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Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Titel: Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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aus und macht, was sie will, ohne dass es auffällt. Sie ist eine sehr willensstarke Frau.«
»Das bezweifle ich nicht«, sagte Ayla.
Obwohl Ayla und Willamar nicht lange fortblieben, war Jonayla inzwischen aufgewacht und lag in den Armen von Marthona. Jondalar war bei den Pferden, um zu überprüfen, ob ihre Lasten gut befestigt waren.
»Wir haben einen besseren Weg für den Aufstieg gefunden. An manchen Stellen etwas steil, aber zu bewältigen«, verkündete Willamar.
»Ich hole Jonayla«, sagte die junge Frau und ging zu Marthona. »Sie hat sich wahrscheinlich vollgemacht und riecht etwas streng. Das ist meist so, wenn sie nachmittags aufwacht.«
»Stimmt«, bestätigte Marthona und hielt die Kleine so, dass sie auf ihrem Schoß saß und Ayla anschaute. »Ich habe nicht vergessen, wie man einen Säugling versorgt. Nicht wahr, Jonayla?« Sie ließ das Kind ein wenig hüpfen, lächelte es an und sah, wie ihr Lächeln zusammen mit ein paar Gurrlauten erwidert wurde. »Sie ist so ein süßes kleines Ding«, fügte sie hinzu und reichte sie Ayla.
Ayla schaute ihre Tochter liebevoll an, und auch dieser Blick wurde erwidert, während sie das Kind in die Tragedecke setzte und festband. Marthona wirkte zu Aylas Freude erholt und belebt, als sie sich erhob. Sie gingen bis zu einer Biegung am Waldfluss zurück und begannen dann mit dem leichteren Aufstieg. Oben angekommen, wandten sie sich wieder nach Norden, bis sie den kleinen Bach erreichten, der sich in den unteren Fluss ergossen hatte, dann nach Westen. Die Sonne, die sich dem Horizont näherte, schien ihnen fast direkt in die Augen, als sie das Lager erreichten, das die Dritte und Neunte Höhle errichtet hatten. Proleva hatte nach ihnen Ausschau gehalten und war erleichtert, sie endlich zu sehen.
»Ich habe euch etwas zu essen am Feuer warm gehalten. Warum habt ihr so lange gebraucht?«, fragte sie und führte sie zu dem Reisezelt, das sie sich teilten. Sie war besonders um Joharrans Mutter besorgt.
»Wir sind am Waldfluss zurückgegangen und haben einen Hang gefunden, der für die Pferde leichter zu bewältigen war, was es auch für mich leichter machte«, erwiderte Marthona.
»Von hier aus ist der Weg fast eben, und das Gelände ist offen«, sagte Manvelar, der sich zusammen mit Joharran zu ihnen gesellt und Jondalars Bemerkungen mitbekommen hatte.
»Das wird es für alle leichter machen. Halt das Essen für uns noch ein bisschen länger warm, Proleva. Wir müssen die Schleiftragen entladen und für die Pferde einen guten Platz zum Grasen finden«, sagte Jondalar.
»Falls du einen schönen Knochen mit etwas Fleisch für Wolf übrig hast, würde er das bestimmt zu schätzen wissen«, fügte Ayla hinzu.
Als sie vom Entladen der Schleiftragen zurückkamen und endlich essen konnten, war es bereits dunkel. Alle, die sich das Reisezelt der Familie teilten, waren ums Feuer versammelt: Marthona, Willamar und Folara; Joharran und Proleva mit ihren beiden Kindern Jaradal und Sethona; Jondalar, Ayla, Jonayla und Wolf sowie Zelandoni. Sie war zwar genau genommen kein Familienmitglied, besaß aber auch keine eigenen Angehörigen in der Neunten Höhle und übernachtete daher auf Reisen für gewöhnlich bei der Familie des Anführers.
»Wie lange dauert es noch, bis wir beim Sommertreffen sind, Jondalar?«, fragte Ayla.
»Das kommt ganz darauf an, wie schnell wir gehen, aber laut Manvelar dürfte es nicht mehr als drei oder vier Tage dauern.«
Auf dem restlichen Weg regnete es immer wieder, und alle waren froh, als sie am Nachmittag des dritten Tages auf einige Zelte stießen. Joharran und Manvelar eilten mit Joharrans beiden engsten Beratern Rushemar und Solaban voraus, um einen Platz zu finden, an dem sie ihr Lager aufschlagen konnten. Manvelar entschied sich für eine Stelle am Nebenfluss kurz vor dessen Mündung in den Westfluss und markierte sie mit seinem Tragegestell. Dann fand er den Anführer von Sonnenblick, und sie brachten eine abgekürzte Form der förmlichen Vorstellung hinter sich.
»... im Namen von Doni grüße ich dich, Stevadal, Anführer von Sonnenblick, der Sechsundzwanzigsten Höhle der Zelandonii«, endete Joharran.
»Ich heiße dich auf dem Versammlungsplatz der Sechsundzwanzigsten Höhle willkommen, Joharran, Anführer der Neunten Höhle der Zelandonii«, erwiderte Stevadal.
»Wir sind froh, hier zu sein, aber ich möchte dich um einen Rat bitten, wo wir unser Lager aufschlagen sollen. Du weißt, wie viele Menschen unserer Höhle angehören, und da mein

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