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Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Titel: Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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ihr Zuhause. Sie hat einen schönen Platz, aber wenn sie keinen Gefährten hat, wer kümmert sich dann um ihre Kinderschar?«
»Oder liefert ihr das Barma, das sie jeden Tag trinkt«, meinte Folara spitz.
»Das könnte ein Beweggrund für sie sein, doch in die Fünfte zu ziehen«, meinte Zelandoni.
»Es sei denn, ihr ältester Sohn übernimmt Laramars Gewerbe.« Proleva wiegte den Kopf. »Er lernt seit einigen Jahren, Barma herzustellen. Einige finden es besser als Laramars, und es gibt genug Menschen an unserem Teil des Hauptflusses, die gern eine Quelle in der Nähe hätten.«
»Schlag ihm das bitte nicht vor«, sagte Marthona.
»Das wird nichts nützen. Wenn uns der Gedanke kommt, werden auch andere die Idee haben«, gab Proleva zu bedenken.
Zelandoni bemerkte, dass sich zwei Menschen zu den Singenden gesellten, während einer sich entfernte. Dankbar nickte sie ihnen zu und blickte dann zu Ayla. War ihre Haut noch grauer geworden? Sie hatte sich nicht bewegt, aber irgendwie kam es der Ersten vor, als wäre sie noch tiefer in die Schlafstatt gesunken. Das Aussehen der jungen Frau gefiel der Donier gar nicht. Sie setzte ihre Erklärung fort.
»Ich sagte vorhin, ich wollte Ayla helfen, auf andere Gedanken zu kommen, und Dinge ansprechen, die sie normalerweise sehr interessieren. Deswegen fragte ich sie nach dieser Clan-Wurzel, aber auch ich bin nicht ohne Fehl. Ich war zu neugierig. Ich hätte mehr auf Ayla achten müssen, hätte merken müssen, wie schlecht es ihr ging. Und ich hätte ihr glauben sollen, als sie sagte, die Wurzel sei sehr stark. Ich habe nur einen Schluck getrunken und musste alle Kräfte aufbieten, nicht die Kontrolle zu verlieren. Das Mittel ist weit stärker, als ich mir je hätte vorstellen können«, sagte Zelandoni. »Ich fürchte, Ayla ist irgendwo in der Welt der Geister verloren. Allerdings erinnere ich mich, dass sie sagte, Gesang sei das Band, das sie mit dieser Welt verknüpfe, und auch ich spürte den Sog, als ich von dem einen Schluck ein wenig die Orientierung verlor. Ich will ehrlich sein, ich weiß nicht, was wir sonst für sie tun können, außer sie zu wärmen, zu singen und zu hoffen, dass die Wirkung bald nachlässt.«
Die Erste stand auf und befühlte noch einmal Aylas Haut. Sie war immer noch kalt und klamm, der Atem ging kaum merklich. Hätte die Donier sie nur beiläufig berührt, hätte sie Ayla für tot gehalten. Sie hob ein Augenlid an. Die Reaktion war minimal. Zelandoni hatte geglaubt - hatte gehofft -, es wäre nur eine Frage der Zeit, bis die Wirkung nachließ. Jetzt fragte sie sich allmählich, ob Ayla jemals wieder aus dem Nebel auftauchen würde.
Sie sah sich um und winkte eine bestimmte Gehilfin zu sich. »Massiere sie, aber sanft. So, dass ihre Haut wieder Farbe bekommt, wenn das möglich ist, und dann lass uns versuchen, ihr warmen Tee einzuflößen, etwas Anregendes.« Lauter, so dass alle es hören konnten, sagte sie dann: »Weiß jemand, wo Jondalar ist?«
»In letzter Zeit unternimmt er lange Wanderungen, meist am Hauptfluss«, sagte Marthona.
»Vor einer Weile sah ich ihn in die Richtung gehen, fast im Laufschritt«, sagte ein Gehilfe.
Zelandoni klatschte in die Hände, damit alle aufhorchten. »Aylas Geist ist in der Leere verloren, sie findet den Weg nicht zurück. Vielleicht findet sie nicht einmal den Weg zur Mutter. Wir müssen Jondalar suchen. Wenn er nicht bald herkommt, wird Ayla nie den Weg zurückfinden, denn dann fehlt ihr der Wille, es überhaupt zu versuchen. Durchsucht den ganzen Lagerplatz, alle Zelte und Hütten, bittet alle, sich an der Suche zu beteiligen. Sucht in den Wäldern, sucht den Hauptfluss stromauf- und stromabwärts, sucht im Fluss, wenn es sein muss. Aber bringt ihn her, und zwar schnell.« Fast keiner der Anwesenden hatte Zelandoni jemals derart aufgelöst und besorgt erlebt.
Alle außer denen, die für den Gesang notwendig waren, liefen zur Hütte hinaus und verstreuten sich in allen Richtungen. Als sie fort waren, untersuchte die Erste Unter Denen, Die Der Großen Erdmutter Dienen, Ayla noch einmal. Sie war noch immer kalt, und ihre Haut war womöglich noch grauer geworden. Sie gibt auf, dachte die Donier. Ich glaube nicht, dass sie noch leben will. Jondalar könnte schon zu spät kommen.
Einer der Gehilfen stürmte in die Randhütte, in der Jondalar und die beiden Mamutoi-Gäste wohnten. Auch Willamar und Dalanar saßen dort, sie waren auf der Suche nach Jondalar hierhergekommen. Der Gehilfe hatte den großen, rothaarigen

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