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0005 - Der Mörder mit dem Januskopf

0005 - Der Mörder mit dem Januskopf

Titel: 0005 - Der Mörder mit dem Januskopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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John Sinclair fragt?«
    »Wird mir schon das richtige einfallen, hoffe ich«, erwiderte Suko grinsend. Er teilte die Angst seines Landsmannes nicht. Dazu hatte er schon in zu vielen gefährlichen Situationen gesteckt.
    Hart wurde die Tür wieder aufgerissen und Laszlos Gestalt tauchte auf. »Kommt rein«, forderte er sie auf.
    Tarras’ Büro lag im obersten Stockwerk des Vergnügungspalastes. Es umfaßte mehrere Räume und beherbergte die Zentrale seines Gangsterunternehmens. Hier fanden Besprechungen statt und wurden finanzielle Dinge geregelt.
    Zum Beispiel, Blutgeld kassiert.
    Laszlo brachte die beiden Chinesen in den großen Arbeitsraum des Gangsterbosses. Tarras saß so hinter seinem Schreibtisch, daß er einen Blick über das nächtliche London werfen konnte. Als die Chinesen mit Laszlo den Raum betraten, schwang er auf seinem Lederdrehstuhl langsam herum.
    Tarras sah übernächtigt aus. Die Jagd nach John Sinclair hatte auch an seinen Nerven gezerrt. Er hatte gute Männer verloren, und das setzte ihm zu.
    »Du bist Suko«, sagte er und deutete auf John Sinclairs Freund.
    Suko blieb vor dem Schreibtisch stehen. »Ja, Sir!«
    »Ist er sauber?« Diese Frage galt dem Rumänen.
    »Ja, Boß. Die automatische Kontrolle hat nichts angezeigt.«
    Tarras war beruhigt. Mit zwei Fingern klopfte er auf die Schreibtischplatte. Sie war mit Papieren übersät. Meist waren es lange Zahlenkolonnen, die irgendein Computer ausgespuckt hatte. Alex Tarras erwartete nach Mitternacht seine einzelnen Unterführer zum Abrechnen.
    »Du kennst John Sinclair?«
    Suko nickte. »Ja, Sir, ich habe schon gegen ihn gekämpft. Er hat damals die Bande des Schwarzen Drachen zerschlagen. Sie können Tai Wong fragen. Er war auch dabei.«
    Tarras winkte ab. »Geschenkt, ich weiß Bescheid.« Tarras begann wieder zu klopfen. »Und was willst du bei mir?«
    »Ich habe gehört, daß Sie hinter John Sinclair her sind. Ich will den Bullen töten!«
    Tarras hob seine Augenbrauen. »Du hast es also gehört. Von wem?«
    »Es hat sich in London herumgesprochen, Sir!«
    »Verdammt!« Tarras schlug mit der flachen Hand auf den Schreibtisch. »Es hat sich herumgesprochen, das ist keine Antwort. Ich will es genau wissen. Wer hat davon geredet?«
    »Sir, ich kenne die Leute nicht. Es waren aber Weiße.«
    »Bestimmt Cass Garretts Leute«, vermutete Laszlo. »Die haben doch ihre Löffel überall.«
    »Aber nicht mehr lange!« zischte Tarras. »Nicht mehr lange!« Er sprang auf, ging um den Schreibtisch herum und blieb vor Suko stehen. »Du trägst keine Waffe!«
    Suko hob die Arme und präsentierte seine Fäuste. »Das sind meine Waffen.«
    »Karate?«
    »Auch, Sir!«
    »Beweise es.«
    Suko nickte, blickte sich um und sah neben dem großen Safe einen stabilen Holzstuhl. Mit unbewegtem Gesicht trug er den Stuhl in die Mitte des Raumes, konzentrierte sich, krümmte die hornige Handkante leicht nach innen, stieß plötzlich einen Schrei aus und schlug auch gleichzeitig zu.
    Die Handkante zerschmetterte die Lehne des Stuhls wie ein Schwert. Suko wirbelte herum und blickte Tarras an. »Noch eine Demonstration, Sir?«
    »Nein, es reicht.« Tarras hatte sich ein Zigarillo angezündet und stäubte die Asche ab. »Du kannst für mich arbeiten, Suko«, sagte er. »Und ich werde dir die Gelegenheit verschaffen, diesen John Sinclair zu töten.«
    Suko verbeugte sich. »Danke, Sir, ich weiß die Ehre sehr zu schätzen!«
    Laszlo grinste herablassend. Der Chinese paßte ihm nicht ins Konzept. Er nahm sich vor, ihn abzuservieren, sobald Sinclair beim Teufel schmorte.
    Doch Laszlos Grinsen zerfaserte. Er hatte zufällig einen Blick aus dem Fenster geworfen. Verschwunden war die Londoner Nachtkulisse. Keine Lichter, kein Reklameschimmer, kein Widerschein am Himmel. Nur noch Nebel.
    Wabernder dichter Nebel, der sämtliche Geräusche verschluckte.
    »Boß«, sagte Laszlo und lief zum Fenster. »Da, sehen Sie. Der Nebel!«
    Tarras drehte sich um. Auch seine Augen wurden groß. »Das gibt es doch nicht«, stieß er aus und stürzte ebenfalls zum Fenster.
    Er starrte durch die Scheibe. Deutlich sah er die weißgrauen wabernden Schlieren. Obwohl Tarras in London lebte, hatte er so dichten Nebel noch nie gesehen. Und diese Nebelwand war praktisch von einer Sekunde zur anderen entstanden.
    »Das geht nicht mit rechten Dingen zu«, murmelte Tarras.
    »Stimmt«, antwortete plötzlich eine Stimme von der Tür her.
    Die Männer ruckten herum.
    Auf der Türschwelle stand Janus!
    Er lächelte

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