegenüberstehend, rangen
beide um Fassung. Ayla pfiff Renner herbei – mit einem Pfiff,
der anders war als der, mit dem sie Winnie lockte. Und
nachdem sie ihm den Hals geklopft, ihn gekrault und mit ihm
geredet hatte, war sie bereit, sich wieder Jondalar zuzuwenden. »Möchtest du ihm das Halfter mit den Lenkriemen umlegen?«
fragte sie und führte den Junghengst auf eine Haufen großer
Knochen zu, den sie erspäht hatte.
»Ich weiß nicht. Was würdest du tun?« sagte er. Auch er hatte
sich wieder in der Gewalt und wurde aufgeregt bei der Aussicht,
jetzt endlich auf dem jungen Pferd zu reiten.
»Um Winnie zu lenken, habe ich nie etwas benutzt – das habe
ich ihm einfach durch meine Art, mich zu

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