0012 - Das Geheimnis der Zeitgruft
riß sich die Stuhlreste vom Hals, um sie wütend auf den Boden zu werfen. "Ich habe eine Beule am Kopf! Seit wann schlagen Illusionen Beulen?"
"So meinte ich es nicht", beschwichtigte Chrekt. "Der eigentliche Vorgang ist alles andere als eine Illusion. Aber tote Gegenstände können auf große Entfernungen hin unser Gehirn beeinflussen und Gegenstände bewegen. Ob sie das mit Hilfe von Maschinen tun oder mit der Kraft ihres Geistes, vermag ich nicht zu sagen..."
"Das ist Unsinn!" schüttelte Rok verzweifelt den Kopf. "Die Arkoniden sind keine Superwesen."
"Dann vielleicht ihre Freunde oder meinen Sie nicht auch, daß wir nicht nur zwei, sondern sogar drei Gegnern gegenüberstellen? Die Ferronen, die Arkoniden - und noch jemand. Und dieser Jemand kann zaubern."
"Unmöglich! Mit solchen Ammenmärchen dürfen wir morgen der Kommission nicht kommen, sonst sind wir sofort erledigt. Ein übermächtiger Gegner - gut, das würden sie anerkennen. Aber Geister und Zauberer? Nein, niemals ist das ein Entschuldigungsgrund für eine mißlungene Invasion. Außerdem haben wir den Arkonidenkreuzer noch nicht gefunden, der das Notsignal ausschickte. Fast beginne auch ich zu glauben, daß wir uns im System irrten."
"Dieser Stern hat zweiundvierzig Planeten", machte ihn Chrekt aufmerksam. "Es werden uns noch einige Überraschungen bevorstehen. Und nun darf ich zur morgigen Kommission einen Vorschlag unterbreiten: Sie haben mich als Oberbefehlshaber absetzen lassen - gut, ich akzeptiere das unter den gegebenen Umständen. Doch nun leiden Sie unter den gleichen Schwierigkeiten. Wir müssen also einig bleiben, wollen wir nicht alle vernichtet werden. Ich bin also dafür, daß Sie morgen der Kommission mitteilen. Sie hätten sich geirrt, beziehungsweise, der Spuk sei beendet. Sobald die Prüfer dann wieder abgereist sind, werden wir mit vereinter Energie darangehen, die Ferronen und Arkoniden zu erledigen..."
". und diese Zauberer!" warf Trker ein. Rok bedachte ihn mit einem strafenden Blick, sagte :aber nichts. Erwartungsvoll sah er wieder auf Chrekt. Aber der hatte nichts mehr zu sagen.
"Ist das alles?" wunderte sich Rok verächtlich. "Sie wollen den Krieg wohl auf meine Kosten beenden? Nein, der Kommission wird die Wahrheit berichtet, damit sie auch unsere Schwierigkeiten erkennt. Was mit Ihnen geschieht, ist mir gleichgültig. Wichtig ist einzig und allein, daß wir den Arkonidenkreuzer und die Zivilisation des ewigen Lebens finden."
Chrekt nickte langsam, aber er fing einen blitzschnellen Seitenblick Trkers auf. Der schien ebenfalls nicht damit einverstanden zu sein, den Machtgelüsten Roks geopfert zu werden. Es war offensichtlich, daß sich das Oberkommando der Echsen nicht mehr einig war.
"Für morgen", fuhr Rok-Gor fort, "werden die Kampfhandlungen eingestellt. Ich will, daß die Kommission mit einem Musterappell begrüßt wird. Wir werden dem Despoten zeigen, daß wir auch unvorhergesehenen Ereignissen gegenübertreten können. Ich erwarte, daß Sie meine Befehle mit der gewohnten Präzision ausführen. Noch etwas?"
Die Sitzung war beendet, aber auch nur deshalb, weil Ralf Marten sich entschlossen hatte, zu seinen Freunden zurückzukehren. Sein Körper bewegte sich, und er richtete sich auf. Er öffnete die Augen und sah in Bullys gespanntes Gesicht.
"Nun?"
"Warten wir bis morgen, Bully. Ich denke, da läßt sich einiges veranstalten. Vergessen wir nicht, daß der oberste Herrscher der Topsider zusieht"
Bully grinste breit.
"Ich werde mir etwas einfallen lassen."
*
In Sic-Horum, der Hauptstadt der Sichas, nahm Perry Rhodan die Berichte seiner Leute und der ferronischen Agenten entgegen. Glocktor, Chef der Widerstandsgruppen gegen die Topsider auf dem besetzten Planeten, sprach in seiner knappen, trockenen Art. Er ähnelte in seiner äußeren Form den Menschen, wenn auch der Mund ein wenig zu klein geraten schien. Tief lagen die klugen Augen in den Höhlen. Seine Hautfarbe war, wie bei allen Ferronen, durch die Einwirkungen der Wega bläulich. Haare bedeckten den Kopf und das halbe Gesicht.
"Die Gruppen in Thorta sind aktiver geworden. Allein in den vergangenen drei Tagen wurden vier Wachtposten der Topsider ausgeschaltet und mindestens zwanzig gefangengenommen. Zwei Transportfahrzeuge konnten durch Sprengung vernichtet werden."
"Ausgezeichnet." Rhodan nickte zufrieden. "Was unternehmen die Topsider dagegen?"
"Sie haben nun endgültig alle Hilfskräfte entlassen und beschäftigen keine Ferronen mehr, da
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