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0012 - Lebendig begraben

0012 - Lebendig begraben

Titel: 0012 - Lebendig begraben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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fleischfressenden Pflanzen sorgten für die nötige Rückendeckung. Wahrlich teuflische Aussichten.
    ***
    Langsam erholte sich Frank Scott. Er überwand die Nachwirkungen des Schlages und nahm sogar bewußt seine Umwelt wahr.
    Durch das Laubdach der Bäume schimmerte ein grauweißer Himmel. Die Sonne war nicht zu sehen, aber es roch nach Schnee. Wenn Scott genau hinsah, konnte er bereits die ersten winzigen Flocken vom Himmel fallen sehen. Der Schnee würde alles zudecken wie ein riesiges weißes Leichentuch.
    Schon sah Frank Scott die grauen Scheiben des Treibhauses zwischen den Bäumen schimmern. Dabei hatte er das Gefühl, hinter dem Glas würden sich Schatten bewegen. Scott wischte sich über die Augen, glaubte an eine Halluzination, doch die Bewegungen blieben.
    Irgendjemand trieb sich im Treibhaus herum! Aber wer? Scott glaubte nicht, daß dieser Unbekannte seinem Meister Zarcadi wohlgesonnen war. Und deshalb hatte Frank Scott vor, dem Eindringling die Suppe zu versalzen. Vorsichtig und auf Zehenspitzen näherte er sich seinem Ziel. Niemand sollte ihn bemerken.
    Scott erreichte die Eingangstür.
    Er drückte die Klinke herunter und stellte mit Genugtuung fest, daß die Tür offen war.
    Ein böses Grinsen huschte über seine Lippen. Mit einem heftigen Ruck stieß er die Tür auf, sprang über die Schwelle – und erstarrte vor Entsetzen…
    ***
    Es war ein lautloser Flug. Ein Schweben durch die Unendlichkeit des Alls.
    Schwindel packte mich. Die Eindrücke wechselten von einem Moment zum anderen. Ich fühlte mich als Mittelpunkt in einer prächtigen Farbpalette, dann wieder im Zentrum eines grauenvollen Orkans. Gräßliche Fratzen tauchten vor meinen Augen auf. Unheimliche Gestalten, die ihre gierigen Hände nach mir ausstreckten und mich doch nicht packen konnten. Sie griffen immer wieder ins Leere.
    Dann tauchte ein schreckliches, übergroßes Gesicht auf. Es füllte die gesamte Umgebung aus. Das Gesicht stellte einen stilisierten Ziegenkopf dar. Mit Hörnern und einer spitzen Schnauze, aus der eine schwarze Zunge schnellte.
    Die Augen waren übernatürlich groß und glühten in einem düsteren Rot. Obwohl ich zu einem Spielball fremder und unfaßbarer Kräfte geworden war, traf mich die Erkenntnis wie ein Schock.
    Diese Fratze, der Schädel, die Hörner… Ich hatte den Teufel gesehen!
    Das Bild verblaßte. Eine tiefe, unheimliche Schwärze saugte es auf wie ein Schwamm das Wasser. Ich fiel, fiel…
    Plötzlich war alles vorbei. Es gab einen heftigen Ruck. Die Finsternis verschwand. Es wurde heller um mich herum. Ich riß die Augen weit auf und stellte fest, daß mich die Schwärze der Dimensionen entlassen hatte. Ich lag auf schmutzigem Boden.
    Aber wo?
    Ächzend richtete ich mich auf. Schwüle Luft umgab mich. Sie erinnerte mich an das Land des Schreckens – und… Ich schüttelte den Kopf, versuchte, meine Gedanken zu ordnen. Richtig, an ein Treibhaus.
    Schlagartig war die Erinnerung da! Der Horror-Wald, das Treibhaus, der Sarg…
    Ich befand mich noch in kniender Stellung. Meine Finger wühlten in feuchtem Erdreich. Vor mir sah ich einen langen Gang. Er teilte das große Treibhausbeet in zwei Hälften. Über mir liefen die beiden Dachhälften schräg ab. Wo sie sich in der Mitte trafen, leuchteten in unregelmäßigen Abständen kleine, schmale Lampen.
    Etwas irritierte mich. Ich hörte ein Schaben und Rascheln. Es schien von allen Seiten auf mich einzudringen und erfüllte mich auf eine unerklärliche Weise mit Angst. Langsam stand ich auf. Da sah ich die Ursache der Geräusche. Die Pflanzen und Blumen in diesem Gewächshaus bewegten sich. Ihre langen Stengel wiegten sich zu einem unhörbaren Takt. Kleine, sonst normale Blüten verdrei- und vervierfachten ihr Volumen, wurden zu Mäulern und rachenartigen Gebilden, die verschlangen, was sich ihnen in den Weg stellte. Verschlangen? Auch mich!
    Ich sah, wie sich mir ein glockenförmiger Blütenkelch entgegenbeugte, eine lange, klebrige Zunge wischte daraus hervor, zuckte auf mein Gesicht zu. Ich sprang zur Seite.
    Gerade noch rechtzeitig. Der verschlingende Kelch verfehlte mich.
    Dafür spürte ich etwas Schleimiges an meinen Fußknöcheln. Ein Ruck – im letzten Moment konnte ich mich fangen, blickte nach unten, sah, daß sich zwei lianenartige Gewächse um mein rechtes Bein gewickelt hatten. Ich riß sie mit Gewalt entzwei.
    Grünschwarzer Saft tropfte zu Boden und bildet sofort neue fleischfressende Pflanzen.
    Meine Angst steigerte sich ins

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