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Titel: Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Pan
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allem die Themen Liebe und Trennung behandelt, beides stark mit sexuellen und aggressiven Inhalten durchsetzt. Zwischen 40% und 75% der Clips zeigen sexuelle Verhaltensweisen, vor allem Küsse, Berührungen, Umarmungen, sexuell aufreizende Bewegungen, neuerdings häufiger auch Nacktheit. Überraschend ist die konventionelle Darstellung der Geschlechterrollen: Männer werden als waghalsig, aggressiv und dominant, Frauen als liebevoll, ängstlich besorgt dargestellt. Rund die Hälfte der gezeigten Frauen (aber nur 10% der Männer) sind sexuell aufreizend angezogen. Frauen werden vor allem zur Dekoration männlicher Musiker gezeigt, sie werden von ihnen instrumentalisiert, dominiert und nicht selten attackiert. In etwa der Hälfte der Videoclips wird aggressives und anderes antisoziales Verhalten gezeigt, oft in Kombination mit sexuellen Inhalten. Daneben enthalten fast drei Viertel der Clips Konsumhinweise – Getränke, Zigaretten und Kleidung werden ebenso attraktiv wie indirekt beworben (Arnett, 2002; Englis et al., 1993; Hansen & Hansen, 2000).
    Gemeinsam sind den Unterhaltungssendungen die Themen mediale Prominenz und der Aufbau von medialen Vorbildfiguren. Dies wird besonders in den Musiksendungen für Jugendliche deutlich. Die in den Videoclips sexuell attraktiv in Szene gesetzten Showstars werden hinsichtlich ihres Verhaltens und ihrer Kleidung nachgeahmt, die von ihnen benutzten Produkte gekauft. Eigene (MTV-) Sendungen wie How to live like a popstar, Making the band oder Access all areas machen auch dem letzten Zuschauer deutlich, wie man sich als Fan zu verhalten hat. Hinzu kommt in den Shows und den Talksendungen die Instrumentalisierung von Kandidaten für Unterhaltungszwecke, in den Spielshows darüber hinaus die Betonung von Geld oder Karrieremöglichkeiten im Showgeschäft und in den Talksendungen schließlich die Darstellung des Intimen und damit die Aufhebung der Grenze zwischen Privatem und Öffentlichem. Gemeinsam ist den verschiedenen Subgenres eine deutliche Intimisierung (Fromm, 1999): Der Moderator schafft ein Klima der Vertrautheit und der persönlichen Beziehung zu seinen Gästen, in dem vorzugsweise über private und persönliche, jedenfalls aber emotional aufgeladene Themen gesprochen wird. Dadurch und durch die parasozialen Beziehungen zum Moderator entsteht beim Zuschauer der Eindruck von Nähe und Beteiligtsein, die Talkshow wird zum parakommunikativen Beziehungsangebot.
    d) Sport:
    Zum Sport zählen alle auf sportliche Aktivitäten bezogenen Informationen in Nachrichten und Magazinen wie die Übertragungen sportlicher Ereignisse. Am häufigsten kommen Reportagen vor, gefolgt von Übertragungen und Magazinen. Rund 10% der Gesamtsendezeit aller Sender in Deutschland entfallen auf diese Kategorie, der Löwenanteil entfällt freilich auf die privaten Sportkanäle (Rühle, 2000). Dabei findet sich auf allen Kanälen eine Konzentration auf den Hochleistungssport, allen voran Fußball, Motorsport, Leichtathletik, Wintersport und Tennis. Die Berichterstattung ist ereignis- und ergebnisorientiert, vor allem die Akteure der eigenen Nationalität, ihre Leistungen und Emotionen stehen im Mittelpunkt der Sendungen. Es sind überwiegend Männer, bei denen Kraft, Technik und Leistungswille gezeigt wird. Insgesamt ist eine Dramatisierung der Berichterstattung durch den zunehmenden Einsatz formaler Mittel wie kürzere Einstellungen, Großaufnahmen, Zeitlupen sowie Konzentration auf emotionsauslösende Situationen (Fouls, Unfälle) und Hauptpersonen, aber auch durch dramatisierende Kommentierungen festzustellen. Dies führt häufig dazu, daß in den Kommentierungen Siege übermäßig euphorisch, Niederlagen (vor-)schnell als Krisen diskutiert werden. Das Umfeld sportlicher Großereignisse bekommt mehr und mehr Unterhaltungscharakter (Ohlert, 2001; Gleich, 2000). Eine Besonderheit stellen die amerikanischen Wrestlingprogramme dar, bei denen professionelle Catcher inszenierte Wettkämpfe innerhalb und außerhalb des Rings austragen. Inhaltsanalysen dieser Programme zeigen nicht nur ein sehr hohes Maß an Gewalt, die Sendungen bestehen ja eigentlich aus nichts anderem. Bedenklich ist vielmehr, daß hier alle 36 Sekunden eine Regelübertretung gezeigt wird, bei der nicht nur der Gegner, sondern auch der Schiedsrichter oder Zuschauer aggressiv angegangen werden (Woo & Kim, 2003).
    e) Werbung:
    Zur Werbung zählen Insel- und Blockwerbung, Teleshopping und Gameshows mit Werbung, ihre Entwicklung kann so

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