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0005 - Ich griff »Nummer eins«

0005 - Ich griff »Nummer eins«

Titel: 0005 - Ich griff »Nummer eins« Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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kleinen Vorsprung und jagte blindlings in Richtung auf die Lichter des Flugplatzes zu in der Hoffnung, dort Menschen zu finden, die ihm helfen könnten. Brian stellte und tötete ihn.
    ***
    Noch bevor der Morgen graute, besaßen wir eine von Sam Barrender unterschriebene Zeugenaussage, die Harry Brian des Mordes an John Patt bezichtigte. Da die Ärzte inzwischen festgestellt hatten, daß Cast Murrow durchkommen würde, konnten wir eine zweite Aussage haben, sobald er dazu in der Lage war. Es war ein wenig merkwürdig, daß wir diese Aussagen, jetzt, da wir sie besaßen, eigentlich nicht mehr brauchten, denn die Kugeln in der Brust Tommy Bliattis und die Maschinenpistole in der Hand von
    ›Nummer eins‹ auf dem Felde beim Flugplatz waren durch einen einfachen Indizienbeweis so hieb- und stichfest zu verknüpfen, daß dieser eine Fall den Geschworenen genügt hätte, Harry Brian zur Höchststrafe zu verurteilen.
    Ich wohnte einem einzigen Verhör bei, dem ›Nummer eins‹ unterzogen wurde, sobald er vernehmungsfähig war. Er saß vor dem Tisch Mr. Highs, und sein Gesicht war so bewegungslos wie eine Maske.
    »Ich weiß«, sagte er kalt, als Mister High ihm die Zeugenaussage von Barrender über den Tisch schob. Er las sie nicht.
    »Ich werde alle Leute belasten«, fuhr er mit eisiger Stimme fort. »Holen Sie einen Stenografen!«
    Vier Stunden lang packte er aus. Er sprach so ungerührt, als diktiere er Geschäftsbriefe. Er verpfiff Matterson und Reive, und er erzählte uns alles über alle Leute, die je für ihn gearbeitet hatten. Es waren Leute darunter, die sich längst zur Ruhe gesetzt hatten. ›Nummer eins‹ riß sie alle mit in seinen Sturz.
    Als er zu Ende war, drückte er seine Zigarette aus und sah Mister High fragend an. High nickte. Der Wärter trat hinzu. Brian erhob sich, und der Wärter schloß die Handschellen um seine Gelenke und führte ihn hinaus.
    An der Tür blieb ›Nummer eins‹ noch einmal stehen. Sein ausdrucksloser wie erloschen wirkender Blick richtete sich auf mich.
    »Ihnen hätte ich’s gern noch besorgt, G-man«, sagte er. »Schade, aber hoffentlich erledigt es ein anderer für mich.«
    ***
    Zwei Wochen später hatte Mister High Phil und mich anläßlich seines Geburtstages zum Abendessen eingeladen. Zu dieser Zeit lief die Gerichtsverhandlung gegen ›Nummer eins‹ und der Chef kam darauf zu sprechen.
    »Reden wir von etwas anderem«, winkte ich ab. »Mir hat der Fall nur Unkosten verursacht. Dreihundertvierundachtzig Dollar und siebenunddreißg Cent beträgt die Instandsetzungsrechnung für meinen Wagen.«
    Mr. High lächelte. »Reichen Sie sie ein, Jerry«, antwortete er. »Ich glaube, es ist zu verantworten, wenn das FBI diese Rechnung zahlt. Es fällt unter die gleichen Bestimmungen, nach denen der Staat die Kosten für das Kunst stopfen von Kugellöchern in Beamtenanzügen übernimmt.«
    ENDE

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