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0007 - Ich und die Staatenbande

0007 - Ich und die Staatenbande

Titel: 0007 - Ich und die Staatenbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich und die Staatenbande
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die richtige Adresse gefunden hätten. Aber Dean Holden kann ebensogut eine andere, uns bisher unbekannte Bande aufgezogen haben… Na, wir wollen mal sehen, was das morgige Verhör erbringen wird.«
    »Meinst du, daß Holden schon Aussagen machen kann?«
    »Der Doc wird ihn schon aufmöbeln«, sagte ich zuversichtlich. »Hauptsache, er ist sicher im Spital gelandet, das hat mir nämlich einige Sorgen bereitet.« Nachdem wir unserem Chef Mr. High unsere Geschichte erzählt hatten, legten wir uns für einige Stunden aufs Ohr, um anschließend kalt zu duschen. Es war so gegen vierzehn Uhr, als wir wieder auf dem Damm waren.
    Es wurde höchste Zeit, im Spital aufzukreuzen. Wir waren scharf darauf, uns mit Dean Holden zu beschäftigen.
    Der Bursche lag hinter vergitterten Fenstern. Sein spitzes, mageres Gesicht, das mich an einen Fuchs erinnerte, zeigte eine wachsgelbe Farbe. Holden hatte die Augen geschlossen und schien zu schlafen.
    »Wie geht’s ihm?« fragte ich den Arzt.
    »Besser, als wir zuerst annehmen konnten«, sagte der weißbekittelte Mann. »Die Hüftwunde wird sich bald schließen. Der Schock wird ihn von den Beinen geschmissen haben. Der Schock und der Blutverlust. Wir haben eine Blutübertragung gemacht.«
    »Er ist doch hoffentlich vernehmungsfähig?« fragte Phil.
    »Hei, Holden, machen Sie die Augen auf«, sagte der Arzt in forschem Ton zu dem Gangster. »Schauspielern Sie nicht! Sie haben doch vor einigen Minuten erst Tee verlangt.«
    »Er hat wahrscheinlich kräftig Angst vor uns«, sagte Phil in abfälligem Tonfall. Das wirkte prompt. Dean Holden schlug die Augen auf und sah uns gehässig an.
    »Vor Polypen hab’ ich noch nie Angst gehabt«, sagte er.
    »Wenn du so weitermachst, platzt dir das Nachthemd vor Kraft«, sagte ich grinsend.
    »Ihr braucht mir erst gar nicht mit Fragen zu kommen«, sagte Dean Holden und richtete sich etwas in den Kissen auf. »Ich rede erst, wenn ich mit meinem Anwalt gesprochen habe.«
    »Hat er sich damit schon in Verbindung gesetzt?« fragte ich den Arzt.
    »Sein Anwalt ist bereits verständigt worden«, erwiderte der Mann und nickte. »Sie hätten mal sehen sollen, was für ein Theater dieser Bursche gemacht hat.«
    »Vor der Aburteilung gibt man sich immer gern stark«, sagte ich zu dem Arzt, ohne mich weiter um Holden zu kümmern. Ich wußte aber sehr genau, daß er zuhörte. »Mordversuch an einen Polizeibeamten, das nimmt jede Geschworenenbank übel, darauf können Sie sich verlassen.«
    »Ich glaube auch, daß er reif ist«, sagte der Arzt. »Was ich so während der Narkose gehört habe…«
    »… hat keine Beweiskraft«, sagte Dean Holden wütend. Er hatte also tatsächlich ganz schön zugehört. »Und das mit dem Angriff auf ’nen Polypen muß mir mal erst bewiesen werden… Sie, G-man, haben mich angegriffen…«
    »Hoffentlich ist dein Anwalt gut, mein Junge«, sagte ich zu Dean Holden.
    »Der ist sogar erste Klasse«, erwiderte der Gangster. »Der wird euch alle aufs Parkett legen.«
    ***
    Dean Holden war eine harte Nuß.
    Phil und ich versuchten alle Maschen zu reiten, die wir kannten, aber wir schafften es nicht, ihn in die Zange zu nehmen. Holden hielt seinen Rand und mimte den angeschlagenen Mann, der vor lauter Schwäche seinen Mund nicht öffnen kann. Ich übersah sein Grienen, als Phil und ich abschoben.
    Wir konnten nur auf eine Art an ihn herankommen. Wir mußten ihn laufenlassen und dann ständig beobachten. Ich sprach mit Mr. High darüber. Nach anfänglichem Zögern war er schließlich einverstanden.
    Phil begann damit, Dean Holdens Anwalt zu beschatten, und ich machte mich auf den Weg zu Mike Mitchell, der für einen Gemüsefritzen einen Truck fuhr. Ich traf ihn, als er gerade auf dem Hof des Gemüsehändlers in seinen Laster steigen wollte.
    Er sah mich entgeistert an, als ich so plötzlich vor ihm stand.
    »Hallo, Mike«, begrüßte ich ihn lächelnd. »Hast du den Niederschlag überstanden?«
    »Was ist?« fragte er und zog ein erstauntes Gesicht. »Was wollen Sie von mir? Ich kenne Sie überhaupt nicht.«
    »Das wird sich schnell ändern«, erwiderte ich und lächelte weiter. »Hast du keine Ahnung, weshalb ich hierhergekommen bin?«
    Er hatte eine Ahnung, nein, er wußte es sogar ganz genau. Und er hatte nur den einen Gedanken, sich so schnell wie möglich wieder abzusetzen. Mike verwandelte sich in eine Wildkatze. Da ich ihm im Weg stand, versuchte er, mich anzuspringen und niederzuboxen.
    Ich muß zugeben, daß ich mir seinen ersten

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