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0012 - Lebendig begraben

0012 - Lebendig begraben

Titel: 0012 - Lebendig begraben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Männer wären sicherlich über das Dach geklettert und dann durch das Fenster ins Zimmer gestürzt.
    Davon konnten sie jetzt nur noch träumen. Mit seinen erbeuteten Gewehren schob sich Suko wieder durch das Fenster auf das Hausdach. Vorsichtig näherte er sich der Rinne, peilte nach unten, sah, daß die Dorfbewohner einen dichten Ring um das Haus gezogen hatten. Zum Glück hatten sie Suko noch nicht entdeckt. Er rutschte weiter vor, gelangte an den Dachrand und packte die Rinne. Noch einmal mußte ein Wunder geschehen. Suko hängte sich an die Dachrinne. Hielt sie…? Ja.
    Sie knirschte zwar häßlich in der Verankerung, doch sie riß auch nicht, als Sukos Beine vor dem Fenster baumelten. Bill Conolly reagierte schnell. Er faßte Sukos Unterkörper und zog den Chinesen ins Zimmer, als bereits die ersten Steine flogen. Die Dorfbewohner hatten Sukos Aktion bemerkt. Schreiend liefen sie herbei. Ein Stein flog ins Zimmer und prallte gegen die Wand. Er traf zum Glück niemanden.
    Lang fiel Suko zu Boden, und Bill Conolly rammte die Fensterhälfte zu.
    Weitere Steine wurden nicht geworfen, dafür ertönte von draußen wütendes Gebrüll.
    Suko richtete sich auf. Grinsend deutete er auf die beiden Gewehre. »Schätze, jetzt geht es uns etwas besser.«
    ***
    Es gibt Situationen im Leben, da hört man einfach auf zu denken. So ähnlich erging es mir. Ich stand da, war eingekreist von meinen Gegnern und wartete auf das Ende. Den Weg zum Brunnen deckte ein Wall von Skeletten ab. Ihre weißen Augen starrten mich an, schienen mich durchbohren zu wollen. Noch hielt ich den Dolch in der Rechten, fühlte das warme Metall, das die Weihe des Guten erhalten hat. Ich dachte auch an das Kreuz auf meiner Brust. Es half mir nicht. Nicht hier, in dieser schrecklichen Umgebung, in der Alpträume wahr wurden und das Grauen regierte. Drei, vier Sekunden stand ich unbeweglich, wartete auf meinen Tod, und doch gab es eine Rettung. Sie wurde urplötzlich und mit der Wucht eines Sommergewitters möglich.
    Zuerst hörte ich die wilden und gellenden Schreie. Sie erreichten von den Terrassen her meine Ohren, und im nächsten Augenblick sah ich die ausgemergelten Gestalten, die die Stufen herabstürmten, über die Mauer hinweg in die Arena sprangen und sich wild und ungezügelt auf die Horrorwesen stürzten. Ich reagierte automatisch und warf mich zu Boden. Noch im Fallen schossen mir die Gedanken durch den Schädel und formierten sich zu einer Theorie.
    Aus den Augenwinkeln hatte ich Inspektor Fenton erkannt. Er war der Anführer der Männer, rannte an der Spitze in die Arena hinein und warf sich auf den Dämon, der ihm am nächsten stand. Fenton mußte die anderen Gefangenen mobilisiert haben, um mich befreien zu können. Eine andere Möglichkeit gab es meiner Meinung nach nicht. Die Unglücklichen waren über ihren eigenen Schatten gesprungen. Sie hatten längst mit ihrem Leben abgeschlossen, wußten, daß sie für ewig in dieser Hölle schmoren mußten, wollten es mir aber ermöglichen, die Flucht zu ergreifen. Unfaßbar…
    Innerhalb von Sekunden war eine regelrechte Schlacht entbrannt. In der Arena herrschte das absolute Chaos. Ich hatte mich rechtzeitig genug zu Boden geworfen, die magischen Keulen wischten über meinen Kopf hinweg und lichteten die Reihen der Angreifer.
    Auch die verdammten Drachen griffen in den Kampf ein. Zwei von ihnen hackten mit den Schnäbeln nach den Angreifern, töteten sie auf der Stelle. Ein anderer Drache hatte einen ausgemergelten Körper gepackt und riß ihn in die Höhe. Wo er damit hinflog, konnte ich nicht sehen. Staub und Dreck nahmen mir die Sicht.
    Ich rollte mich mehrmals um die eigene Achse, sprang dann auf und tötete ein Skelett mit meinem Dolch. Einem zweiten entriß ich die Keule, schleuderte sie wuchtig in eine Gruppe Skelette, die daraufhin wie vom Blitz getroffen auseinanderplatzten.
    Haarscharf nur zischte eine weitere Keule an meiner Schulter vorbei. Ich ging auf Tauchstation und rannte dorthin, wo ich den Brunnen vermutete.
    Zwei Dämonen stellten sich mir in den Weg. Vehement sprang ich sie an. Ich spürte Knochenfinger an meinem Hals. Gnadenlos drückten sie zu. Ich mußte mein Messer zu Hilfe nehmen. Der Druck lockerte sich. Auch noch ein drittes Skelett konnte ich erledigen. Dann sah ich durch die Staubwolke die Umrisse des Brunnens. Nur noch wenige Schritte, und ich hatte das rettende Ziel erreicht.
    Plötzlich sah ich Inspektor Fenton. Er wich gerade einem harten Schlag aus, drückte

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