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Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Titel: Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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blickte zu dem offenen dreieckigen Ende des Reisezelts hinaus. Helligkeit kroch am westlichen Rand des Himmels hoch. Leise stand sie auf, war bemüht, weder Ranec noch sonst jemand aufzuwecken, und schlüpfte hinaus. Feuchtkalter Frühdunst hing in der Luft, doch gab es bis jetzt noch keine Insektenschwärme, und dafür war sie dankbar. Gestern abend hatte man sich kaum vor ihnen retten können.
    Sie ging hinunter an den Rand eines schwarzen Teichs aus stehendem, mit Schlamm und Pollen bedecktem Wasser, Brutplatz für ganz Schwärme von Stech- und Kriebelmücken, Gnitzen und hauptsächlich Moskitos, die aufgestiegen waren, um sich ihnen entgegenzuwerfen wie eine erregt summende Rauchwolke. Die Insekten hatten sich bis unter die Kleidung vorgearbeitet, hinterließen einen Pfad roter, juckender Quaddeln und setzten sich bei Jägern und Pferden um die Augen herum ebenso fest wie an den Mundwinkeln.
    Die fünfzig Männer und Frauen, die ausgewählt worden waren, die erste Mammutjagd des Jahres zu veranstalten, hatten die ebenso unangenehmen wie unvermeidlichen Moräste erreicht. Der tiefgefrorene Boden unter der Oberflächenschicht von Frühlings- und Sommerschmelzwasser gestattete keinen Abfluß und damit kein Trockenwerden des Bodens. War die Schmelzwasseransammlung größer als das, was durch natürliche Verdunstung verschwand, entstanden stehende Wasser. Bei den Wassermengen, die sich während der wärmeren Jahreszeit sammelten, bildeten sich ausgedehnte seichte Schmelzwasserseen ebenso wie stille kleine Teiche, in denen sich der Himmel spiegelte.
    Der Nachmittag war bereits soweit fortgeschritten, daß es sich nicht mehr lohnte, den Sumpf noch zu durchqueren oder ihn zu umgehen. Rasch hatte man das Lager aufgeschlagen und Feuer entzündet, um die fliegenden Plagegeister, so gut es ging, fernzuhalten. Am ersten Abend des Jagdzugs waren diejenigen,, die Aylas Pyritwürfel noch nicht kannten, in Rufe der Überraschung und ehrfürchtiger Scheu ausgebrochen, doch mittlerweile ging man selbstverständlich davon aus, daß sie es war, die das Feuer entzündete. Bei den Zelten, die sie benutzten, handelte es sich um einfache Unterkünfte, deren Planen aus mehreren zusammengenähten Fellen bestanden. Wie diese dann aussahen, hing davon ab, was für Material man vorfand oder mitbrachte. En Mammutschädel mit riesigen Stoßzähnen darin konnte der Plane Halt gegeben; aber auch der biegsame Stamm einer Zwergweide ließ sich dazu verwenden; manchmal dienten auch Mammutspeere als Zeltstangen. Gelegentlich diente die Plane aber auch einfach als zusätzliche Bodenmatte. Diesmal wurde sie von einigen Jägern vom Löwen-Lager und ein paar anderen über eine schräg geneigte Firststange gelegt, die mit dem einen Ende in den Boden gesteckt und mit dem anderen in der Astgabel eines Baums verkeilt worden war.
    Nachdem das Lager aufgeschlagen war, durchsuchte Ayla zunächst die dichte Vegetation am Rand des Morastes und stellte erfreut fest, daß es hier gewisse kleine Pflanzen mit handähnlichen, dunkelgrünen Blättern gab. Sich bis zu den Kriechwurzeln vorgrabend, sammelte sie ein paar davon und kochte den grünlichen Gelbwurz, um daraus eine heilungsfördernde und insektenabstoßende Tinktur für die entzündeten Augen und Hälse der Pferde zu brauen. Als sie selbst ihre von Mückenstichen übersäte Haut damit bestrich, baten etliche andere darum, was damit endete, daß sie schließlich die Insektenstiche der ganzen Jagdgesellschaft behandelte. Sie vermischte den zerstampften Gelbwurz mit Fett, um eine Salbe für den nächsten Tag herzustellen. Dann fand sie eine Stelle mit Flohkraut, riß etliche Pflanzen heraus und warf sie ins Feuer, was zusätzlich zu dem ohnehin insektenvertreibenden Rauch dafür sorgte, den kleinen Lagerplatz vergleichsweise mückenfrei zu halten.
    Doch in der Morgenkühle gaben die fliegenden Geißeln ohnehin etwas Ruhe. Ayla erschauerte und rieb sich die Arme, machte jedoch keinerlei Anstalten, in das wärmere Zelt zurückzukehren. Sie starrte auf die dunkle Wasserfläche und bemerkte kaum, wie nach und nach Helligkeit aus dem Osten das gesamte Himmelsrund erfüllte und das dichte Gestrüpp besser erkennen ließ. Sie spürte, wie ihr ein warmes Fell um die Schulter gelegt wurde. Dankbar zog sie es um sich und spürte, wie Arme von hinten um ihre Hüfte faßten.
    »Du frierst, Ayla. Du bist schon lange draußen«, sagte Ranec. »Ich konnte nicht schlafen«, erwiderte sie.
»Ist was?«
»Ich weiß nicht. Nur ein

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