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0005 - Der Mörder mit dem Januskopf

0005 - Der Mörder mit dem Januskopf

Titel: 0005 - Der Mörder mit dem Januskopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gärtner zur Seite.
    Der hatte mittlerweile seine erste Überraschung verdaut. Er begann zu protestieren. »Was wollen Sie überhaupt von mir?« kreischte er. »Sind Sie wahnsinnig? Weshalb greifen Sie mich an? Lassen Sie mich sofort los.«
    »Später«, erwiderte John. Er drückte den Schmächtigen gegen die Wand und hielt ihn fest. »So und jetzt wollen wir mal deutlich miteinander reden. Was haben Sie hier zu suchen? Sagen Sie bloß nicht, Sie wollten die Bäume begießen, dann werde ich sauer.«
    »Es ist aber so!«
    John atmete tief ein. »Und warum machen Sie das nicht tagsüber?«
    »Da hatte ich zuviel zu tun.«
    »Für wen hast du die Leichen gestohlen? Rede! In wessen Auftrag hast du die Toten weggeschafft?«
    »Ich sage nichts!«
    »Okay.« John Sinclair nickte. »Auf dem Polizeirevier wirst du Zeit haben, uns deine Geschichte zu erzählen.«
    Der Oberinspektor wollte sich mit dem Gärtner zusammen umdrehen, doch dazu kam es nicht mehr. Plötzlich hörte John hinter seinem Rücken ein Kichern.
    Gefahr!
    Gedankenschnell kreiselte der Geisterjäger herum und warf sich gleichzeitig zur Seite.
    Die Eisenstange streifte nur seine Schulter. Und doch hatte John das Gefühl, sein rechter Arm wäre vom Körper getrennt worden. Er fiel auf den Boden, sah für einige Sekunden Sterne vor seinen Augen aufblitzen und hörte nur im Unterbewußtsein die anfeuernden Schreie des Gärtners.
    »Kill ihn, Curd! Los, mach ihn fertig!«
    Curd, das war der Friedhofswärter. Der Mann, der so gern dicke Zigarren rauchte. Schnaufend walzte er auf John zu.
    Der Geisterjäger schaffte es nicht, auf die Beine zu kommen. So sehr hatte ihn der Schlag mitgenommen. Mit eisernem Willen wälzte er sich ein paarmal um die eigene Achse, versuchte aus dem Bereich der Eisenstange herauszukommen.
    Mit der gepeinigten Schulter stieß er gegen eines der Podeste.
    Curd lachte.
    Er hielt die Eisenstange jetzt mit beiden Händen umklammert, holte weit aus, um John Sinclair mit einem Schlag den Schädel zu zerschmettern.
    Curd brüllte wie ein Kung-Fu-Kämpfer, als die Stange herabsauste.
    Im gleichen Augenblick schnellten Johns Beine vor. Hart trafen die Absätze den Unterleib des Friedhofswärters.
    Der Schlag war nicht mehr zu stoppen. Und doch hatte der Tritt ihn aus der Richtung gebracht. Der von oben nachunten geführte Hieb war zu einer Kreisbewegung geworden. Die Stange fegte dicht über Johns Haarschopf hinweg und fetzte einen breiten Holzsplitter aus dem Sarg.
    Curd wurde nach vorn geworfen. Er konnte seinen eigenen Körper nicht mehr unter Kontrolle bekommen und prallte durch den Schwung mit der Seite ebenfalls gegen den Sarg. Zum Glück war er schwer, sonst wäre er womöglich noch umgekippt.
    Curd stieß ein Wutgebrüll aus. Er knickte zusammen und preßte eine Hand auf die getroffene Stelle. Mit der anderen hielt er nach wie vor die Stange umklammert.
    John Sinclair aber war aufgesprungen. Der Gärtner sah seine Chance, den Oberinspektor doch noch zu überwinden. Er hatte sich einen Blumenkübel geschnappt, kam damit angerannt und wollte John den Topf über den Schädel schmettern.
    Sinclair wich geschmeidig aus; seine Linke schnellte wie eine Lanze vor.
    Riesengroß sah der Gärtner die Faust kommen. Er konnte aber nicht mehr ausweichen. Der Schlag detonierte an seinem Kinn, und für den Gärtner ging die Welt in einem Wirbel von Sternen und Spiralen unter, die ihn hineinzogen in den tiefen Schacht der Bewußtlosigkeit.
    John sprang sofort zur Seite.
    Hinter sich hörte er ein wütendes Keuchen. Curd hatte noch nicht aufgegeben. Er stand da wie ein Nashorn. Breit, bullig und mit gespreizten Beinen. Die Eisenstange hielt er wie ein Messer in der Hand.
    »Laß das Ding fallen«, sagte John.
    Curd schüttelte stur den Kopf.
    John zog seine Beretta. Die Mündung zeigte auf den Friedhofswärter. »Wird’s bald?«
    Curd knurrte tief in der Kehle. Er erinnerte dabei an einen hungrigen Wolf.
    Und plötzlich stürmte er trotz der drohend auf ihn gerichteten Pistolenmündung vorwärts. Ein normaler Gangster hätte das nie getan, aber Curd war wohl unzurechnungsfähig.
    John schoß natürlich nicht. Er sackte in die Knie, ließ den Kerl kommen, und gerade als Curd mit der Stange zuschlug, spritzte der Geisterjäger hoch. Er hebelte den schweren Mann über sich hinweg. Die Eisenstange rutschte dem Friedhofswärter aus der Hand und klirrte zu Boden. Er selbst vollführte eine perfekte Bauchlandung. Dabei schlugen seine Zähne hart aufeinander. Es

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