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0005 - Ich griff »Nummer eins«

0005 - Ich griff »Nummer eins«

Titel: 0005 - Ich griff »Nummer eins« Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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solche Summe nicht zahlen. Nach einem kurzen Wortwechsel hatte er Patt mit einer Schalldämpferpistole angesichts der sechs Mann erschossen, und keiner von den sechs wagte, sich gegen ihn zu empören. Als ich zwei Minuten nach dem Schuß erschien, hörten sie bereits auf Brians Kommando und setzten mich so lange matt, bis die Leiche fortgeschafft war. Dann lief das erste Geldholen bei Matterson schief, und die Patt-Leute murrten. ›Nummer eins‹. stopfte ihnen die paar Dollar ins Maul, die er noch besaß und hetzte sie gegen Carruzzi. Dabei wurden Barrender und Stinner von mir angeschossen, Stinner ziemlich schwer. ›Nummer eins‹ führte sie zu diesem Grundstück, das er zwei Tage vorher von der Baufirma durch den Anwalt Loying gekauft, hatte, um ein uns unbekanntes Quartier und eventuelles Lager für spätere Geschäfte zu haben.
    Brian verstand es, den Patts klarzumachen, was sie erwartete, wenn sie sich auf die Straße trauten. Natürlich knurrten die Gangster gewaltig, aber so sehr sie Brian in der Hand hatten, so schien er ihnen doch der einzige Mann zu sein, der sie aus der Klemme wieder herausholen konnte. Er brachte zunächst einmal den schwerverwundeten Stinner angeblich zum Arzt. Außerdem verteilte er die siebentausend Dollar, die er von Matterson und Reive auf Grund seines zweiten Erpressungsversuches bekommen hatte, unter die Gangster. Pete O ‘ Neigh hielt sich bei den Patt-Leuten auf und ver-.sorgte sie mit allem, was sie wünschten. ›Nummer eins‹ kam selbst nicht mehr hin. Da die Telefonleitung der Baufirma noch bestand, hielt er auf diesem Wege mit Pete Kontakt. Nur in jener Nacht, in der er uns durch die Lappen gegangen war, kam er persönlich und brachte die Patts dazu, daß sie ihre Aktion gegen mich unternahmen. Er stellte ihnen vor, daß sie sich von allen Gefahren befreit fühlen könnten, sobald ich unter der Erde lag, und da sie nicht gerade mit Geistesgaben gesegnet waren, ließen sie sich darauf ein. Ein Nebengedanke von ›Nummer eins‹ war dabei, daß er auf diese Weise die einzige Maschinenpistole, die die Patt-Bande besaß, ihnen aus den Fingern drehen konnte, denn zu diesem Zeitpunkt war das Verhältnis zwischen ihnen schon sehr gespannt. Lattow und Sullivan, die beiden gefährlichsten, übernahmen den neuen Job, den Brian ihnen bot, und sie mußten es teuer bezahlen.
    … In jener Nacht blieben die drei Zurückgebliebenen; Barrender, Bliatti und Murrow, auf und warteten auf die Rückkehr der Kumpane. Sie besaßen ein Kofferradio, und sie hörten unsere Durchsage. Natürlich fuhren sie hoch, aber Pete O‘Neigh, der bei ihnen war, erklärte alles für einen Polizeitrick und schaltete das Radio aus. Dann rief er Brian an, der fast drei Stunden mit seinem Wagen in der Stadt herumgefahren war, um zunächst einmal herauszubekommen, ob er von uns in einem Großeinsatz gesucht wurde. Er hatte ursprünglich nicht die Absicht, die drei übriggebliebenen Patt-Gangster sofort ihren Kollegen nachzuschicken, sondern wollte feststellen, ob er von uns immer noch nicht ernsthaft belangt werden konnte. Dann hörte er, allerdings recht spät, unsere Durchsage im Autoradio, und jetzt fühlte er sich zum Handeln gezwungen.
    Er rief Pete an und verlangte von ihm, er sollte die Patts überrumpeln, aber so etwas traute sich Pete nicht zu. Daraufhin befahl er ihm, zu sehen, daß er aus dem Bau herauskam. Das gelang Pete.
    Sobald O‘Neigh fort war, stellte Murrow das Radio wieder an, denn die Durchsage hatte den Gangstern keine Ruhe gelassen. Sie hörten den Ruf noch einige Male, schließlich entschlossen sie sich, der Polizei auf den Zahn zu fühlen. Murrow rief an. Er war nicht intelligent genug, um zu wissen, daß man während eines Gespräches den Standort des Anrufers feststellen kann. Noch während er telefonierte, kamen
    ›Nummer eins‹ und Pete O‘Neigh zurück. Brian sah Murrows Schattenriß mit dem Hörer am Ohr hinter dem erleuchteten Fenster, und er begriff die Gefahr sofort. Er jagte die erste Serie durch die Fensterscheiben hindurch und verwundete Murrow schwer, aber er warnte dadurch auch gleichzeitig die beiden anderen. Barrender schoß zurück und verhinderte, daß ›Nummer eins‹ das Holzhaus stürmen konnte. Tommy Bliatti türmte in einem Anfall von Panik durch das Seitenfenster, und nun sah Brian sich gezwungen, Bliatti zu verfolgen, denn er war sich völlig darüber im klaren, daß der Gangster jetzt zur ersten besten Polizeistation rennen würde. Bliatti gewann einen

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