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0007 - Ich und die Staatenbande

0007 - Ich und die Staatenbande

Titel: 0007 - Ich und die Staatenbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich und die Staatenbande
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nicht vor, Dean fertigzumachen. Beileibe nicht. Aber bringen Sie mal im Fallen einen genau platzierten Schuß an. Das ist verdammt schwer. Als ich den Rückschlag in meiner Hand spürte, legte sich der Gangster auf den Teppich. Ich konnte nicht mit Sicherheit sagen, wo ich ihn getroffen hatte. Ich sah nur, daß er sich nicht mehr rührte.
    Trotzdem war ich vorsichtig, als ich mich an ihn heranmachte. Ich kenne nämlich eine gewisse Sorte von Schlangen, die dann noch beißen, wenn sie eigentlich schon längst tot sind. Ich hielt die Kanone schußbereit in der Hand, als ich auf ihn zuging. Daß es nur Dean sein konnte, sah ich im Näherkommen. Auf seiner Stirn saß die flammendrote Narbe, die ihn auswies.
    Als ich mich ihm bis auf wenige Schritte genähert hatte, spielte er verrückt. Viel Kraft saß nicht mehr in ihm, aber er war wild darauf, mir eine Bleiladung zu verpassen..Es kostete ihn viel Mühe, die Hand hochzubekommen, in der die Kanone lag. Aber er schaffte es nicht mehr abzudrücken. Ich trat ihm die Waffe aus der Hand und blieb ruhig stehen, als er sich auf kniete und auf mich zukriechen wollte.
    Er sprühte vor Haß, Selten habe ich einen Menschen gesehen, in dem soviel Vernichtungswille war wie hier bei Dean. Er schaffte es noch, auf die Beine zu kommen. Bei der Gelegenheit stellte ich fest, daß ich ihn an der Hüfte erwischt hatte. Seine Tuchhose hatte sich blutig gefärbt.
    In diesem Moment aber knickten seine Beine ein. Er versuchte sich an der Wand festzuhalten, doch seine Finger griffen ins Leere. Dann schlug er wie ein vom Blitz gefällter Baum zu Boden und rührte sich nicht mehr.
    Sie können sich vorstellen, daß es in der Pension ganz schön laut geworden war. Der Alte unten in der kleinen Eingangshalle zeterte herum, und eine Menge Türen öffneten sich. Ich scheuchte alles zurück in die Zimmer, und wahrscheinlich war ich dabei wenig höflich. Immerhin erreichte ich es, daß man mich mit Dean allein ließ.
    Aus seiner Lederweste fischte ich eine Fahrerlizenz, die auf den Namen Dean Holden ausgestellt war. Ich fand eine Menge hoher Banknotenscheine, ein Schnappmesser, das haarscharf geschliffen war, und einen zweiten Revolver kleineren Kalibers. Die Brieftasche steckte ich in meine Rocktasche. Ich hatte jetzt doch noch keine Zeit, sie zu sichten.
    Ich will Sie nicht mit dem Zauber langweilen, der nach einer knappen Viertelstunde veranstaltet wurde. Die Mordkommission erschien, der Spitalwagen und eine Menge Cops, die emsig wie die Bienen arbeiteten. Sie dürfen sich aber darauf verlassen, daß ich Dean Holden wie einen kostbaren Schatz ins Gefängnishospital überführen ließ. Er wurde von einer kleinen Streitmacht begleitet. Ich wollte nicht noch einmal erleben, daß man mir einen wichtigen Zeugen vor der Nase abknallte.
    Selbstverständlich beteiligte ich mich an der Durchsuchung des Zimmers, in dem Holden gehaust hatte. Phil, der inzwischen eingetrudelt war, half mir dabei. Wir stellten alles auf den Kopf und kalkulierten jede Möglichkeit ein. Aber wir fanden nichts, was uns genutzt hätte. Dean Holden war ein ausgekochter Bursche. Er hatte nichts in seinem Zimmer verwahrt, was ihm gefährlich werden konnte.
    »Was meinst du, haben wir’s geschafft?« fragte mich Phil später. Es ging auf den Morgen zu, und es hatte verdammt wenig Sinn, sich hinzulegen.
    »Schwer zu sagen«, meinte ich nachdenklich. »Daß Dean Holden ein Gangster ist, steht natürlich fest. Daß er zu einer Bande gehört, die es in sich hat, haben wir bereits erlebt. Daß er zusammen mit Jeff an den Tagen unterwegs war, an denen Banken ausgeraubt wurden, scheint zu beweisen, daß Holden mindestens zur Staaten-Bande gehört.«
    »Du drückst dich ziemlich vorsichtig aus«, sagte Phil.
    »Triumphgebrüll können wir immer noch veranstalten, wenn wir’s wirklich geschafft haben«, meinte ich lächelnd. »Vergiß nicht, Phil, wie wir überhaupt an Dean Holden rangekommen sind… Die Wilkens wollte uns etwas über die Staaten-Bande erzählen. Sie wurde ermordet, bevor es soweit war. Ihre Mutter war es, die uns auf den Mann mit der Narbe und mit dem Vornamen Dean aufmerksam gemacht hat. So war’s doch, oder?«
    »Und Dean Holden hat ganz schön reagiert, als wir uns nach ihm erkundigt haben«, sagte Phil. »Für mich ist Dean Holden identisch mit der Staaten-Bande.«
    »Du meinst damit, er sei der Chef der Gangster?«
    »So ungefähr.«
    »Der Schein kann täuschen«, sagte ich. »Natürlich wär’s fein, wenn wir endlich

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