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0006 - Schach mit dem Dämon

0006 - Schach mit dem Dämon

Titel: 0006 - Schach mit dem Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Beziehungen, um den Gegenstand an den richtigen Mann zu bringen.
    Mike Bonetti klemmte sich die Lampe zwischen die Zähne und wollte seine Hände um den geschwungenen Rahmen des Spiegels legen.
    Er stockte mitten in der Bewegung.
    Ein Geräusch in seinem Rücken hatte ihn gewarnt.
    Blitzschnell kreiselte der Dieb herum.
    Vor ihm stand Malko, der hünenhafte Leibwächter des Antiquitätenhändlers…
    Die riesige Gestalt schien das gesamte Büro einzunehmen. So jedenfalls kam es, Mike Bonetti vor. Er wußte, daß er entdeckt worden war. Er brach dennoch nicht in Panik aus, sondern gab sich ganz ruhig.
    Er hatte schon ähnliche Situationen überstanden. Heil überstanden.
    Mike Bonetti nahm die Taschenlampe aus den Zähnen und hob die rechte Hand. »Okay, Freund«, sagte er, »mach nur keine Dummheiten!«
    Der Mann vor ihm stieß ein Knurren aus. »Was hast du hier zu suchen?« Seine Stimme klang heiser und zischend, sie war kaum zu verstehen.
    »Mir gefiel der Spiegel!«
    »Du wolltest ihn stehlen. Gib es zu!«
    Bonetti hob die Schultern. »Nun ja, die Sache war die…« Fieberhaft suchte er nach einer Ausrede. Und ausgerechnet jetzt fiel ihm keine ein. Es war wie verhext. Die Chancen sanken. Gegen die körperliche Kraft des Hünen kam er nie im Leben an. Der Kerl konnte ihm ja mit einem Griff sämtliche Rippen brechen, und durch einen blitzschnellen Ausfall an ihm vorbeizuhuschen, war auch nicht drin. Der Typ nahm die Breite der Tür ein.
    »Hat Sinclair dich geschickt?« zischte Malko. »Los, rede!«
    »Wer ist Sinclair?«
    Malko machte einen Schritt und schlug ansatzlos zu. Er hatte noch nicht einmal viel Kraft in den Hieb gelegt, doch Mike Bonetti krümmte sich. Er hätte auf einmal das Gefühl, sich übergeben zu müssen. »Ich – ich kenne keinen Sinclair«, würgte er. »Ehrlich…«
    Malko faßte in Bonettis Haarschopf und zog den Einbrecher hoch. Es sah spielerisch aus, wie der Aal mit hartem Griff den Mann packte. Malko hob den Einbrecher so hoch, daß seine Beine über dem Boden pendelten.
    Dann warf er ihn gegen den provisorischen Panzerschrank. »Mach den Mund auf, du Dreckskerl, oder du kommst hier nicht mehr lebend heraus.«
    Mike Bonetti lag auf dem Bauch. In seinem Körper tobte noch der Schmerz. Der Aal konnte nicht viel einstecken.
    Mühsam hob er den Kopf. »All right, Mister, ich erzähl es dir.«
    »Aber halte dich an die Wahrheit.«
    »Ich sollte den Spiegel hier mitgehen lassen. Man hat mich angerufen und eine gewisse Summe hinterlegt.«
    »Wer hat dich angerufen? Sinclair?«
    »Ich kenne keinen Sinclair!« heulte der Dieb. »Wirklich nicht.«
    »Rede weiter.«
    »Wie schon gesagt, ich sollte den Spiegel mitnehmen und ihn meinem Auftraggeber überreichen. Das ist alles.«
    »Wo sollte das gesehenen?«
    »Im Hyde Park.«
    »Und wann?«
    »Noch heute. Gleich nachdem ich den Spiegel mitgenommen hatte. Ich schwör’s Ihnen, Mann!«
    Malko überlegte. Er war keine Leuchte, aber er hatte Instinkt. Und Octavio hatte ihn eingeweiht. Malko wußte, daß sich sein Brötchengeber in einer anderen Dimension aufhielt und er im Augenblick unerreichbar war. Stellte sich jetzt nur die Frage, wer hatte solch ein großes Interesse an dem Spiegel? Wer außer Sinclair konnte noch Verdacht geschöpft haben? Oder sagte dieser Dieb die Wahrheit, daß er einfach einen Liebhaber für den Spiegel gefunden hatte?
    Für Malko eine verdammte Situation, die er jedoch auf seine spezielle Art und Weise entschied. Er sprang plötzlich vor und riß Mike Bonetti vom Boden hoch.
    »Sind Sie wahnsinnig?« brüllte der Dieb. Verzweifelt versuchte er, sich aus dem Griff zu befreien, doch ohne Erfolg.
    Er hämmerte Malko die Faust ins Genick, strampelte mit den Füßen, schrie und konnte das Unheil doch nicht verhindern.
    Wuchtig schleuderte Malko ihn auf den Spiegel zu.
    Kein Splittern, kein Klirren – nichts.
    Mike Bonetti tauchte in den Spiegel hinein wie ein Stein in das Wasser. Nur ein höhnisches Gelächter begleitete ihn.
    Aus! Jetzt ist es aus! schrie es in Mike Bonettis Gehirn. Er sah die Spiegelfläche dicht vor sich, rechnete schon damit, daß ihm die Scherben die Haut zerschneiden würden und tauchte ein.
    Ja, er verschwand in der Fläche.
    Tausende von Empfindungen stürzten auf Mike Bonetti gleichzeitig ein. Er hörte Stimmen, unendlich weit weg.
    Konnte sogar Namen verstehen. Jemand rief Bill. Es war eine Frauenstimme. Ein Mann antwortete. Dann war es wieder ruhig. Dafür vernahm Mike ein monotones Brausen, das sich

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