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0010 - Das würgende Skelett

0010 - Das würgende Skelett

Titel: 0010 - Das würgende Skelett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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lichtete sich die Schwärze. Sie lief darauf zu. Obgleich ihr aus dieser Richtung der süßliche Leichengestank entgegenflog, lief sie auf dieses Hellgrau zu.
    Schon nach wenigen Schritten nahmen ihre Augen die Bohlen des Bretterbodens wahr. Jede einzelne Bohle konnte sie erkennen.
    Und sie entdeckte eine große eiserne Jungfrau. Dieses schreckliche Marterinstrument aus vergangenen Tagen schien zu fluoreszieren.
    Von ihm ging die matte Helligkeit aus. Von ihm ging auch der penetrante Leichengestank aus.
    Nicole ging zaghaft darauf zu.
    Das Röcheln, das sie zuvor erschreckt hatte, war wieder zu hören.
    Dumpf und hohl klang es. Bestimmt kam es aus dieser eisernen Jungfrau.
    Wacker ging das Mädchen weiter.
    Ihre Augen wurden immer größer. Eine große dunkle Lache glänzte unter dem metallenen Folterkasten. Eine dunkelrote Lache.
    Blut! hämmerte es in Nicoles heißem Kopf.
    Das ist Blut!
    Sie faßte sich an die schmerzenden Schläfen und schrie wie verrückt nach Zamorra und Fleming. Gleich darauf hörte sie die Schritte der Männer. Sie kamen hastig angekeucht.
    »Nicole!« rief Zamorra erleichtert aus. »Um Himmels willen, warum haben Sie sich so lange nicht gemeldet? Wir haben Sie überall gesucht. Wir waren in großer Sorge um Sie.«
    Nicole Duval erzählte mit angsterfüllter Stimme, daß sie jemand an der Hand genommen und fortgeführt hätte.
    Und dann wies sie zitternd auf die Blutlache, die inzwischen größer geworden war.
    Das Röcheln war verstummt.
    Zamorra trat an die eiserne Jungfrau heran. Er übergab Nicole sein Gasfeuerzeug.
    »Hier. Halten Sie.«
    Nicole hätte das Feuerzeug beinahe fallen lassen, so nervös und unsicher war sie.
    Zwei eiserne Riegel hielten die Jungfrau zusammen. Zamorra klappte sie kurz entschlossen hoch. Dann faßte er nach dem rostigen Griff und zog die eine Hälfte des Folterkastens auf.
    Der Schock fuhr ihm eiskalt durch die Glieder.
    Nicole schrie grell auf.
    Und Bill Fleming stöhnte erschüttert.
    In der eisernen Jungfrau stand Jo Haxford. Sein Körper war von zwanzig Dolchen durchbohrt worden.
    ***
    Ungefähr zur gleichen Zeit bereitete sich Randy Cole auf seinen dreißigsten Profiboxkampf im Halbschwergewicht vor.
    Der Kampf sollte im Wellington-Sportpalast ausgetragen werden.
    Die Halle war bis auf den letzten Platz ausverkauft. Cole bestritt den Hauptkampf. Sein Publikum war gekommen, um ihn gegen den Puertoricaner siegen zu sehen.
    Cole war trotz seines eingeschlagenen Nasenbeins und der Blumenkohlohren kein häßlicher Mann. Er war clever, boxte fast immer fair, hatte die Schlagkraft eines Wildpferdes und verstand es vorzüglich, sich auf den jeweiligen Gegner schon nach einem kurzen Schlagabtausch richtig einzustellen.
    Die Bilanz aus seinen bisherigen Profikämpfen sprach für Cole.
    Und zwar eindeutig.
    Von den dreißig Kämpfen hatte er neunzehn durch technischen K.o., sieben durch einen glatten K.o. und drei nach Punkten gewonnen. Bleibt noch ein Unentschieden zu erwähnen. Niederlagen hatte es bisher noch keine gegeben. Und nach dem Puertoricaner, der bloß ein besserer Aufbaugegner war, sollte die Weltmeisterschaft angesteuert werden.
    Obwohl Coles Haut weiß war, hatte er einen farbigen Trainer.
    Moses Rigby hieß der Mann. Sein Kraushaar war grau. Die weißen Zähne waren falsch. Doch seine Ratschläge waren immer noch unbezahlbar.
    Moses bandagierte Coles Hände.
    »Gut so, Randy?« fragte er.
    Randy Cole – draußen im Ring hieß er Randy Tiger Cole – grinste breit.
    »Gut wie immer, Moses.«
    »Bist du aufgeregt, Junge?« fragte der Schwarze wie ein besorgter Vater.
    »Ich bin niemals aufgeregt, das weißt du.«
    Der Neger wiegte den Kopf.
    »Ein bißchen Aufregung könnte dir nicht schaden. Dann würdest du schneller explodieren.«
    Cole lachte.
    »Hör mal, willst du, daß ich den Puertoricaner im Ring erschlage, Moses?«
    »Ich will, daß du dich vor seiner Linken höllisch in acht nimmst, Randy. Der Bursche hat einen linken Hammer, der alles niederstreckt, was er trifft. Deshalb weiche dieser Faust aus, klar? Wenn er dich nur einmal erwischt, wirst du denken, er hätte ein Hufeisen im Handschuh. Ich habe harte Männer wie Streichhölzer knicken gesehen, weil sie seine Linke zu wenig beachtet haben.«
    »Okay, okay. Ich werde ihm die Linke amputieren. Zufrieden?«
    »Zufrieden werde ich erst sein, wenn du den Kampf gewonnen hast, Randy.«
    »Ich bin klarer Favorit…«
    »Der Puertoricaner kämpft wie ein Schwein, Randy. Er hat eine Menge gemeiner

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