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0012 - Lebendig begraben

0012 - Lebendig begraben

Titel: 0012 - Lebendig begraben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Freunde hatten es nach Möglichkeit vermieden, über John Sinclair zu sprechen. Aber jeder dachte wohl an den Geisterjäger und dessen Ungewisses Schicksal.
    Doch Janes Aufmerksamkeit wurde von etwas anderem in Anspruch genommen. »Sie rotten sich zusammen«, meldete sie.
    »Wo?« Suko stand mit einem Schritt neben ihr.
    Jane wies nach vorn. »Da, neben dem verfallenen Holzschuppen. Das gibt Ärger.«
    Suko drückte die Detektivin vom Fenster weg. Dann riß er den Flügel auf.
    »Was hast du vor?« fragte Bill.
    »Wirst du schon sehen. Ehe die uns noch einmal mit Steinen bepflastern, jage ich ihnen eine Warnung vor die Fuße.« Der Chinese zählte etwa acht Männer, die das Haus aus ihrer Deckung beobachteten. Zwei traten vor und hoben drohend die Fäuste. Suko beugte sich aus dem Fenster. Den Gewehrkolben hatte er gegen die rechte Schulter gedrückt. Sein Zeigefinger lag am Abzug.
    Der Chinese sah nicht, daß sich auf dem Dach über ihm etwas tat. Lautlos waren zwei Männer dort hinaufgeklettert. Einer hatte eine Henkerschlinge fachmännisch geknüpft. Als Sukos Kopf auftauchte, glitt ein böses Lächeln über sein Gesicht. Langsam ließ er die Schlinge nach unten gleiten, um sie im richtigen Augenblick blitzschnell um Sukos Hals zu werfen…
    ***
    Ich lief nicht auf direktem Weg ins Dorf, sondern nahm Nebenwege. Kurz vor den ersten Häusern schlug ich mich nach links ins Gelände. Die Schneeflocken umtanzten mich wie kleine wilde Teufel. Unter der weißen Pracht war der Acker nicht zu erkennen, und ehe ich mich versah, war ich bis zu den Knöcheln im Matsch eingesunken.
    Den Fluch riß mir der Wind von den Lippen. Es war doch merklich kühler geworden. Meine ramponierte Kleidung trug auch nicht gerade dazu bei, mich vor der Kälte zu schützen. Ich hatte mir schon einen Plan zurechtgelegt. Zuerst einmal wollte ich mir Waffen besorgen. Doch die lagen im Kofferraum des Bentley. Zum Glück besaß ich noch die Autoschlüssel. Sie waren in der Schreckenswelt nicht verlorengegangen. Im Gegensatz zu meinem geweihten Dolch. Aber der hatte mir im letzten Augenblick noch das Leben gerettet. Ich besaß zum Glück noch einen zweiten Dolch. Er lag in meinen Einsatzkoffer, der so gesichert war, daß jeder Unbefugte damit sein blaues Wunder erlebte. Blitzschnell strömte durch eine verborgene Düse ein Betäubungsgas aus, das die betreffende Person auf der Stelle kampfunfähig machte.
    Ich kletterte über Zäune und Absperrungen, lief an den Rückseiten der Gehöfte und Bauernhäuser vorbei und gelangte langsam, aber sicher in die Dorfmitte.
    Bis jetzt hatte mich noch niemand entdeckt. Aber auch ich sah keinen Einwohner. Sollten sich die Leute in ihren Häusern verkrochen haben?
    Im Flockenwirbel sah ich eine schmale Gasse zwischen zwei Häusern. Meiner Schätzung nach mußte sie geradewegs auf die breitere Hauptstraße führen. Ich hatte mich nicht getäuscht.
    An der Einmündung der Gasse blieb ich stehen und peilte über die Hauptstraße.
    Und da sah ich die Menschen. In Gruppen standen sie beisammen. Stumm und merkwürdig verkrampft. Ich zählte drei kleine Gruppen. Auf Mäntel und Jacken hatte sich eine weiße zweite Haut aus Schnee gelegt.
    Der Flockenwirbel tanzte über die Fahrbahn, so daß ich meinen Bentley kaum erkennen konnte, Aber dieses Schneetreiben hatte auch seine Vorteile. Es nahm den anderen ebenfalls die Sicht. Ich riskierte es einfach.
    Vorsichtig löste ich mich aus meiner Deckung. Dicht an den Häusern entlang schlich ich die Straße hinauf, umtanzt von schneeweißen Flocken.
    Ich passierte die alten verfallenen Fassaden. Die Fenster waren durch Klappen verdeckt. Niemand ließ sich blicken, und auch die Bewohner, die auf der Straße standen, nahmen von mir keine Notiz. Es schien, als warteten sie auf irgend etwas.
    Längst schoben sich die Schatten der Dämmerung über das Land. Zusammen mit den dicken grauen Schneewolken brachte sie eine frühe Dunkelheit, die mir natürlich zugute kam. Immer wieder hielt ich Ausschau nach Professor Zarcadi, doch dieser verdammte Dämon war nirgends zu sehen. Bestimmt lauerte er irgendwo im verborgenen, um seinen teuflischen Plan durchführen zu können. Aber den Spaß wollte ich ihm verderben. Auch von Suko und Jane Collins sah ich nichts. Ich hatte vorhin die vage Hoffnung gehabt, Jane in dem Landhaus zu finden, doch das hatte sich als Seifenblase erwiesen. Plötzlich vernahm ich dicht vor mir ein Knarren. Dann wurde eine Tür aufgestoßen, und im nächsten Moment

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