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0009 - Im Würgegriff der roten Masken

0009 - Im Würgegriff der roten Masken

Titel: 0009 - Im Würgegriff der roten Masken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Seitentür betreten, nachdem er über zwei umgekippte Mülltonnen gestiegen war, Der Flur war dunkel und feucht. John hatte den Mantel im Wagen gelassen. Er fröstelte.
    Er mußte in den zweiten Stock. Auf den ausgetretenen Steinstufen der Treppe knirschte der Dreck. Putzen galt hier wohl als Fremdwort. Das Mauerwerk besaß faustgroße Löcher. Niemand dachte daran, die Wände zu renovieren. Jeweils auf dem halben Treppenabsatz befanden sich die Toiletten. Dunkle Löcher, die sich mehrere Familien teilten.
    Im zweiten Stock entdeckte John zwei Türen. An der linken klebte ein Pappschild mit dem Namen Read.
    John fand sogar einen Klingelknopf, doch der funktionierte nicht. Er mußte mit der Faust gegen die Tür schlagen.
    Eine keifende Frauenstimme schrie: »Wir kaufen nichts!« Dann wurde geöffnet.
    Grauschwarze strähnige Haare. Darunter ein verlebtes Gesicht. Vom Alkohol umflorte Augen. Ein schmuddeliger, violetter Bademantel, der so eng am Körper lag, daß jede Speckrolle genau nachgezeichnet wurde. So sah die Frau aus, die dem Geisterjäger öffnete.
    John Sinclair knipste sein Sonntagslächeln an. »Ist Mr. Read zu sprechen?« erkundigte er sich freundlich.
    Auf der Stirn der Frau erschienen Mißtrauensfalten. »Was wollen Sie denn von Jim?«
    »Ich möchte mit ihm reden.«
    »Das kann ich mir denken, Mister.« Die Antwort klang abweisend. »Wer sind Sie überhaupt?«
    »Mein Name ist John Sinclair. Ich bin Oberinspektor bei Scotland Yard.«
    »Ach du Scheiße«, murmelte die Frau und preßte ihre rechte Hand gegen den wogenden Busen. »Hat Jimmy was ausgefressen?«
    John beruhigte sie. »Nein, Madam. Es sind nur reine Routinefragen.«
    »Aber Jim ist krank.«
    »Ich weiß, Madam.«
    Die Unmutsfalte blieb. »Dann haben Sie sich schon verdammt gut erkundigt, wie?«
    »Es mußte sein. Aber darf ich nicht reinkommen?«
    »Meinetwegen.« Die Frau gab den Weg frei. »Aber eines sage ich Ihnen jetzt schon, Bulle. Regen Sie meinen Jim nur nicht zu sehr auf. Er hat es ziemlich am Magen.«
    John grinste nur. Dann wäre er am liebsten wieder umgekehrt, denn der Gestank, der in der Wohnung herrschte, nahm ihm den Atem.
    Eine Stimme brüllte: »Verdammt, Bella, wer ist denn da? Kann man nicht mal in Ruhe gesund werden?«
    Ehe Bella ihren Galan warnen konnte, stand der Geisterjäger schon in der Schlafkammer.
    Jim Read saß im Bett. Sehr schlecht schien es ihm nicht zu gehen, denn auf dem kleinen Nachttisch stand eine halbvolle Brandyflasche. Und die Fahne, die John Sinclair entgegenwehte, sprach Bände.
    John deutete auf die Flasche. »Bekämpfen Sie so Ihre Magenbeschwerden, Mr. Read?«
    »Was geht dich das an, Mann?«
    »Das ist ‘n Bulle, Jim!« Bella stand auf der Türschwelle und hatte ihre Arme unter dem Busen verschränkt.
    Reads Gesicht verzog sich, als hätte er Essig getrunken. »Auch das noch«, stöhnte er, ließ sich zurücksinken und spielte den Leidenden.
    John präsentierte seinen Ausweis.
    Read winkte ab. »Okay, ich glaub’s Ihnen. Sie sehen aus wie ein Bulle.«
    John war zwar anderer Meinung, verzichtete aber auf eine Diskussion über dieses Thema. Dafür kam er zur Sache. »Wie ich von Dr. Hartland, Ihrem Chef, gehört habe, feiern Sie krank.«
    Read wurde aggressiv. »Na und? Ist das verboten?«
    »Nein, natürlich nicht. Können Sie mir sagen, weshalb Sie krankfeiern?«
    »Magengeschichte.«
    »Waren Sie beim Arzt?«
    »Nein.«
    »Dann scheint die Krankheit doch nicht sehr schlimm zu sein.«
    Read setzte sich wieder hin. »Warum, zum Teufel, interessiert Sie das? Habt ihr Bullen nichts anderes zu tun, als sich um harmlose Bürger zu kümmern?«
    »Wenn der Verdacht besteht, daß sie an einer ungesetzlichen Sache beteiligt gewesen sind, ja.«
    »Und Sie meinen…«
    John ließ den Mann nicht aussprechen. »Wo waren Sie in der vergangenen Nacht?«
    Sekundenlang sah John das Erschrecken auf Reads Gesicht. Er antwortete jedoch nicht, sondern Bella. »Er war die Nacht über hier.«
    John drehte sich um. »Sie können das bezeugen?«
    Bella nickte heftig.
    »Da sehen Sie’s!« höhnte Jim Read. »Wollen Sie noch was wissen, Mr. Bulle?«
    »Ja. Sie haben nicht zufällig von der Statue des Octupus etwas gehört?«
    »Des was? Octu…«
    »Sie sind ein schlechter Schauspieler, Mr. Read«, erwiderte John Sinclair hart. »Jeder Museumsangestellte kennt diese Statue. Und Sie wollen sich nicht daran erinnern?«
    »Ich bin nur Fahrer.« Jim Read rülpste, grinste dann und deutete auf seinen Leib. »Mein Magen,

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