Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0010 - Das würgende Skelett

0010 - Das würgende Skelett

Titel: 0010 - Das würgende Skelett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
Vom Netzwerk:
Sie schnell!« flüsterte Nicole, doch Zamorra zweifelte daran, daß es wirklich Nicole war.
    Es ärgerte ihn, daß er sein silbernes Amulett zu Hause gelassen hatte.
    Damit hätte er diesem verdammten Spuk ein jähes Ende bereiten können. Auch die Smith and Wesson 38er Special hatte er im Apartment am Central Park gelassen.
    Mit angespannten Nerven ging er weiter. Diesmal mußten zur Verteidigung seine Fäuste genügen. Er hoffte, daß sie einem etwaigen Angriff gewachsen sein würden.
    ***
    Bill Fleming leckte sich aufgeregt über die rauhen, trockenen Lippen. Die Hand, die das Feuerzeug hielt, zitterte leicht. Seine Flamme wollte immer noch nicht brennen.
    »Nicole!« rief er mit heiserer Stimme.
    »Du mußt hierherkommen, Bill!« flüsterte Nicole.
    Er ging auf sie zu, spürte etwas Weiches, Klebriges. Unwillkürlich dachte er an Blut. Aufgeregt schnippte er an seinem Feuerzeug herum. Endlich flammte das Feuerzeug auf.
    Bill erstarrte. Vor ihm stand ein nackter Mensch. Ein Mann. Ohne Kopf. Aus dem Halsstumpf quoll unaufhörlich Blut. Es rann in dunkelroten Bahnen über den weißen Körper.
    Angewidert wandte sich Bill Fleming von diesem schauderhaften Anblick ab. Der Körper, das Blut, alles machte einen so verflucht realistischen Eindruck, daß man meinen konnte, man hatte es mit keiner Puppe, sondern tatsächlich mit einer menschlichen Leiche zu tun.
    »Nicole!« rief Bill benommen.
    Und wieder lockte ihn das Mädchen.
    Ein Buckliger sprang plötzlich auf. Es waren nur seine unförmigen Umrisse zu erkennen. Als er näher kam, sah Bill sein grauenerregendes Gesicht. Es war verzerrt. Es war das Gesicht eines Wahnsinnigen. Mordlust glühte in seinen Augen. Er hatte ein Schwert in der Rechten und schlug damit auf Bill ein.
    Fleming schnellte entsetzt zur Seite. Er strauchelte und fiel. Schon war der häßliche Kerl über ihm. Mit beiden Händen riß er das Schwert nun hoch und wollte es Bill kraftvoll in die Brust rammen.
    Eine kleine Flamme leuchtete auf.
    Zamorra kam.
    Der Bucklige kreiselte herum und verschwand.
    Ächzend erhob sich Bill Fleming.
    »Mann, das war knapp.«
    »Ich hörte etwas poltern. Was ist passiert, Bill?«
    Fleming erzählte atemlos.
    »Da will uns einer demonstrieren, was er alles auf dem Kasten hat«, sagte Bill abschließend.
    »Sieht so aus«, knurrte Zamorra ärgerlich. »Ich glaube, das beweist zur Genüge, daß wir es mit einem Hexer zu tun haben, Bill.«
    »Ich mache mir große Sorgen um Nicole«, sagte Fleming nervös.
    »Ich auch«, versetzte. Zamorra. »Komm. Wir müssen sie schnellstens finden.«
    ***
    Es war kalt wie in einem Leichenschauhaus. Nicole Duval hatte gespürt, wie sie jemand an die Hand nahm. Sie dachte, es wäre der Professor und war mit ihm gegangen.
    Nach einer Weile hatte sie die Hand losgelassen. Nicole war allein und fürchtete sich in der undurchdringlichen, unheimlichen Dunkelheit.
    An und für sich machte dem Mädchen Finsternis nichts aus. Hier drinnen aber legte sich ein äußerst beklemmendes Gefühl auf ihre Brust.
    Mit ausgestreckten Armen tappte sie durch die pechschwarze Dunkelheit.
    »Chef?« flüsterte sie.
    »Chef?« kam von irgendwoher ein hallendes Echo zurück.
    »Bill?«
    »Bill?« Es klang so, als wollte dieses Echo das Mädchen hänseln.
    Je weiter sie ging, desto kälter wurde es. Sie wollte umkehren, stieß jedoch schon nach dem zweiten Schritt gegen eine Mauer. Sie hätte geschworen, daß da vorher noch keine Mauer gestanden hatte.
    Ängstlich änderte sie die Richtung. Sie lauschte. Weder von Bill Fleming noch von Professor Zamorra war etwas zu hören. Keine Schritte. Gar nichts. Sie kam sich wie blind vor.
    Verzweifelt suchte Nicole nach einem Ausweg aus dieser künstlichen Nacht. Doch sie verlief sich immer mehr in diesem schwarzen Labyrinth.
    Etwas krabbelte an ihrem strumpflosen Bein hoch. Sie bückte sich und griff danach. Ihre Finger berührten den ekelhaft behaarten Körper einer großen Spinne. Schreiend schlug sie das Insekt weg. Angewidert machte sie einige schnelle Schritte in irgendeine Richtung. Es war ohnedies egal, in welche.
    Ein furchtbares Röcheln jagte ihr schreckliche Schauer über den Rücken.
    Ein ekelhafter Geruch drang ihr in die Nase.
    Es roch nach Verwesung, nach Moder. Plötzlich hatte das Mädchen das Gefühl, als würde es einen typischen Leichengeruch einatmen.
    »Chef!« schrie sie voller Angst.
    »Chef!« verhöhnte sie das Echo, und als sie Bill rief, geschah das gleiche.
    Vor ihren angstgeweiteten Augen

Weitere Kostenlose Bücher