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Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Titel: Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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könnte Sie geneigt sein, uns viele zu schicken.«
    »Aber ich habe dir doch bereits gesagt, daß ich über keine besonderen Kräfte verfuge«, sagte Ayla geradezu flehentlich. »Ich weiß nicht, wie man mit ihnen spricht.«
    »Ich weiß, Ayla. Ich habe ihnen erklärt, daß du möglicherweise die Gabe einer Ruferin besitzt, aber völlig unausgebildet bist. Sie bestehen trotzdem darauf, daß ich dich bitte. Nachdem sie dich auf dem Löwen haben reiten sehen und erlebt haben, wie du ihm befahlst umzukehren, sind sie überzeugt, daß du einen starken Einfluß auf das GeisterMammut besitzt, gleichgültig ob du nun ausgebildet bist oder nicht.«
    »Das war doch Baby, Mamut. Ein Löwe, den ich aufgezogen habe. Das könnte ich nicht mit jedem Löwen machen.«
    »Warum redest du von diesem Löwen, als ob du seine Mutter wärest?« ließ eine Stimme sich vom Eingang vernehmen. Eine große Gestalt stand dort. »Bist du seine Mutter?« fragte Lomie, und trat auf Mamuts einladendes Winken hin in das Zelt.
    »In gewisser Hinsicht wohl. Ich habe ihn großgezogen. Er war verletzt, eine durchgehende Rentierherde war über ihn hinweggestürmt, und er muß einen Tritt an den Kopf bekommen haben. Baby nenne ich ihn, weil er wirklich noch ein Baby war, als ich ihn fand. Ich habe ihm nie einen anderen Namen gegeben. Er war immer Baby, auch als er heranwuchs«, erklärte Ayla. »Ich verstehe mich wirklich nicht auf das Herbeirufen von Tieren, Lomie.«
    »Aber wieso ist dieser Löwe denn ausgerechnet im denkbar günstigsten Augenblick aufgetaucht, wenn du ihn nicht herbeigerufen hättest?« wollte Lomie wissen.
    »Das war reiner Zufall und hat überhaupt nichts Geheimnisvolles. Wahrscheinlich hat er meine Witterung aufgenommen, oder die von Winnie, und hat nach mir Ausschau gehalten. Früher ist er manchmal gekommen, uns zu besuchen, selbst nachdem er eine Löwin fand und sein eigenes Rudel gründete. Frag nur Jondalar.«
    »Aber wenn er nicht unter einem besonderen Einfluß stand – wieso hat er dem Mädchen dann nichts getan? Die hatte keine ›Mutter‹-Beziehung zu ihm. Sie berichtet, er habe sie zu Boden gestoßen, und sie dachte, er würde sie auffressen; aber er hat ihr nur das Gesicht geleckt.«
    »Ich nehme an, er hat das getan, weil sie mir ein wenig ähnlich sieht. Sie ist groß und hat blondes Haar. Er ist mit einem Menschen aufgewachsen, nicht mit anderen Löwen, und so hält er Menschen manchmal für seine Familie. Und wenn er mich länger nicht gesehen hatte, hat er mich immer umgestoßen und zu Boden geworfen, wenn ich ihn nicht davon abhielt. Von ihm ist das nur spielerisch gemeint. Er wollte in die Arme geschlossen und gekrault werden«, erklärte Ayla. Sie merkte, daß sich das Zelt mit Mamuti füllte, während sie sprach.
    Mit einem verschmitzten Lächeln im Gesicht ging Wymez aus dem Weg. Da sie nicht hatte zu ihnen gehen wollen, sind sie zu ihr gekommen, dachte er. Stirnrunzelnd bemerkte er, daß Vincavec näher heranrückte. Es würde Ranec tief treffen, wenn Ayla ihn statt seiner wählte. Noch nie hatte er den Sohn seines Herdfeuers so verwirrt gesehen wie in dem Augenblick, als er von Vincavecs Angebot erfahren hatte. Und Wymez mußte zugeben, daß das auch ihn ganz schön durcheinandergebracht hatte.
    Vincavec ließ Ayla nicht aus den Augen, als sie die Fragen beantwortete. Er war nicht so leicht zu beeindrucken. Schließlich war er Anführer und Mamut und kannte sich im Wirken flüchtiger Einflüsse nicht minder aus als in den Verkleidungen, in denen die übernatürlichen Kräfte auftraten. Doch gleich den anderen Mamuti hatte er sich zum Herdfeuer des Mammut hingezogen gefühlt, weil er den Drang verspürte, tiefere Dimensionen zu erkunden und die Gründe hinter den Erscheinungen zu erfahren; ein wirklich unerklärliches Geheimnis oder die Vorführung einer handfesten Macht vermochten ihn durchaus anzurühren.
    Vom ersten Augenblick ihrer Begegnung an hatte er an Ayla etwas Geheimnisvolles gespürt, wie auch das Wirken einer stillen Kraft in ihr, so als wäre die Probe aufs Exempel bereits gemacht worden. Ihre Macht war schon groß. Ob sie diese in wohltätiger Weise oder zu bösartigen Zwecken einsetzte, ergab sich einfach – wie Sommer und Winter oder Tag und Nacht bildeten sie nur die beiden Gesichter ein und derselben Sache. Ihre persönliche Feindschaft wollte sich niemand mehr zuziehen. Wenn sie einen Höhlenlöwen beherrschte – wer weiß, wozu sie dann noch fähig war?
    Vincavec war zusammen mit dem

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