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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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ansah. Ayla schüttelte den Kopf.
    »Tut mir Leid«, sagt sie. »Der Wisent hat ihn niedergetram pelt.« Sie warf einen Blick auf das tote Tier. »Die Rippen sind gebrochen und durchbohren die Atemsäcke und vielleicht noch andere Organe. Er blutet innerlich. Ich fürchte, wir können nichts für ihn tun. Wenn er eine Gefährtin hat, sollte jemand sie herbringen. Noch bevor der Morgen anbricht, wird er die Welt der Geister betreten haben.«
    »Neiiin!«, schrie jemand in der Menge. Ein junger Mann schob die vor ihm Stehenden zur Seite und warf sich neben dem sterbenden Mann zu Boden. »Das ist nicht wahr! Es kann nicht wahr sein! Woher will sie das wissen? Nur eine Zelando ni kann das wissen. Sie ist ja nicht einmal eine von uns!«
    »Das ist sein Bruder«, erklärte Joharran. Der junge Mann versuchte seinen Bruder zu umarmen und drehte den Kopf des Verletzten zu sich, damit er ihn ansehen sollte. »Wach auf, Shevonar! Bitte, wach auf!«
    »Lass ihn, Ranokol. Du machst es nur schlimmer«, sagte der Anführer der Neunten Höhle und versuchte dem jungen Mann auf die Beine zu helfen. Aber Ranokol stieß ihn von sich.
    »Joharran, lass ihn«, rief Ayla. »Ein Bruder hat das Recht, Abschied zu nehmen.« Dann aber sah sie, dass sich der Ver letzte bewegte, und sagte: »Allerdings könnte er ihn damit aufwecken, und dann wird er Schmerzen haben.«
    »Hast du keine Weidenrinde oder etwas anderes gegen Schmerzen in deinem Medizinbeutel?«, fragte Jondalar. Er wusste, dass Ayla nie ohne ihre Arzneien loszog. Und da das Jagen immer mit Gefahr verbunden war, würde sie sicher vor gesorgt haben.
    »Natürlich, aber ich glaube, er sollte lieber nicht trinken. Nicht bei so schweren inneren Verletzungen.« Sie überlegte kurz: »Aber vielleicht könnte ein Umschlag ihm Linderung verschaffen. Einen Versuch wäre es wert. Zuerst müssen wir ihn an eine Stelle bringen, an der er bequemer liegen kann. Dann brauchen wir Feuerholz und Wasser. Hat er eine Gefähr tin, Joharran?« Er nickte. »Dann sollte jemand losgehen und sie holen. Und Zelandoni ebenfalls.«
    »Selbstverständlich«, sagte Joharran. Plötzlich war ihm wie der ihr starker Akzent bewusst geworden, den er zuvor gar nicht mehr wahrgenommen hatte.
    »Ein paar von uns sollten nach einem geeigneten Platz Aus schau halten«, meldete sich Manvelar zu Wort. »Einem Ort, wo er seine Ruhe hat, abseits des Pferchs.«
    »Ich glaube, in der Felswand dort drüben gibt es eine kleine Grotte«, sagte Thefona, und Kimeran pflichtete ihr bei: »Ir gendwo in der Nähe muss es eine geben.«
    »Ihr habt Recht«, sagte Manvelar. »Thefona, geh du mit ein paar Leuten los, um nach einem geeigneten Platz zu suchen.«
»Wir begleiten sie«, entschied Kimeran und rief die Leute der Zweiten und Siebten Höhle zu sich, die sich als letzte der Jagd angeschlossen hatten.
»Brameval, vielleicht kannst du dich mit ein paar anderen um Holz und Wasser kümmern«, sagte Manvelar. »Außerdem brauchen wir etwas, worauf wir ihn tragen können. Ein paar Jäger haben ihre Schlaffelle dabei. Davon werden wir einige brauchen und sonst noch ein paar Dinge.« Dann wandte er sich an die übrigen und rief: »Wir brauchen einen schnellen Läufer, der eine Nachricht zu Felsen der Zwei Flüsse bringen kann!«
»Lass mich gehen«, bat Jondalar, »Renner ist ohnehin mit Abstand der Schnellste.«
»Ich denke, du hast Recht.«
»Vielleicht könntest du dann auch noch zur Neunten Höhle weiterreiten und Relona und Zelandoni mitbringen«, schlug Joharran vor. »Erzähle Proleva, was geschehen ist. Sie wird dann alles Notwendige veranlassen. Zelandoni sollte diejenige sein, die Shevonars Gefährtin davon in Kenntnis setzt. Viel leicht bittet sie auch dich, diese Aufgabe zu übernehmen. Aber überlass in jedem Fall ihr die Entscheidung.«
Joharran drehte sich um und sah die Jäger an, die noch immer um den Verwundeten herumstanden. Die meisten von ihnen gehörten zur Neunten Höhle. »Rushemar, die Sonne steht hoch, und es wird heiß. Für unsere Beute haben wir heute teuer be zahlt, wir sollten sie nicht verkommen lassen. Die Wisente müssen ausgeweidet und gehäutet werden. Kareja hat sich zu sammen mit der Siebten Höhle bereits an die Arbeit gemacht, aber ich bin sicher, dass sie Hilfe brauchen. Solaban, nimm dir ein paar Leute und hilf Brameval, Holz und Wasser aufzutrei ben und alles, was Ayla sonst noch braucht. Und wenn Kime ran und Thefona einen geeigneten Platz gefunden haben, kannst du ihnen helfen, Shevonar dorthin

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