Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Titel: Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
Vom Netzwerk:
Fußknochen hineinfahren ließ. Danug jedoch stieß ihn, nachdem er ihn aufgefangen hatte, mit ingrimmiger Entschlossenheit gleichfalls hinunter, verzog aber keine Miene.
    »Gut gemacht, Danug!« rief Tornec.
»Aber gegen Talut kommt er nicht an«, sagte Barzec. »Danug ist der jüngere von beiden«, sagte Deegie. »Talut wird
    als erster aufgeben.«
»Ihm fehlt Taluts Zähigkeit«, hielt Frebec dem entgegen. »Die Zähigkeit hat er schon, nur noch nicht Taluts Kraft«,
    erklärte Ranec. Der hatte inzwischen wieder soweit Atem geschöpft, daß er seinerseits einen Beitrag zu den Bemerkungen leisten konnte. Wiewohl immer noch ziemlich ausgepumpt, sah er im Wettstreit der beiden anderen eine Möglichkeit, seine Auseinandersetzung mit Jondalar als nicht ganz so mörderisch hinzustellen, wie sie es im Grunde gewesen war.
    »Weiter so, Danug!« rief Druwez laut.
»Du kannst es schaffen!« fügte Latie hinzu und ließ sich von der Begeisterung anstecken, wußte jedoch nicht recht, wen sie nun eigentlich meinte, Talut oder Danug.
Plötzlich, auf einen gnadenlosen Stoß von Danug hin, barst der Beinknochen auseinander.
»Jetzt reicht’s aber!« schimpfte Nezzie. »Ihr braucht ja nicht gleich den Mörser kaputtzumachen. Jetzt brauchen wir einen neuen, und ich finde, den solltest du machen, Talut.«
»Da hast du wohl recht!« sagte Talut und strahlte übers ganze Gesicht.
»Das war ein guter Wettkampf, Danug. Du bist sehr stark geworden in der Zeit, da du fort warst. Hast du gesehen, was der Junge kann, Nezzie?«
»Schaut euch dies an!« sagte Nezzie, die dabei war, den Inhalt des Mörsers herauszuholen. »Dieses Korn ist zu Pulver zermahlen! Ich brauch’s aber nur zerstampft. Ich wollte es dörren und als Vorrat aufheben. So fein zerstoßen läßt es sich nicht dörren und aufheben.«
»Was für Körner sind es denn? Ich werde Wymez fragen. Soweit ich mich erinnere, haben die Leute meiner Mutter etwas aus Körnern gemacht, die fein zu Staub zerstampft worden waren«, sagte Ranec. »Ich werde was davon nehmen, wenn niemand sonst es will.«
»Zum größten Teil ist es Weizen, aber auch Roggen und Hafer ist darunter. Tulie hat bereits genug für die kleinen Laibe von zermahlenem Korn, die alle so gern mögen; sie müssen nur gegart werden. Talut wollte was von den Körnern haben, um es mit der Rohrkolbenwurzelstärke zu vermischen, die er für die Herstellung seines Schnapses braucht. Aber wenn du willst, kannst du es alles haben. Du hast schließlich dafür gearbeitet.«
»Das hat Talut auch getan. Wenn er es haben möchte, kann er es haben«, sagte Ranec.
»Nimm, soviel du haben willst, Ranec. Ich nehme, was übrigbleibt«, erklärte Talut. »Die Rohrkolbenstärke, die ich angesetzte habe, fängt gerade an zu gären. Ich weiß nicht, was geschähe, wenn ich jetzt dies dazutue; allerdings wäre es interessant, es auszuprobieren und zu sehen, was daraus wird.«
Ayla sah sich sowohl Jondalar als auch Ranec genau an, um sich zu vergewissern, daß sie keinen Schaden davongetragen hatten. Als sie sah, wie Jondalar sich das verschwitzte Hemd über den Kopf zog, sich mit Wasser übergoß und im Langhaus verschwand, wußte sie, daß ihm der Wettkampf nicht geschadet hatte. Daraufhin kam sie sich ein wenig töricht vor, sich soviel Sorgen um ihn gemacht zu haben. Er war schließlich ein gesunder, kräftiger Mann; wenn er sich ein wenig überanstrengte, schadete ihm das gewiß nicht, und mit Ranec war das genauso. Gleichwohl wich sie beiden aus. Ihr Tun hatte sie in Verwirrung gestürzt, und sie brauchte Zeit zum Nachdenken.
Tronie kam aus dem Torbogen des Eingangs heraus und machte ein gequältes Gesicht. Auf der einen Hüfte hielt sie Hartal und auf der anderen eine flache Schulterblattschale, auf der Körbe und Geräte gestapelt waren. Ayla eilte auf sie zu.
»Kann ich dir helfen? Soll ich dir Hartal abnehmen?« fragte sie.
»Ach, würdest du das tun?« sagte die junge Mutter und übergab Ayla das Kleinkind. »Alle haben sie heute gekocht und irgendwelche Spezialgerichte zubereitet; da wollte auch ich was zum Festmahl beitragen, nur kommt mir immer wieder was dazwischen. Und dann wachte auch noch Hartal auf. Ich habe ihn gefüttert, aber er scheint noch keine Lust zu haben weiterzuschlafen.«
Tronie fand eine Stelle in der Nähe der großen Feuerstelle draußen, wo sie sich ausbreiten konnte. Das Baby auf dem Arm, sah Ayla zu, wie Tronie aus einem der Körbe entschälte Sonnenblumenkerne in die flache Schulterblattschale schüttete.

Weitere Kostenlose Bücher