Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger
strahlendes Lächeln, das ihm wieder Herzklopfen bereitete.
Danug lief im Gesicht fas genauso rot an, wie er auf dem Kopfe war. Als die Frau und das Mädchen auf dem Rücken der Stute den Hang hinaufritten, winkte er ihnen mit dem ihnen zugekehrten Handteller, was soviel bedeutete wie: »Kommt heil und gesund zurück!«
Jondalar, der Renner, der mit hochgerecktem Kopf und hellem Gewieher Winnie folgen wollte, den Arm um den Hals gelegt hatte, legte den anderen dem jungen Mann um die Schulter. »Das war sehr nett von dir. Ich weiß, daß du unbedingt mit wolltest. Ich bin sicher, du darfst ein andermal auf dem Pferd reiten.« Danug nickte nur. Er dachte in diesem Augenblick nicht unbedingt daran, ein Pferd zu reiten.
Nachdem sie die freie Steppe erreicht hatten, signalisierte Ayla dem Pferd mit behutsamem Schenkeldruck und bestimmten Körperbewegungen ihre Wünsche, und Winnie brach in einen schnellen Galopp nach Norden aus. Der Boden verschwamm, so rasch blieb er unter den trommelnden Hufen zurück; Latie konnte kaum glauben, daß sie auf dem Rücken eines Pferdes über die Steppe flog. Als es losgegangen war, hatte sie hochgemut gelächelt, und davon war immer noch etwas vorhanden, obwohl sie manchmal die Augen schloß und sich vorbeugte, bloß um den Wind in ihrem Gesicht zu spüren. Ihr klopfte das Herz, und sie war unbeschreiblich erregt; im Traum wäre ihr nicht eingefallen, daß irgend etwas so aufregend sein könnte.
Der Rest der Jäger brach bald nach ihnen auf. Jeder, der konnte und wollte, zog mit. Das Herdfeuer des Löwen stellte drei Jäger. Latie war noch jung und hatte sich erst vor kurzem Talut und Danug anschließen dürfen. Sie war jedesmal begierig mitzukommen, so wie es in jungen Jahren ihre Mutter auch gewesen war, doch neuerdings begleitete Nezzie die Jäger nicht mehr so oft. Sie blieb daheim, sorgte für Rugie und Rydag und half die anderen Kinder beaufsichtigen. Seit sie Rydag ins Herz geschlossen hatte, war sie nicht mehr so oft auf die Jagd gegangen.
Zum Herdfeuer des Fuchses gehörten nur zwei Männer, Wymez und Ranec, die beide jagten, doch vom Herdfeuer des Mammut ging keiner mit bis auf die Besucher, Ayla und Jondalar. Mamut war zu alt.
Wenngleich er gern mitgegangen wäre, blieb Manuv daheim, um die anderen nicht zu behindern, denn er war sehr langsam. Auch Tronie blieb mit Nuvie und Hartal zurück. Bis auf eine gelegentliche Treibjagd, bei der sogar die Kinder helfen konnten, beteiligte auch sie sich nicht mehr an irgendwelchen Jagdzügen. Tornec war der einzige Jäger vom Herdfeuer des Rentiers, so wie Frebec der einzige Jäger vom Herdfeuer des Kranichs war. Fralie und Crozie blieben mit Crisavec und Tasher im Lager zurück.
Tulie hatte es fast immer geschafft, an den Jagdzügen teilzunehmen, selbst als ihre Kinder klein gewesen waren, und das Herdfeuer des Auerochsen war gut vertreten. Neben der Anführerin zogen sie alle mit: Barzec, Deegie und Druwez. Brinan lag seiner Mutter die ganze Zeit über in den Ohren, sie solle ihn mitziehen lassen, doch mußte er zusammen mit seiner Schwester Tusie bei Nezzie zurückbleiben, beschwichtigt allerdings durch das Versprechen, daß auch er bald alt genug sein werde, zusammen mit den anderen auf die Jagd zu gehen.
Gemeinsam zogen die Jäger den Hang hinauf; als sie das ebene Grasland oben erreicht hatten, griff Talut kräftig aus und setzte sich an die Spitze der kleinen Gesellschaft.
»Auch ich finde, der Tag ist zu schön, um ihn ungenutzt verstreichen zu lassen«, sagte Nezzie, stellte energisch den Becher hin und wandte sich an die Gruppe derer, die sich nach dem Aufbruch der Jäger um die Kochstelle im Freien versammelt hatte. Sie tranken Tee und verzehrten die Reste vom Frühstück. »Die Körner sind reif und trocken, und ich wollte schon die ganze letzte Zeit hinausziehen und noch eine Tageslast einheimsen. Wenn wir in Richtung auf das Pinienwäldchen am Bach losziehen, können wir auch noch reife Pinienkerne aus den Zapfen herausholen, das heißt, falls wir genug Zeit haben. Will sonst noch jemand mit?«
»Ich weiß nicht recht, ob Fralie so weit gehen sollte«, meinte Crozie.
»Ach, Mutter«, sagte Fralie. »Ein kleiner Gang wird mir guttun, und wenn das warme Wetter zu Ende geht und die Kälte einsetzt, bleibt uns doch gar nichts anderes übrig, als die meiste Zeit drinnen zu bleiben. Und das kommt schnell genug. Ich würde wirklich gern mitgehen, Nezzie.«
»Nun, dann gehe ich besser auch mit und helfe dir bei den
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