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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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nichts dagegen gehabt, eine kleine Pause einzulegen. Aber jetzt, wo wir so weit
    gekommen sind, möchte ich ungern umkehren."
    Ayla nickte. "Du wirst es ihm irgendwie erklären müssen."
    Jondalar lächelte Jeren zu, dann schüttelte er den Kopf. "Es tut mir leid", sagte er. "Aber wir müssen nach Norden. Norden", wiederholte er und zeigte in die genannte Richtung. Jeren legte das Gesicht in bekümmerte Falten, schüttelte den Kopf und schloß die Augen, als müsse er nachdenken.
     
    Er ging auf sie zu und zog einen kurzen Stab aus seinen Gürtel. Jondalar sah, daß ein Ende mit Schnitzwerk verziert war. Er wußte, daß er schon einmal einen solchen Stab gesehen hatte, und versuchte sich zu erinnern, wo. Jeren glättete den sandigen Boden vor seinen Füßen; dann zog er eine Linie mit seinem Stab und eine zweite, die sie kreuzte. Unter die erste Linie zeichnete er eine Figur, die entfernt an ein Pferd erinnerte. Am Ende der zweiten Linie, die zum Flußbett der Großen Mutter wies, zog er einen Kreis mit einigen von ihm ausstrahlenden Linien. Ayla sah interessiert zu.
    "Jondalar", sagte sie. Ihre Stimmer klang erregt. "Als Mamut mir Symbole zeigte und mich ihre Bedeutung lehrte, war das das Zeichen für >Sonne<."
    "Und diese Linie weist in die Richtung der untergehenden Sonne", sagte Jondalar und zeigte nach Westen. "Wo er das Pferd gezeichnet hat, muß Süden sein." Er deutete in die entsprechende Richtung.
    Jeren nickte heftig. Dann wies er nach Norden und runzelte die Stirn. Er ging zum nördlichen Ende der Linie, die er gezogen hatte, und blieb dort stehen, das Gesicht ihnen zugewandt. Er hob die Arme und breitete sie aus, genau wie Ayla es getan hatte, als sie Jeren davon abzuhalten versuchte, Winnie und Renner zu jagen. Dann schüttelte er den Kopf. Ayla und Jondalar sahen sich an.
    "Meint er, daß wir nicht nach Norden gehen sollen?" fragte Ayla. Jondalar begann zu ahnen, was Jeren ihnen mitzuteilen versuchte. "Ayla, ich glaube nicht, daß er uns nur einladen will, mit ihm nach Süden zu ziehen. Ich glaube, er will uns etwas anderes sagen. Ich glaube, er will uns davor warnen nach Norden zu gehen."
    "Warnen? Was könnte im Norden sein, wovor er uns warnen müßte?" frage Ayla.
    "Könnte es der große Eiswall sein?" überlegte Jondalar laut.
    "Wir kennen das Eis. Wir haben dort mit den Mamut Mammute gejagt. Es ist kalt, aber nicht eigentlich gefährlich nicht wahr?"
     
    "Es bewegt sich im Laufe der Jahre", sagte Jondalar. "Manchmal entwurzelt es sogar Bäume, wenn es Winter wird. Aber es bewegt sich nicht so schnell, daß man ihm nicht ausweichen könnte."
    "Ich glaube nicht, daß es das Eis ist", sagte Ayla. "Aber er warnt uns davor, nach Norden zu gehen, und er scheint sehr besorgt zu sein."
    "Wahrscheinlich hast du recht. Aber ich kann mir nicht vorstellen, was so gefährlich sein könnte", sagte Jondalar. "Manchmal glauben Leute, die nicht viel reisen, daß die Welt außerhalb ihrer engeren Heimat gefährlich sei, weil sie anders ist."
    "Ich halte Jeren nicht für einen sehr furchtsamen Mann", sagte Ayla.
    "Ich muß dir zustimmen", sagte Jondalar. Dann blickte der den Mann an. "Jeren, ich wünschte, ich könnte dich verstehen."
    Jeren hatte sie aufmerksam beobachtet. Er erriet, daß sie seine Warnung verstanden hatten, und wartete auf ihre Reaktion.
    "Meinst du, wir sollten mit ihm gehen und mit Tamen sprechen?" fragte Ayla.
    "Ich hasse den Gedanken, umzukehren und Zeit zu verlieren. Wir müssen den Gletscher erreichen, bevor der Winter zu Ende geht. Wenn wir gut vorankommen, können wir es leicht schaffen; aber wenn wir durch irgendetwas Unvorhergesehenes aufgehalten werden, könnte es Frühling werden und zu tauen beginnen. Dann ist es zu gefährlich, ihn zu überqueren", sagte Jondalar.
    "Also ziehen wir weiter nach Norden", sagte Ayla.
    "Ich denke schon. Aber wir werden auf der Hut sein. Ich wünschte nur, ich wüßte, wovor wir auf der Hut sein müssen." Er sah den Mann wieder an. "Jeren, mein Freund, ich danke dir für deine Warnung", sagte er. "Wir werden vorsichtig sein, aber wir müssen gehen." Er wies nach Süden und schüttelte den Kopf, dann zeigte er nach Norden.
    Jeren versuchte zu protestieren und schüttelte abermals den Kopf; doch schließlich gab er auf und nickte resignierend. Er
     
    hatte getan, was er konnte. Er wandte sich an den anderen Mann mit der Pferdekopf-Kapuze und sprach mit ihm. Dann drehte er sich um und deutete an, daß sie gehen würden.
    Ayla und Jondalar winkten, als

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