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0013 - Ich bezwang den »Lächler«

0013 - Ich bezwang den »Lächler«

Titel: 0013 - Ich bezwang den »Lächler« Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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verblüfft an und konnte sich zwei Sekunden lang nicht darüber klar werden, ob ich zu seiner Seite gehörte oder nicht. Ich ließ ihn über meine Neutralität nicht lange im Zweifel. Ich rammte ihm die linke Faust in den Magen, und als er sich zusammenkrümmte, das Knie unter das Kinn. Er hob wieder den Kopf, genau passend für einen tief angesetzten linken Haken, der ihn aus den Schuhen holte.
    Ich stieß einen schmalen Jungen in die Seite, daß er zehn Schritte flog und damit dem Totschläger in der Hand eines Mannes entging, den dieser gerade auf ihn niedersausen lassen wollte. Der Mann wurde von der Wucht des eigenen Hiebes nach vorne gerissen. Sein Nacken lag gerade passend. Ich gab ihm einen kurzen, scharfen Schlag mit der Handkante. Er fiel auf sein Gesicht.
    Ich sah mich nach neuen Gegnern um. Ein Bursche, dem Blut aus der Nase lief, torkelte auf mich zu.
    »Danke, Freund«, murmelte er.
    »Bitte«, sagte ich und setzte ihm einen bildschönen Uppercut ans Kinn, der ihn so erschütterte, daß er die Augen verdrehte. Ich feuerte noch einen hinterher, und er legte sich auf den Boden, und wenn er nicht ohne Bewußtsein gewesen wäre, hätte er sicherlich ob seines Irrtums bitterlich geweint.
    Es war stiller geworden in der Halle. Das Geschrei war einem erbitterten Keuchen gewichen. Jeder brauchte seine Luft zum Kämpfen.
    Ich hob den .38er an und ballerte zwei Schüsse gegen die Decke.
    »Schluß!« brüllte ich. »Wer nicht sofort aufhört, dem verpasse ich eine!« jetzt wirkte der Befehl. Die Arme sanken herab. Langsam drehten sich die Gesichter mir zu.
    »Die Armstrong-Gang«, sagte ich. »Ich dachte es mir. Ein paar neue Gesichter dabei, aber wo ist der neue Boß? Schickt er euch allein in solche Aktionen?«
    »O nein, Mr. Cotton«, sagte Joe Benders Stimme. »Selbstverständlich bin ich dabei.«
    Der Kreis der noch schwer atmenden Männer teilte sich. Ich sah mich in einer Entfernung von vielleicht zehn Schritt jener Verbindungstür gegenüber, die zum Anbau führte, aber jetzt war jedes Licht in dem Haus erloschen. Der Gang hinter jener Tür war dunkel, und aus dieser Dunkelheit erklang Joe Benders Stimme.
    »Zeigen Sie sich, Bender!« sagte ich.
    »Tut mir leid, Mr. Cotton. Ich möchte im Gegenteil Sie ersuchen, Ihre Waffe fortzulegen. Richtig, Sie können mich nicht sehen. Zu Ihrer Information, ich habe eine Maschinenpistole, und hinter mir stehen zwei Leute, die genauso bewaffnet sind. Keine Chance für Sie mit Ihrem Revolver.«
    Ich lachte. »Versuchen wir es, Bender. Ich kann meine Kanone nicht fortwerfen. Ein G-man, der aufgibt, wird entlassen, wissen Sie das nicht?«
    Seine Stimme blieb ruhig.
    »Ich halte das für übertrieben, aber ich glaube Ihnen, Mr. Cotton, daß Sie bereit sind, sich mit uns anzulegen. Sie vergessen nur, daß sich eine Anzahl Leute in der Halle befinden. Ist Ihnen nicht aufgefallen, daß wir niemanden getötet haben? Wenn Sie allerdings eine Knallerei heraufbeschwören, kann ich nicht dafür garantieren, daß nicht auch andere daran glauben müssen. Außer Ihnen, selbstverständlich.«
    Er hatte recht. Tantomos' Leute standen so dicht zusammen wie die Schafe. Wenn Bender mit seinen Maschinenpistolen herumstreute, ließ sich einfach nicht vermeiden, daß der eine oder andere etwas abkriegte.
    »Selbstverständlich garantiere ich Ihnen Ihr Leben«, setzte der ›Lächler‹ hinzu.
    Mit einem unterdrückten Fluch ließ ich den .38er fallen.
    »Vielen Dank«, sagte die Stimme, und dann trat Joe Bender aus der Dunkelheit des Ganges, die Maschinenpistole lässig im Arm. Hinter ihm erschienen Sam Knight und Forbet Focco, gleichwertig bewaffnet.
    Ich blickte unwillkürlich auf den Mund des Mannes, den seine Gegner einmal den ›Lächler‹ genannt hatten. Nein, Joe Bender lächelte nicht mehr. Sein Mund war eine strichschmale Kerbe, und von seinen Nasenflügeln zogen sich tiefe Furchen zum Kinn.
    »Hallo, Cotton«, grüßte er. »Ich dachte nicht, Sie so schnell wiederzusehen.«
    »Was sollte der Quatsch?« fragte ich. »Was bezweckt diese Prügelei?«
    »Sie wissen es doch. Ich brauche Leute, und ich brauche einen Job, der Geld bringt. Tantomos’ Laden wirft zwar keine großen Summen ab, aber für den Anfang genügt es mir. Und außerdem muß ich die Front meiner Gegner sprengen, bevor sie sich richtig gefestigt hat.«
    »Von welcher Front sprechen Sie?«
    »Von Tantomos, Crainewood und Suthbeer. Stellen Sie sich nicht dumm, Cotton.«
    »Ihr Spionagesystem funktioniert gut.«
    Er

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