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0011 - Das Todesschloß

0011 - Das Todesschloß

Titel: 0011 - Das Todesschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franc Helgath
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wurde nie gefunden, doch ich nehme an, daß es Ebenezer Gloombstone war. Er begehrte Griselda. Ich denke, daß er wiedergekommen ist.«
    »Der Mann – der Mann heute war ein Geist?« Gladys riß entsetzt die Augen auf.
    »Der Geist von Ebenezer Gloombstone. Er hat die Werbung um Griselda noch nicht aufgegeben.«
    »Und er glaubt, ich wäre…?«
    »Sie wären eine Reinkarnation Griseldas, eine wiedergeborene Griselda. Ebenezer Gloombstone war vermutlich ein Magier, der sich die Geschöpfe der Hölle zu Willen machte. Irgendwie hat er es geschafft, auf diese Welt zurückzukommen.«
    Gladys verschloß die Augen vor dem Unfaßbaren.
    »Sie müssen jetzt sehr tapfer sein, Gladys. Aber ich schwöre Ihnen, ich werde Ihnen beistehen.«
    Zamorra hatte mit fester, männlicher Stimme gesprochen. Das Mädchen schaute zu ihm auf.
    »Ich weiß auch nicht, warum. Aber ich vertraue Ihnen, Professor Zamorra. Bei Ihnen fühle ich mich geborgen. Nehmen Sie meine Hand, und hypnotisieren Sie mich.«
    Zamorra lächelte. »Legen Sie sich ganz entspannt hin. Ganz ruhig und entspannt. Leeren Sie Ihren Kopf, befreien Sie ihn von allen Gedanken, und schauen Sie mir tief in die Augen. Ganz tief. Je länger Sie mir in die Augen schauen, um so stärker fühlen Sie die Müdigkeit in Ihren Gliedern. Sie wollen nur noch schlafen. Nichts als schlafen…«
    Professor Zamorra hatte den Kontakt hergestellt. Er fuhr mit seiner Suggestion fort, bis Gladys die Augen schloß und immer tiefer in den hypnotischen Schlaf hinüberglitt. Zamorra machte einen Schlaf des Vergessens daraus.
    Gladys würde sich am kommenden Morgen an nichts mehr erinnern, was in dieser Nacht vorgefallen war. Zamorra nahm ihr vorsichtig die Erinnerung daran aus dem Gedächtnis. Mehr konnte er im Augenblick nicht für das Mädchen tun.
    Er war nicht annähernd so optimistisch in bezug auf die weitere Entwicklung der Dinge, wie er sich gegeben hatte.
    Morgen war ein besonderer Tag.
    Er mußte die Entscheidung bringen.
    ***
    »Guten Morgen, Lady Gladys.«
    Nicole hatte das Mädchen auf dem Weg zum Frühstück getroffen.
    Gladys schaute irritiert hoch.
    »Fehlt Ihnen was?« fragte Nicole besorgt.
    »Ach, guten Morgen, Miss Duval. Ich habe Sie gar nicht bemerkt. Ich mußte an die vergangene Nacht denken. Ich hatte irgendeinen Traum, aber er fällt mir einfach nicht mehr ein.«
    »Dann wird es so wichtig nicht gewesen sein«, tat Nicole ab.
    »Vermutlich haben Sie recht. Ist Ihnen Winston schon begegnet?«
    »Nein, ich komme eben aus meinem Zimmer. Ist die Vorfreude auf heute abend schon so groß?« Nicole lächelte verständnisvoll.
    »Es geht. Eigentlich wollte ich mit ihm ausreiten.«
    »Wahrscheinlich ist er schon unten. Gespornt und gestiefelt. Ein Mädchen wie Sie läßt man doch nicht warten.«
    »Das möchte ich ihm auch geraten haben.« Gladys lachte. Sie dachte nicht mehr an das, was sie für einen Traum hielt. »Ich muß das nämlich ausnützen, solange seine Alten noch nicht hier sind«, fuhr das Mädchen reichlich respektlos fort. »Sie werden sich über die Bannets wundem. Die Mutter geht ja noch, aber der Lord ist dermaßen verkalkt, daß man jeden Augenblick annehmen muß, sein Aristokratenhaupt müßte sich in weißen Staub auflösen. Sie werden ihn ja bald kennenlernen. Ich möchte nicht hier sein, wenn er aufkreuzt.«
    Nicole schmunzelte. Das Mädchen konnte reden wie ein Wasserfall. Wie ein besonders frischer. Gladys stürmte in das Frühstückszimmer voraus.
    »Ich habe herrlich geschlafen«, sagte sie gut gelaunt und drückte ihrem Pa ein Küßchen auf die Stirn. Der registrierte es mit Genugtuung.
    »Dann bist du ja in der richtigen Laune, dich zu verloben. Winston hat übrigens schon gefrühstückt. Er ist bereits draußen bei den Pferden. Für dich läßt er den Fuchs satteln.«
    »In Ordnung.« Gladys setzte sich und machte sich über die frischen Brötchen her. Sie aß mit gutem Appetit. Sie sah ausgeruht und befreit aus. Zamorra sah es, als er wenig später ebenfalls in den Frühstückssalon kam und mit am Tisch Platz nahm.
    »Hallo, Professor«, polterte Ernest Earl of Blakeborne. »Ich habe Sie schon vermißt. Ist Ihnen der Wein gestern auch zu Kopf gestiegen?«
    Zamorra grinste belustigt. »Ich habe gar keinen Wein getrunken.«
    Der Earl schaute ihn etwas von unten herauf an. »Sollte ich der einzige gewesen sein, der ein wenig über den Durst getrunken hat?«
    »Du warst voll bis zum Rand, Pa«, kicherte Gladys. »Du hast Professor Zamorra sogar

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