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Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Titel: Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Uferböschung hinaufstieg; das ganze hatte etwas Belebendes und Kräftigendes, und sie lächelte, als eine müde Sonne vorübergehend durch den verhangenen Himmel drang.
Als sie sich dem Lager näherte, blieb sie am Rand eines glattgetrampelten Bereichs um das Langhaus herum stehen und beobachtete die verschiedenen Menschengruppen, die mit allem Möglichen beschäftigt waren.
Jondalar unterhielt sich mit Wymez und Danug, und worum es bei diesem Gespräch der drei Feuersteinschläger ging, stand außer Frage. Nicht weit von ihnen waren vier Leute dabei, Schnüre zu lösen, mit denen ein Hirschfell – jetzt weiches, geschmeidiges und nahezu weißes Leder – in einem rechteckigen Rahmen befestigt war, der aus den Rippen eines Mammuts bestand, die mit Schlaufen zusammengehalten wurden. Wiederum nicht weit von dieser Gruppe entfernt war Deegie dabei, kräftig ein zweites Fell zu klopfen und zu walken, das auf einen zweiten Rippenrahmen gespannt war. Ayla wußte, daß Tierhäute während des Trocknungsprozesses bearbeitet werden mußten, um das Leder geschmeidig zu machen; doch es an Mammutrippen-Rahmen aufzuspannen, um es zu drehen – das war eine Bearbeitungsmethode, die sie noch nicht kannte. Interessiert merkte sie sich die Einzelheiten dieses Prozesses.
Dem Rand des Tierfells folgend, war eine Reihe von kleinen Schlitzen im Leder angebracht worden; durch jedes dieser Löcher wurde eine Schnur gezogen und fest mit dem Rahmen verbunden, um auf diese Weise das Fell aufzuspannen. Der Rahmen selbst stand gegen das Langhaus gelehnt, ließ sich drehen und von beiden Seiten bearbeiten. Deegie lehnte sich mit ihrem ganzen Gewicht auf den ebenfalls aus einem Mammutknochen bestehenden Stollpfahl und drückte das stumpfe Ende gegen die aufgespannte Haut, bis es so aussah, als werde der lange Pfahl sie gleich durchstoßen; doch das kräftige und dehnbare Leder gab nach, ohne zu reißen.
Ein paar andere waren mit Dingen beschäftigt, die Ayla unbekannt waren, doch die meisten beförderten die Skelettüberreste von Mammuts in vorher ausgehobene Gruben. Überall lagen Knochen und Elfenbein herum. Als sie jemand rufen hörte, hob sie den Blick und sah Talut und Tulie mit dem langen, gebogenen elfenbeinernen Stoßzahn, der noch an dem Mammutschädel festsaß, auf den Schultern näherkommen. Die meisten Knochen stammten nicht von Tieren, die sie selbst erlegt hatten. Einiges stammte von gelegentlichen Funden auf der Steppe, der größte Teil jedoch von den Knochenhaufen, die sich an scharfen Flußbiegungen sammelten, wo die wildschäumenden Wasser die Überreste von Tieren abgelagert hatten.
Ayla bemerkte, daß nicht weit von ihr noch jemand das Lager beobachtete. Lächelnd gesellte sie sich zu Rydag und war geradezu erschrocken, als sie sah, daß dieser ihr Lächeln erwiderte. Clan-Angehörige lächelten nicht. Ein Gesichtsausdruck, bei dem gebleckte Zähne zu sehen waren, verriet beim Clan im allgemeinen Feindseligkeit, bestenfalls größte Nervosität oder Furcht. Rydags Lächeln kam ihr für einen Moment unangebracht vor, doch war der Junge ja nicht beim Clan aufgewachsen, hatte also die freundlichere Bedeutung dieses Ausdrucks kennengelernt.
»Guten Morgen, Rydag«, sagte Ayla und vollführte gleichzeitig die Grußgeste des Clans, die sie freilich leicht abwandelte, um anzudeuten, daß ein Kind gegrüßt wurde. Wieder bemerkte Ayla momentanes Aufleuchten in seinen Augen; er schien das Handzeichen also zu erkennen. Er erinnert sich, dachte sie. Er besitzt die Erinnerungen, da bin ich mir ganz sicher. Er kennt die Zeichen; man muß sie ihm nur ins Bewußtsein rufen. Bei mir war das ganz anders. Ich mußte sie erst erlernen.
Sie entsann sich noch gut Crebs und Izas Verblüffung, als diese dahinterkamen, wie schwer es ihr – verglichen mit den Clan-Kindern – fiel, irgend etwas zu behalten. Sie hatte damit zu schaffen gehabt, zu lernen und sich hinterher daran zu erinnern, was Clan-Kindern nur einmal vorgemacht zu werden brauchte. Manche Leute hatten Ayla für ziemlich dumm gehalten, doch als sie heranwuchs, hatte sie sich daran gewöhnt, sich rasch etwas einzuprägen, damit sie nicht die Geduld mit ihr verloren.
Jondalar hingegen war über ihre Aufnahmefähigkeit erstaunt gewesen. Verglichen mit anderen ihresgleichen, stellte ihr geübtes Gedächtnis ein Wunder dar und stärkte ihre Lernfähigkeit nur. Er war überwältigt, wie offenbar mühelos sie beispielsweise neue Sprachen lernte. Doch sich diese Fähigkeit anzueignen war

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