Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Titel: Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
Vom Netzwerk:
Gelände aussieht. Ob wohl jemand …«
»Jemand, der bereit wäre zu laufen, könnte schneller hinkommen, die Sache auskundschaften und dann kehrtmachen und uns entgegenkommen«, sagte Tulie, die die Gedanken ihres Bruders erriet.
»Das ist ein langer Lauf …«, sagte Talut und warf einen Blick auf Danug. Der große, etwas schlaksige Jüngling wollte schon den Mund aufmachen, doch kam Ayla ihm zuvor.
»Für Pferde kein langer Lauf. Pferd schnell. Ich könnte auf Winnie hinreiten … nur kenne ich die Stelle nicht«, sagte sie.
Im ersten Augenblick machte Talut ein verwundertes Gesicht, dann brach er in ein breites Grinsen aus. »Ich könnte dir eine Karte mitgeben, wie diese hier«, sagte er und zeigte auf die Zeichnung im Sand zu ihren Füßen. Sich umblickend, entdeckte er in der Nähe des Knochenhaufens ein flaches Stück Elfenbein, das von einem Stoßzahn abgesplittert war, und zog sein scharfes Feuersteinmesser hervor. »Schau, du reitest nach Norden, bis du den großen Strom erreichst.« Er schnitt Zickzacklinien hinein, um Wasser anzudeuten. »Vorher kommt ein kleinerer, über den du hinüber mußt. Laß dich dadurch nicht beirren.«
Ayla runzelte die Stirn. »Ich verstehe die Karte nicht«, sagte sie. »Noch nie gesehen.«
Enttäuschung malte sich auf Taluts Gesicht, und er warf das flache Elfenbeintäfelchen zurück auf den Haufen.
»Könnte denn nicht jemand mit ihr reiten?« schlug Jondalar vor. »Das Pferd trägt auch zwei. Ich selbst bin schon zusammen mit ihr geritten.«
Da lächelte Talut wieder. »Das ist eine gute Idee. Wer will mit?«
»Ich komme mit. Ich kenne den Weg«, ließ sich eine Stimme vernehmen, und gleich darauf noch eine zweite: »Ich kenne den Weg. Ich komme gerade von dort her.« Latie und Danug hatten sich sofort gemeldet und etliche andere sahen so aus, als wären sie gleichfalls bereit.
Ayla sah den Jüngling an, der fast so groß war wie Jondalar und feuerrotes Haar hatte wie Talut – und den hellen Flaum eines beginnenden Bartes. Von ihm wanderte ihr Auge zu dem großen schmächtigen Mädchen, das noch nicht ganz eine Frau war, aber fast, und das blondes Haar hatte, kaum dunkler als Nezzies. Aus beiden Augenpaaren leuchtete ernste Hoffnung. Sie wußte nicht, für wen sie sich entscheiden sollte. Danug war fast ein Mann. Sie meinte, eigentlich ihn nehmen zu müssen, doch irgend etwas an Latie erinnerte Ayla an sich selbst, und ihr fiel das Verlangen in Laties Augen ein, das sie bemerkt hatte, als das Mädchen zum ersten Mal die Pferde gesehen hatte.
»Ich glaube, Winnie schneller, wenn nicht soviel Gewicht. Danug ist Mann,« sagte Ayla und bedachte ihn mit einem besonders freundlichen Lächeln. »Aber ich denke, diesmal Latie besser.«
Danug nickte. Er machte einen verwirrten Eindruck und trat zurück, bemüht, mit diesem plötzlichen Ansturm gemischter Gefühle fertigzuwerden, der ihn so unerwartet überwältigt hatte. Er war schmerzlich enttäuscht, daß Aylas Wahl auf Latie gefallen war, doch das strahlende Lächeln, das Ayla ihm geschenkt hatte, als sie ihn einen Mann nannte, hatte ihm das Blut zu Kopf steigen, sein Herz schneller schlagen – und ihn ein peinliches Ziehen in den Lenden spüren lassen.
Latie beeilte sich, in die warmen leichten Rentierhäute zu schlüpfen, die sie immer trug, wenn sie auf Reisen war, packte die Reisetasche, steckte das Essen und den Wasserbeutel hinein, die Nezzie für sie zurechtmachte, und war wieder draußen und bereit loszureiten, ehe Ayla selbst fertig war. Sie sah zu, wie Jondalar Ayla half, Winnie die Tragekörbe anzuschnallen und das von ihr ersonnene Halfter anzulegen. Ayla legte den Reiseproviant, den Nezzie ihr gab, zusammen mit dem Wasserbeutel in einen der Körbe oben auf ihre anderen Sachen und nahm dann Laties Reisetasche und steckte sie in den anderen Tragekorb. Sich an Winnies Mähne festhaltend, sprang sie rasch hinauf und saß rittlings auf dem Rücken der Stute.
Jondalar half dem Mädchen aufsitzen. Vor Ayla sitzend, blickte Latie von der Höhe der falbfarbenen Stute auf die Angehörigen ihres Lagers hinunter, und das Glück lachte ihr aus den Augen.
Schüchtern trat Danug auf sie zu und reichte Latie das zerbrochene Elfenbeintäfelchen. »Hier, ich habe die Landkarte fertiggezeichnet, die Talut angefangen hat. So findet ihr die Stelle leichter«, sagte er.
»Oh, vielen Dank, Danug«, sagte Latie und griff ihm um den Hals, um ihn an sich zu pressen.
»Ja, vielen Dank, Danug«, sagte Ayla und schenkte ihm nochmals ihr

Weitere Kostenlose Bücher