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Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Titel: Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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die, welche ihr Somuti nennt? Die sind giftig. Die können töten«, sagte Ayla.
    »Ja, selbstverständlich – es sei denn, man kennt das Geheimnis der Zubereitung. Das bewahrt sie davor, in falscher Weise genossen zu werden. Nur diejenigen, die erwählt sind, dürfen die Welt der Somuti erkunden.«
    »Besitzen sie Heilkräfte? Ich kenne keine«, sagte sie. »Das weiß ich nicht. Ich bin kein Heilkundiger. Da mußt du schon Lomie fragen«, sagte Vincavec. Und dann, ehe sie sich’s versah, hatte er ihre beiden Hände ergriffen und sah sie an oder vielmehr, wie sie fand, in sie hinein. »Warum hast du dich bei der Zeremonie des Herbeirufens gegen mich gestemmt, Ayla? Ich hatte den Weg ins Unterland für dich bereitet, aber du hast dich gegen mich gesträubt.«
Ayla verspürte einen merkwürdigen inneren Konflikt und fühlte sich hin- und hergerissen. Vincavecs Stimme klang herzlich und hatte etwas Zwingendes; vieles in ihr drängte danach, sich in der schwarzen Tiefe seiner Augen zu verlieren, sich in den kühlen dunklen Teichen treiben zu lassen und in alles einzuwilligen, was er verlangte. Gleichzeitig hatte sie aber auch das überwältigende Bedürfnis, sich loszureißen, sich nicht hineinziehen zu lassen und ihre eigene Identität zu bewahren. Unter Aufbietung aller Willenskraft riß sie die Augen von ihm los und erhaschte einen Blick von Ranec, der sie beobachtete und sich dann rasch abwandte.
»Du magst den Weg bereitet haben, aber ich war nicht bereit«, sagte Ayla und mied Vincavecs Blick. Erst als er lachte, sah sie auf. Seine Augen waren grau, nicht schwarz.
»Du bist gut! Du bist stark, Ayla. Ich bin einer wie dir noch nie begegnet. Du bist genau die Richtige für das Herdfeuer des Mammut und für das Mammut-Lager. Sag mir, daß du mein Herdfeuer teilen wirst«, drängte Vincavec und legte alle Überredungskraft und alles Gefühl hinein, dessen er fähig war.
»Ich bin Ranec anverlobt«, sagte sie.
»Das macht nichts, Ayla. Bring ihn mit, wenn du willst. Ich hätte nichts dagegen, das Herdfeuer des Mammut mit einem so begabten Bildschnitzer zu teilen. Nimm uns beide! Oder ich nehme euch beide!« Wieder lachte er. »Es wäre nicht das erste Mal. Auch ein Mann besitzt einen bestimmten Reiz.«
»Ich … ich weiß nicht«, sagte sie, und als sie gedämpftes Hufgetrappel hörte, sah sie auf.
»Ayla, ich will mit Renner zum Fluß und ihm die Beine abbürsten. Die sind völlig verschlammt, und der Schlamm fängt an zu trocknen. Soll ich nicht Winnie gleich mitnehmen?« fragte Jondalar.
»Das mache ich selbst«, sagte Ayla, froh, einen Vorwand zu haben zu entkommen. Vincavec war faszinierend, aber auch ein wenig beängstigend.
»Die Stute steht dort drüben, bei Ranec«, sagte Jondalar und wandte sich dem Fluß zu.
Vincavecs Augen folgten dem großen blonden Mann. Ich möchte mal wissen, was für eine Rolle er bei alledem spielt, dachte der Mammut-Anführer. Gekommen sind sie zusammen, und von den Tieren versteht er womöglich genausoviel wie sie, doch ein Liebespaar scheinen sie nicht zu sein, aber nicht etwa, weil er mit Frauen nichts anzufangen wüßte. Avarie hat mir erzählt, daß sie ihn lieben. Aber er rührt Ayla nie an, schläft nicht mit ihr. Wie es heißt, hat er sogar die Riten des Frauentums mit Latie ausgeschlagen, weil seine Gefühle zu brüderlich wären. Ob es das wohl ist, was er Ayla entgegenbringt? Brüderliche Gefühle? Ist das der Grund, warum er uns unterbrochen und sie zurückverwiesen hat an den Bildschnitzer? Vincavec runzelte die Stirn, drehte dann vorsichtig einige von den großen Pilzen heraus und hängte sie mit einer Schnur mit dem Kopf nach unten in die Zweige der ›Alten Mütter‹. Er nahm sich vor, sie auf dem Rückweg mitzunehmen.
    Nachdem sie den Nebenfluß überquert hatten, erreichten sie ein trockeneres Gebiet mit weiter auseinanderliegenden baumlosen Sumpfteilen. Das Schreien, Schnattern und Kreischen von Wasservögeln warnte sie vor einem großen vor ihnen liegenden Schmelzwassersee. Nicht weit davon entfernt schlugen sie wieder ihr Lager auf, und ein paar Leute gingen weiter ans Wasser, um etwas für die Abendmahlzeit zu erlegen. Fische fanden sich nicht in diesen jahreszeitlich bedingten Seen, es sei denn, diese vereinigten sich zufällig mit einem ganzjährigen Fluß, doch zwischen den Wurzeln von hohem Schilf, Rohrkolben und Binsen schwammen die Kaulquappen eßbarer Frösche und Kröten mit feuerroten Bäuchen. Aufgrund irgendeines jahreszeitlichen Signals kam eine

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