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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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er Ayla die Knabenunterwäsche anziehen sah. Marona hatte sie ihr nur geschenkt, um sie bloßzustellen, doch wenn seine Mutter Recht behielt - und sie täuschte sich in solchen Dingen selten -, dann hatte Marona sich nicht nur in ein schlechtes Licht gesetzt, sondern würde auch immer wieder darauf gestoßen werden, wie sehr sie sich blamiert hatte. Jedes Mal wenn sie eine Frau in solcher Kleidung sah, würde sie das daran erinnern, wie ihr boshafter Streich auf sie zurückgeschlagen war.
    Folara schaute verblüfft zwischen ihrer Mutter und Ayla hin und her.
    »Du beeilst dich jetzt besser, Folara«, sagte Marthona. »Es wird bald Tag.«
Während sie warteten, entzündete Willamar an der Glut in der Feuerstelle eine Fackel. Sie hatten mehrere Fackeln bereit gelegt, seit sie sich in jener Nacht in die stockfinstere Behau sung hatten vortasten müssen und Ayla ihnen gezeigt hatte, wie man mit Feuerstein und Eisenpyrit Feuer schlug. Als Folara bereit war und, während sie noch mit einem Lederstreifen ihr Haar zurückband, aus ihrem Schlafraum trat, schoben sie den Ledervorhang zur Seite und gingen schweigend hinaus. Ayla beugte sich zu Wolf hinunter und berührte ihn am Kopf, um ihm im Dunkeln zu signalisieren, dass er dicht bei ihr bleiben solle. Während sie auf die Felsterrasse des Abri zugingen, wa ren in dieser Richtung bereits mehrere auf und ab wippende Lichter zu sehen.
Auf der Terrasse hatten sich inzwischen zahlreiche Leute eingefunden. Einige hatten eine steinerne Öllampe bei sich, die gerade genug Licht spendete, damit sie den Weg fanden, aber dafür recht lange brannte. Andere trugen Fackeln, die heller leuchteten, aber auch schneller aufgebraucht sein würden.
Man wartete, bis sich ihnen noch einige weitere angeschlos sen hatten, dann machte sich die ganze Gruppe zum südlichen Ende des Abri auf. Die Einzelnen waren kaum zu erkennen. Die Fackeln erhellten zwar die unmittelbare Umgebung, doch jenseits des Lichtkreises erschien alles nur noch schwärzer.
Ayla hielt sich an Jondalars Arm fest, während sie den Fels sims entlang und an dem unbewohnten Abschnitt des Abri vor bei auf die Schlucht zugingen, die die Neunte Höhle von Fluss abwärts trennte. Aus dem Bach, der aus der Felswand ent sprang, holten nicht nur die Handwerksleute Wasser, die in Flussabwärts arbeiteten, sondern auch die Bewohner der Neun ten Höhle, wenn ihnen die Witterung zu rau war.
Fackelträger postierten sich an den Enden der Brücke, die hinüber zu den Felsnischen von Flussabwärts führte. In dem flackernden Licht wagte sich einer nach dem anderen vorsich tig über die zusammengebundenen Baumstämme, die man über die kleine Schlucht gelegt hatte, und stieg anschließend hinauf zu der etwas höher gelegenen Terrasse von Flussabwärts. Das tiefe Schwarz des Himmels ging bereits in ein dunkles Blau über. Die Sonne würde bald aufgehen, doch noch war der Himmel von Sternen übersät.
In den zwei großen Nischen von Flussabwärts brannten keine Feuer mehr. Die letzten Handwerker hatten sich schon vor Stunden in die Schlafhütten zurückgezogen. Die Jagdgruppe ging an den Hütten vorbei zu dem steilen Pfad, der hinunter zum Versammlungsplatz zwischen Hohem Felsen und Haupt fluss führte. In der Entfernung sahen sie mitten auf dem Platz ein großes Signalfeuer, das von Menschen umringt war. Als sie näher kamen, stellte Ayla fest, dass das Feuer, genauso wie die Fackeln, zwar den unmittelbaren Umkreis erhellte, alles jen seits davon jedoch im Dunkeln lag. Auch die Macht des Feuers hatte ihre Grenzen.
Einige der Zelandonia empfingen sie, unter ihnen Die Erste Unter Denen, Die Der Mutter Dienen, die Zelandoni der Neun ten Höhle. Die massige Frau grüßte sie und erklärte ihnen, wo sie sich für die Zeremonie aufstellen sollten. Als sie weiter ging, verdeckte ihre breite Silhouette das Feuer für einen Au genblick beinahe vollständig.
Immer mehr Leute trafen ein. Ayla erkannte Brameval und die Gruppe von der Vierzehnten Höhle. Sie blickte nach oben und sah, dass der Himmel in ein sattes Blau übergegangen war. Wieder tauchte eine Gruppe mit Fackeln auf, darunter Kareja und Manvelar. Nun waren also auch die Elfte und Dritte Höhle vertreten. Manvelar machte eine Geste zu Joharran hin und kam dann zu ihm.
»Ich wollte dir sagen, dass wir heute meiner Ansicht nach besser Jagd auf die Riesenhirsche als auf die Wisente machen sollten«, sagte Manvelar. »Gestern Abend, nachdem ihr fort wart, kamen die Späher und berichteten, dass sich

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